28.03.2022 - BImA: „Bunker Marbachweg leider nicht zu retten“ – Hochbunker in der Lassallestraße soll Musikbunker Marbachweg mittelfristig ersetzen

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

PRESSEINFORMATION
28.03.2022

BImA: „Bunker Marbachweg leider nicht zu retten“ –
Hochbunker in der Lassallestraße soll Musikbunker Marbachweg mittelfristig ersetzen

Gemeinsame Pressemitteilung der BImA und der Stadt Frankfurt

Wie die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) der Stadt Frankfurt mitteilte, kann die Zusage, den Spiel- und Probebetrieb im Musikbunker am Marbachweg um drei Jahre zu verlängern, aufgrund des schlechten Zustands des Gebäudes aus baurechtlichen Gründen leider nicht aufrechterhalten werden.

Die BImA hat seit Dezember 2021 im Rahmen mehrerer Begehungen und mit verschiedenen Fachleuten Möglichkeiten gesucht, einen brand- und baurechtlich zulässigen Zustand im Gebäude herzustellen. Dabei sind Probleme zutage getreten, die über die ursprünglich bekannten Brandschutzmängel erheblich hinausgehen. Die für die Umbauarbeiten zuständige hessische Landesbauverwaltung, der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen, hat deshalb gegenüber der BImA ein vollständiges Nutzungsverbot verfügt, bis die relevanten Mängel beseitigt sind. Ein Weiterbetrieb sei unter diesen Umständen rechtlich nicht möglich, so die BImA.

Insbesondere die Elektroanlage im Bunker bereitet unüberwindliche Probleme, da sie im Laufe der Jahrzehnte verschiedentlich durch Nutzer des Bunkers ohne entsprechende Genehmigungen verändert wurden und dadurch die Zulässigkeit der Nutzung sowie der Bestandsschutz als Altanlage erloschen sind. Bau- und Brandschutzrechtlich ist dies nur durch einen kompletten Austausch zu beheben, was intensive Vorplanungen, hohe Kosten und eine Räumung des Gebäudes durch die Nutzer voraussetzt. Ähnliche Probleme sind auch hinsichtlich der vorgeschriebenen Gebäudebelüftung aufgetreten. Auch hier ist nach jetzigem Kenntnisstand ein Komplettumbau des Gebäudes für eine rechtlich zulässige Weiternutzung erforderlich. „Wir haben intensiv nach Möglichkeiten gesucht, den Musikbetrieb zeitweise wieder zu ermöglichen und bedauern, dass dies leider nicht möglich ist“, erklärte Claus Niebelschütz, Hauptstellenleiter der BImA in Koblenz.

Letztlich würden all diese Arbeiten den Bunker voraussichtlich ähnlich lange unbenutzbar machen, wie die Stadt Frankfurt benötigt, um, wie derzeit bereits in Vorbereitung, einen ihrer Hochbunker zum Musikbunker umzubauen.
Die BImA sichert jedoch zu, dass die Räume nicht sofort geräumt werden müssen, so dass Musikschaffende zumindest die Möglichkeit der Suche nach einer geeigneten Zwischenlagerungsmöglichkeit erhalten.

Die zuständigen Dezernentinnen, Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig und Baudezernentin Sylvia Weber, bedauern die Entwicklung. Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig: „Selbstverständlich geht Sicherheit immer vor, doch zeigt die missliche Situation im Marbachbunker einmal mehr, wie rar die Möglichkeiten für günstige Probe- und Arbeitsräume für Künstlerinnen und Künstler auf dem umkämpften Frankfurter Immobilienmarkt sind. Die Römerkoalition arbeitet gemeinsam daran, die kulturelle Infrastruktur dieser Stadt zu sichern und, wo es notwendig ist, neue Optionen zu erschließen. Da geeignete Ersatzräume kurzfristig nicht verfügbar sind, ist es jetzt umso wichtiger, dass wir unsere Anstrengungen fortsetzen, einen der Hochbunker im städtischen Besitz für die Musikschaffenden zu ertüchtigen.“
Baudezernentin Sylvia Weber teilt in diesem Zusammenhang mit, dass nach Prüfung der verfügbaren Liegenschaften der Hochbunker Lassallestraße am geeignetsten erscheine, um die im Marbachweg entfallenden Kapazitäten für die freie Musikszene zu ersetzen. „Wir haben unmittelbar nach Bekanntwerden der Problematik mit der Suche nach geeigneten Ersatzflächen begonnen. Der Bunker in der Lassallestraße wird derzeit nur als Lager genutzt und ist hinsichtlich seiner Größe vergleichbar mit dem Bunker im Marbachweg. Er ist über die U-Bahn-Station Schäfflestraße gut zu erreichen. Der Umbau soll so schnell wie möglich realisiert werden“
 

Hintergrund
Die Kündigung der Nutzerinnen und Nutzer durch die BImA war im Herbst 2021 bekannt geworden. Nachdem sich zahlreiche Musikschaffende hilfesuchend an das Kulturdezernat gewandt hatten, hatte die Stadt Frankfurt sich daraufhin bei der BImA für eine Verlängerung der Mietverträge eingesetzt, um Zeit zu erhalten, einen der eigenen Hochbunker als Musikbunker zu ertüchtigen. Die BImA war zunächst – damals in der fälschlichen Annahme eines wesentlich geringeren Instandsetzungsumfangs – diesem Ansinnen gefolgt und hatte eine Verlängerung des Musikbetriebs um drei Jahre und der Durchführung nötiger Instandsetzungsmaßnahmen auf eigene Kosten zugestimmt.

Pressekontakt
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Claus Niebelschütz
Telefon 0261/3909-129
Claus.Niebelschuetz@bundesimmobilien.de

Dexernat XI – Bildung, Immobilien und Neues Bauen
Markus Radermacher
Telefon 069/212-36370
Markus.Radermacher@stadt-frankfurt.de

Dezernat VII - Kultur und Wissenschaft
Pressesprecherin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit
Jana Kremin
Telefon: 069/212-49232
Jana.kremin@stadt-frankfurt.de
 

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