26.02.2021 - Magistrat stimmt der Erinnerungsstätte zum KZ „Katzbach“ zu

 


Der Oberbürgermeister
Peter Feldmann

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

 

PRESSEINFORMATION
26.02.2021

Magistrat stimmt der Erinnerungsstätte zum KZ „Katzbach“ zu

Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat in seiner Sitzung am Freitag, den 26. Februar, dem Mietvertrag zur Errichtung einer Bildungs- und Gedenkstätte KZ „Katzbach“ in den ehemaligen Adlerwerken zugestimmt. Die Planungen für die Erinnerungs- und Bildungsstätte können in die Konzeptphase übergehen.

Oberbürgermeister Peter Feldmann: „Die Einrichtung der Erinnerungsstätte war überfällig. Es freut mich sehr, dass unser Frankfurter Magistrat der Einrichtung und der Anmietung in der heutigen Sitzung zugestimmt hat. Das KZ ‚Katzbach‘ steht für eine der dunkelsten Stunden der Geschichte unserer Stadt. Das Leid der Opfer und ihrer Familien muss Teil unseres kollektiven Gedächtnisses werden. Wer es ernst meint mit dem ‚Nie wieder‘, muss verhindern, dass sich der Schleier des Vergessens über die Verbrechen der Nazi-Diktatur legt.“

Auf dem Fabrikgelände der Adlerwerke im Frankfurter Gallusviertel entstand im Sommer 1944 eines der grausamsten KZ-Außenlager im „Dritten Reich“. Häftlinge aus acht Nationen wurden hier unter unmenschlichen Bedingungen bis kurz vor Ende des Krieges festgehalten und zur Arbeit in der Rüstungsproduktion und bei der Trümmerbeseitigung gezwungen. Vielen von ihnen kostete das Lager unter dem Decknamen „Katzbach“ ihr Leben.

Die Initiative zur Einrichtung einer Erinnerungsstätte für die Opfer des KZ „Katzbach“ und der Zwangsarbeit in Frankfurt ist bereits über 30 Jahre alt. Sie entstammt dem bürgerschaftlichen Engagement der Frankfurter Zivilgesellschaft. Denn die Existenz des Lagers wurde nach dem Kriegsende von der Öffentlichkeit systematisch totgeschwiegen.

„Dass der Rechtsextremismus sich hartnäckig bis ins 21. Jahrhundert hält, ist niederschmetternd. Mit der avisierten Erinnerungs- und Bildungsstätte leisten wir einen großen Beitrag zur kritischen Aufarbeitung des dunkelsten Kapitels der Frankfurter Geschichte und für unsere pluralistische Gesellschaft“, erklärt Kulturdezernentin Ina Hartwig.

Seit ihrem Amtsantritt 2016 setzt sich die Kulturdezernentin zusammen mit zivilgesellschaftlichen Initiativen im Stadtteil für eine ortsgebundene Erinnerungs- und Bildungsstätte zu Themen des Konzentrationslagers „Katzbach“ und der Zwangsarbeit in Frankfurt ein. Lange Zeit scheiterte die anvisierte Stätte an geeigneten Räumlichkeiten. Nun aber kann in einem rund 160 Quadratmeter großen Raum in der Kleyerstraße in naher Zukunft eine Dauerausstellung zum KZ „Katzbach“ und der Zwangsarbeit in Frankfurt eingerichtet werden.

Die Vorbereitungen für die Stätte laufen auf Hochtouren. Ziel ist ein zukunftsfähiges Konzept, das sowohl authentische Objekte und Informationstexte, als auch digitale Medien und interaktive Ansätze einbezieht. Die Stätte soll Raum für Erinnerung aber auch für Bildung und Vermittlung bieten. Das Kulturdezernat wird dabei gleich von zwei Frankfurter Vereinen unterstützt. Seit Beginn 2021 kooperiert der Förderverein für die Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte KZ-Katzbach in den Adlerwerken und zur Zwangsarbeit in Frankfurt am Main mit dem Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 bei der Ausarbeitung des Konzeptes. Dies wird vom städtischen Kulturamt im Rahmen einer Projektförderung unterstützt. Ein für die Anmietung und Einrichtung der Stätte notwendiger Stadtverordnetenbeschluss ist auf den Weg gebracht.


Dezernat Kultur und Wissenschaft
Pressesprecherin und Leitung der Öffentlichkeitsarbeit
Jana Kremin
Hausanschrift: Brückenstraße 3-7, 60594 Frankfurt am Main
Telefon: 069 – 212 49232; Fax: 069 – 212 97 49232
E-Mail: jana.kremin@stadt-frankfurt.de

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