24.02.2016 - Barrierefreiheit in Hessen – Land fördert neue Modellregionen

 

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

Der Kulturdezernent
Prof. Dr. Felix Semmelroth

PRESSEINFORMATION
24.02.2016

Barrierefreiheit in Hessen – Land fördert neue Modellregionen
Sozialminister Grüttner und Dezernentin Birkenfeld: „Barrierefreier Zugang zu Kultur und Museen steht in Frankfurt im Mittelpunkt“

Frankfurt. Der Hessische Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, hat gemeinsam mit Stadträtin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld und Stadtrat Prof. Dr. Felix Semmelroth sowie Anne Gemeinhardt für das Historische Museum und Hauke Hückstädt, Literaturhaus Frankfurt, am Mittwoch die Modellregion Frankfurt vorgestellt. Anlässlich der Unterzeichnung der Zielvereinbarung für die Stadt nannte Grüttner die Modellregionen in Hessen „eine Erfolgsgeschichte“, die nunmehr auch in Frankfurt fortgeschrieben werde. „Indem Sie heute hier für Frankfurt die Zielvereinbarung mit dem Land Hessen unterzeichnen, machen Sie sich stark für eine barrierefreie Stadt am Main, und vor allen Dingen für einen barrierefreien Zugang zu Kultur und Museen. Das ist ein herausragender und guter Ansatz, den wir mit anteilig 37.500 Euro im Jahr überzeugt fördern“, so der Sozial- und Integrationsminister im Historischen Museum.

Perspektivische Visualisierung des Neubau-Ensembles historisches museum frankfurt von Westen (LRO-Architekten, Stuttgart)

Die Stadt Frankfurt beschäftigt sich zentral mit der Frage der Zugänglichkeit von Kultur und Geschichte der Stadt Frankfurt. So erläuterte Prof. Birkenfeld, dass „Das ‚Inklusive Museum‘ und die ‚Literatur in Einfacher Sprache‘ „bedeutende Fortschritte auf dem Weg, Kultur für Menschen mit Behinderung zugänglicher zu machen“ seien. „Unser Ziel ist, alle Menschen auf selbstbestimmte Weise an Kultur und Stadtgeschichte teilhaben zu lassen. Das verwirklichen wir in Frankfurt mit diesem Projekt auf eine sehr innovative und vorbildliche Weise. Ich freue mich sehr darüber!“ Anhand von 3D-Modellen des Museums-Neubaus sowie Fotos zu geplanten Tast-Modellen wie Stauferhafen und Globus erklärten Prof Birkenfeld, Prof. Semmelroth gemeinsam mit Gemeinhardt und Hückstädt die Vorhaben. Hierzu zählt auch das Projekt „Literatur in einfacher Sprache“. „Auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft dürfen unsere Kultureinrichtungen nicht stehen bleiben. Als Orte der Bildung und der Freizeitgestaltung – vom Kindergarten bis ins hohe Alter – sind auch sie gefordert, sich aktiv mit Inklusion zu beschäftigen“, betonte Prof. Semmelroth.

Bereits seit dem Jahre 2013 erproben ausgewählte Kommunen in Hessen konkrete Maßnahmen zum Abbau noch vorhandener Barrieren von Menschen mit Behinderungen in Hessen. Seit dieser Zeit haben bislang insgesamt zwölf Landkreise, Städte und Gemeinden in Hessen wertvolle Erkenntnisse beim Abbau noch vorhandener Barrieren gesammelt, drei weitere kommen nun hinzu – neben Frankfurt werden Darmstadt und der Rheingau-Taunus Kreis die Zielvereinbarung unterzeichnen. Die Hessische Landesregierung unterstützt jede der hessischen Modellregionen mit mindestens jeweils 50.000 Euro pro Jahr.

Grüttner betonte im Zuge der Unterzeichnung in Frankfurt: „Die Modellregionen Inklusion sind beispielgebend dafür, wie Land und Kommunen gemeinsam an der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention arbeiten und sie sind dabei bundesweit einmalig. Dabei zeigen die inhaltlichen Schwerpunkte der neuen Modellregionen wieder die gesamte Bandbreite des Themas auf. Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beschränkt sich nicht auf physische Barrieren, sondern muss für alle Lebensbereiche Schritt für Schritt umgesetzt werden“, führte der Minister weiter aus.

Die Zielvereinbarungen laufen zunächst über zwei Jahre. Sie können jedoch um ein Jahr verlängert werden, um die gewonnenen Ergebnisse in nachhaltige Strukturen zu überführen. „Damit schafft das Land einen mehrjährigen verlässlichen Rahmen, konkrete Strukturen zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu schaffen und dies gemeinsam mit den Kommunen in Hessen“, so Grüttner. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Modellregionen werden wie in der Vergangenheit fortlaufend allen Akteuren in Hessen zur Verfügung gestellt.

„Überall in Hessen ist das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, Verbänden und Organisationen, von Menschen mit und ohne Behinderungen spürbar noch vorhandene Barrieren abzubauen. In den Modellregionen geschieht das mit der Unterstützung des Landes und vor allem in gemeinsamer Zusammenarbeit. Ich möchte den beteiligten Kommunen deshalb auch nochmals ausdrücklich für ihr großes Engagement danken. Nicht alleine aufgrund der demografischen Entwicklung in unserer Gesellschaft und einem damit einhergehenden immer höheren Anteil von älteren Menschen, gewinnt das Thema Barrierefreiheit zusehends an Bedeutung. Das Konzept der Modellregionen zeigt, wie es gelingen kann, das Zusammenlaben von Menschen mit und ohne Behinderungen konkret und nachhaltig zu verbessern“, so der Sozialminister abschließend.

Alle Informationen zum Thema insgesamt oder zum Hessischen Aktionsplan sind auf der Webseite des zuständigen Referates im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration -Vereinte Nationen – Behindertenrechtskonvention- unter www.brk.hessen.de oder per direktem Kontakt unter un-brk@hsm.hessen.de bzw. 0611 – 817 2365 zu erhalten. Das Referat steht allen hessischen Bürgerinnen und Bürgern für Fragen und Anregungen gerne zur Verfügung.
 

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