28.02.2024 - Karfunkel-Preis 2024 im Kaisersaal verliehen

 

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

PRESSEINFORMATION
28.02.2024

Karfunkel-Preis 2024 im Kaisersaal verliehen

Den 15. Kinder- und Jugendtheaterpreis Karfunkel verlieh Frankfurts Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig am Dienstag, den 27. Februar, im Kaisersaal des Römers. Ausgezeichnet wurde die Produktion ALL THAT MATTERS vom Theater La Seny Menti. Einen Sonderpreis für sein Lebenswerk erhielt der Intendant des Theaterhauses Gordon Vajen. „Mit der Verleihung des Karfunkel-Preises 2024 ehren wir zwei Persönlichkeiten des kulturellen Lebens, die mit ihrer herausragenden innovativen und produktiven Arbeit über Jahrzehnte das kulturelle Leben in Frankfurt geprägt und so ganz enorm zur Entwicklung und Entfaltung eines zeitgemäßen Kinder- und Jugendtheaters beigetragen haben. Zwei Glücksfälle für unsere Stadt!“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig und führte in ihrer Rede weiter aus: „Hier, in der Stadt des kritischen und kreativen Geistes, gelang es Liora Hilb und dem Theater La Senty Menti und Gordon Vajen im Theaterhaus Frankfurt über Jahrzehnte, politisches und künstlerisches Engagement auf kreative Weise miteinander zu verbinden. Dadurch haben sie ein gesellschaftliches Fundament gelegt für ein eigenständiges städtisches Kinder- und Jugendtheater, das in den nächsten Jahren im Frankfurter Zoogesellschaftshaus entstehen soll.“

Mit ALL THAT MATTERS vermitteln Liora Hilb und ihr Team um Co-Autor Max Tribukait, die Musikerin und Mitspielerin Beate Jatzkowski, die Künstlerin Leonore Poth und den Regisseur Günther Henne die Fluchterfahrungen von Kindern vor Antisemitismus und Verfolgung durch die Nationalsozialisten auf aufwühlende Weise. Das Stück basiert auf den Memoiren von Vera Gissing, die der Shoa mit ihrer Schwester 1939 durch einen Kindertransport entfliehen konnte, doch ihre Eltern und Angehörigen verlor. Kulturdezernentin Hartwig: „Das Theater La Senty Menti verbindet auf gelungene Weise die Ängste dieser Kinder mit den Fluchterfahrungen unserer gegenwärtigen Welt. Es sind die Kinder, die die unschuldigsten Opfer von Krieg, Rassismus und Vertreibung sind. ALL THAT MATTERS zeigt mit den starken Mitteln des Theaters erlebte Geschichte sowie eine Geschichte der Ermutigung und erreicht damit auf eindrucksvolle Weise das junges Publikum.“ Professor Dr. jur. Dr. phil. Michel Friedman hob in seiner Laudatio auf das Theater La Senty Menti hervor: „Gerade Kunst kann Kindern und Jugendlichen die Shoah vermitteln. Altersgerecht. Kunst schafft Emotionen, Empathie, Identifikation und Verständnis.“

Neben dem Theater La Senty Menti wurde auch Gordon Vajen, Intendant des Theaterhauses, mit dem Sonderpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Seit der Eröffnung 1991 ist er dessen künstlerischer Kopf und Leiter. Jährlich werden etwa 250 Vorstellungen für ein Publikum ab zwei Jahren veranstaltet. Einst gegründet, um der freien Theaterszene ein festes Dach über dem Kopf zu geben, hat es sich zwölf Jahre später und mit einem festen eigenen Ensemble ganz auf Theater für Kinder und Jugendliche konzentriert. Gordon Vajen hat sich während dieser Zeit immer wieder mit den Lebensumständen, mit der Gesellschaft, auseinandergesetzt. „Er hat uns nicht nur ein überregional wirkendes, furioses Kinder- und Jugendtheater gezeigt, sondern stets auch in gesellschaftliche Debatten interveniert,“ so die Kulturdezernentin. „Mit dem Theaterhaus hat er früh einen wegweisenden Produktionsort für Theater für junges Publikum etabliert. Seitdem haben dort Generationen von Theaterschaffenden gezeigt, was zeitgenössisches Kindertheater an künstlerischer und inhaltlicher Vielfalt bieten kann und welche imaginäre Kraft ihm innewohnt.“ Albert Zetsche, der langjährige Leiter des Theaterreferats im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, ergänzte in seiner Lobrede: „Gordon Vajen ist ein Intendant im Wortsinne, nämlich ein künstlerischer Leiter, der dem Theater ausschließlich mit der Kraft seiner Überzeugung den Weg weist, es in eine erkennbare Richtung führt und dabei seine Ensembles immer mitnimmt.“


Dezernat Kultur und Wissenschaft
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Jana Kremin
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