Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig
PRESSEINFORMATION
25.04.2024
Nie wieder ist jetzt! Kulturstadt Frankfurt am Main gegen Antisemitismus
Die Stadt Frankfurt, ihre Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen stellen sich geschlossen gegen Antisemitismus. Am Montag, 6. Mai, dem Jom haScho’a, seit 1951 Gedenktag des Holocaust im jüdischen Kalender, lesen Kulturakteurinnen und -akteure Texte im Zeichen der Humanität und gegen Antisemitismus in der Paulskirche.
Seit den Gräueltaten des 7. Oktobers 2023 in Israel ist mehr als ein halbes Jahr vergangen, und die Jüdinnen und Juden unserer Stadt erleben seither eine neue Welle der Anfeindungen und der Gewaltbereitschaft. Sie berichten von öffentlichen Beleidigungen, Einschüchterungen und tätlichen Angriffen. Dieser Hass hat in Frankfurt keinen Platz!
Bereits am 10. Dezember 2023 setzten die Verantwortlichen aus Kultur und Wissenschaft mit einer kilometerlangen Lichterkette entlang des Mains ein eindrucksvolles Zeichen der Solidarität. Zusammen mit rund 5000 Bürgerinnen und Bürgern haben sie dafür eingestanden, dass die Stadtgesellschaft über alle Grenzen hinweg zusammensteht. Bei dieser Demonstration des Miteinanders soll es aber nicht bleiben.
Am Jom haScho’a gibt die Stadt Frankfurt zusammen mit der Jüdischen Gemeinde und den Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen der Stadt in einer Lesung den Stimmen aus Kultur und Literatur in Vergangenheit und Gegenwart Raum, die Judenhass und Antisemitismus entlarven, kennzeichnen und überwinden. Denn weiterhin gilt: Nie wieder ist jetzt!
Die Veranstaltung findet am Montag, 6. Mai, in der Paulskirche statt. Einlass ist ab 19.15 Uhr und Beginn um 20 Uhr.
Grußworte:
- Oberbürgermeister Mike Josef
- Stadträtin Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft
- Marc Grünbaum, Vorstand Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main
Im Anschluss lesen:
Block 1
- Prof. Dr. Mirjam Wenzel, Jüdisches Museum Frankfurt:
Hannah Arendt: Die verborgene Tradition. Essays: Auszug aus „Juden in der Welt von gestern. Anlässlich Stefan Zweig ‚Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers‘"
- Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Stiftung Polytechnische Gesellschaft:
Primo Levi: Auszug aus Ist das ein Mensch? (1947)
- Prof. Dr. Joachim Valentin, Haus am Dom:
Heinrich Heine: Auszug aus Der Rabbi von Bacherach (1840)
- Heidi Ecks, Schauspiel Frankfurt:
Ilse Aichinger: Auszüge aus Das vierte Tor (1945)
Block 2
- Willy Praml, Theater Willy Praml:
Theodor W. Adorno: Auszug aus Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute (1962)
- Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Freies Deutsches Hochstift – Frankfurter, Goethe-Haus und Deutsches Romantik-Museum:
Ruth Klüger: Auszug aus Weiter leben. Eine Jugend (1992)
- Hanna-Lena Neuser, Evangelische Akademie Frankfurt:
Sebastian Haffner: Auszug aus Geschichte eines Deutschen (2000, schon 1939 geschrieben)
Block 3
- Dr. Markus Fein, Alte Oper:
Jean Améry: Auszug aus Der neue Antisemitismus (1976)
- Prof. Dr. Brigitte Franzen, Senckenberg Naturmuseum Frankfurt:
Gabriele Tergit: Auszug aus So war’s eben (2021, aus dem Nachlass veröffentlicht)
- Veit Dinkelaker, Bibelhaus ErlebnisMuseum:
Oliver Polak: Auszug aus Gegen Judenhass (2018)
- Prof. Franziska Nori, Frankfurter Kunstverein:
Meron Mendel: Auszug aus „Kunstfreiheit seit dem 7. Oktober: Traut euch!“ (2024, am 4. April in der Süddeutschen Zeitung erschienen)
Für interessierte Bürgerinnen und Bürger steht ein begrenztes Ticketkontingent in der Bürgerberatung in Hinter den Lämmchen 6, Montag bis Freitag geöffnet von 10 bis 18 Uhr, zur Verfügung. Bei der Abholung sind die Personalien anzugeben und ein gültiger Lichtbildausweis vorzuzeigen. Der Eintritt ist frei.
Nie wieder ist jetzt! Kulturstadt Frankfurt am Main gegen Antisemitismus ist eine Kooperationsveranstaltung der Stadt Frankfurt am Main, des Dezernates Kultur und Wissenschaft mit den nachfolgenden Institutionen, Unterstützerinnen und Unterstützern:
Alte Oper Frankfurt, Archäologisches Museum Frankfurt, Frankfurter Bibelgesellschaft e.V./Bibelhaus Erlebnis Museum, Bürgerverein Demokratieort Paulskirche e.V., Caricatura Museum – Museum für Komische Kunst, Deutsches Architekturmuseum, DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V., Deutsches Ledermuseum, Dommuseum Frankfurt, Eintracht Frankfurt Museum, Evangelische Akademie Frankfurt, Fritz Bauer Institut, Fotografie Forum Frankfurt, Frankfurter Bachkonzerte e.V., Frankfurter Kunstverein, Freies Deutsches Hochstift – Frankfurter Goethe-Haus und Deutsches Romantik-Museum, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Frankfurt e.V., Goethe-Universität Frankfurt, Haus am Dom, Haus der Stadtgeschichte Offenbach am Main, Hindemith Kabinett im Kuhhirtenturm, Historisches Museum Frankfurt, Ikonenmuseum Frankfurt, Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, Junges Museum Frankfurt, Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main, Jüdisches Museum Frankfurt, Klingspor Museum Offenbach, Künstler*innenhaus Mousonturm, Liebieghaus Skulpturensammlung, Literaturhaus Frankfurt am Main e.V., Museum Angewandte Kunst, Museum Giersch der Goethe-Universität, MOMEM - Museum of Modern Electronic Music, Museum für Kommunikation Frankfurt, MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST, Museum Sinclair-Haus, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, Portikus, ROMANFABRIK, Schauspiel Frankfurt, SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, Senckenberg Naturmuseum Frankfurt, Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse, Struwwelpeter Museum, Städel Museum, Theater Willy Praml, Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität e.V., Volksbühne im Großen Hirschgraben, Weltkulturen Museum
Medienpartner: Journal Frankfurt
Dezernat Kultur und Wissenschaft
Pressesprecherin und Leitung der Öffentlichkeitsarbeit
Jana Kremin
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