Als Kino der Johann Wolfgang Goethe-Universität zeigt die Pupille im großen Festsaal über dem "Kommunikationszentrum" auf dem Bockenheimer Campus-Gelände zu Semesterzeiten zweimal pro Woche ebenso anspruchsvolle wie unterhaltsame Filme. Kurzfilme, Stummfilmklassiker mit Live-Musikbegeleitung, aktuelles Kino, cineastische Raritäten sowie neuerdings Wunsch- und Überraschungsfilme stehen auf dem Programm.
Die Gründung einer der ältesten studentischen Institutionen in Frankfurt datiert auf den 12. November 1951, als zwei Studenten im damaligen Hörsaal F einen selbstgedrehten 16mm-Film projizierten. In den Siebzigern etablierte sich die Pupille schnell als Forum für den »kritischen Film« und war Spielort zahlreicher Erstaufführungen. 1981 wurde der Pupille daher der Frankfurter Kinopreis für ihr risikofreudiges Programm verliehen. Zwischenzeitlich ist die Pupille nun als gemeinnütziger Verein organisiert. Nach wie vor ist sie aber ein studentisches Kino, das von Studenten für Studenten gemacht wird. Die niedrigen Preise werden durch die finanzielle Unterstützung des Allgemeinen Studierendenausschusses ermöglicht.
Die Digitalisierung hat auch vor der Pupille keinen Halt gemacht. Seit Dezember 2014 steht ein 4K-Projektor im Vorführraum, um zeitgenössische Verleihfilme zu zeigen. Weiterhin werden aber historische und Archiv-Filme mit den 35mm-Projektoren (Überblendbetrieb) und dem 16mm-Projektor vorgeführt.
Mit dem Weggang der Universität zum Campus Westend steht der Pupille in absehbarer Zeit außerdem ein Umzug ins Haus. Der Verein Offenes Haus der Kulturen setzt sich dafür ein, in Kooperation mit freien Kinoinitativen wie dem Filmkollektiv Frankfurt und der Kinothek Asta Nielsen, dass auch darüber hinaus Kinovorführungen in der Mertonstraße möglich sind.