Am Börneplatz ist durch die räumliche Nähe des Museums Judengasse mit der Gedenkstätte für die deportierten und ermordeten Frankfurter Juden und dem alten jüdischen Friedhof ein historisches Ensemble entstanden, das die Auseinandersetzung mit der jüdischen Geschichte Frankfurts auf besondere Weise ermöglicht. Die Dauerausstellung eröffnet verschiedene Zugänge zum alltäglichen Leben im ersten jüdischen Ghetto Europas. Inmitten von Ruinen werden Objekte anschaulich gezeigt, die einst vor Ort gefertigt oder genutzt wurden. Den Auftakt der Rauminszenierung bilden jüdische Zeremonialobjekte und Druckzeugnisse aus der Frühen Neuzeit. Sie eröffnen einen Einblick in die Traditionen, die in der Judengasse gepflegt und weiter entwickelt wurden, sowie in die damaligen Beziehungen zwischen Juden und Christen.
Die wirtschaftsgeschichtlichen Zeugnisse, die an anderer Stelle präsentiert werden, legen nahe, dass Juden das Ghetto häufig verließen, um Geschäften nachzugehen. In Anlehnung an jüngere Forschungsergebnisse zeigt die Ausstellung, dass die Judengasse kein in sich geschlossenes Wohngebiet mit eigenen Regeln war. Sie präsentiert anstatt dessen ein differenziertes Geschichtsbild, das verschiedene Formen der Zusammenarbeit und wechselseitigen Einflussnahme zwischen den jüdischen Einwohnern der Gasse und den christlichen Stadtbewohnern thematisiert.
Dass Juden in Frankfurt trotz kaiserlichen Schutzes auch antijüdischen Maßnahmen und Gewalt ausgesetzt waren, verdeutlichen rechtliche Anordnungen und die Spuren von Pogromen an geraubten und geschändeten Schriften. Mit diesen Dokumenten der jiddischen wie auch hebräischen Schriftkultur und den vertonten Gesängen und Gedichten aus der Judengasse findet der Ausstellungsrundgang seinen Abschluss.
Das Museum ist eine Dependance des Jüdischen Museums.
Museum der Stadt Frankfurt am Main
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Geburtstag
Goldener Apfel - Ausstellung in einem Gewölbekeller der Frankfurter Judengasse
In einem Gewölbekeller aus dem frühen 19. Jahrhundert ist eine Ausstellung zur Frankfurter jüdischen Geschichte dieser Zeit zu sehen. Sie lädt ein zur Auseinandersetzung mit dem Kampf von Jüdinnen und Juden um Gleichberechtigung sowie dem Ringen um Emanzipation bei gleichzeitiger Traditionspflege.
Öffnungszeiten Goldener Apfel:
Donnerstag 14 – 18 Uhr
Samstag und Sonntag 10 – 17 Uhr
Der Eintritt ist gratis, eine Anmeldung für den Besuch nicht erforderlich.
Der Goldene Apfel ist nicht barrierefrei und nur über eine Treppe zu erreichen; es gibt keinen Aufzug.
Goldener Apfel
An der Staufenmauer 11
60547 Frankfurt am Main
Nächste Straßenbahn-, Bus- und U-Bahnhaltestelle: Konstablerwache