22.07.2015 - Qualität und Erneuerung

 

Prof. Dr. Felix Semmelroth
Dezernent für Kultur
und Wissenschaft

PRESSEINFORMATION
22.07.2015

Qualität und Erneuerung
Kulturinstitutionen sind für die Zukunft gut gerüstet


Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth blickte bei seinem heutigen Sommergespräch auf das erste Halbjahr 2015 zurück. Als wichtigste Faktoren nannte er Exzellenz und Qualität sowie darüber hinaus die fortlaufende Erneuerung der Frankfurter Kulturinstitutionen. Der Stadtrat betont: „Die Kultur genießt ein hohes Ansehen bei den Bürgerinnen und Bürgern. Zugleich steht sie vor der Herausforderung, auch in Zukunft eine tragende Säule für Bildung und Gesellschaft zu sein. Dazu müssen die Kulturinstitutionen und ihre Programme stetig erneuert und attraktiv ausgestaltet sein.“ Semmelroth hebt dabei in besonderem Maße heraus, dass es darauf ankomme, das enorme gesellschaftliche Potenzial der Kultur zu nutzen. Nach einer ausgeprägten Konsolidierungsphase konnten die herausfordernden Rahmenbedingungen gesichert werden, die eine hervorragende Entwicklung der Kultur garantieren. Die teilweise Verengung des Themas auf rein ökonomische Aspekte sei nach einer schwierigen Haushaltsberatung mit einem zufriedenstellenden Ergebnis überwunden und böte nun Handlungsspielräume für die Zukunft. Signale des Landes Hessen zur Kostenbeteiligung, beispielsweise bei der Städelschule, unterstützten diese Entwicklung.

Animation Perspektive Neubau Jüdisches Museum © Staab Architekten GmbH

So hat die Stadtverordnetenversammlung in der letzten Woche die Bau- und Finanzierungsvorlage für das Jüdische Museum beschlossen und den Weg für ein zeitgemäßes Ausstellungshaus für jüdische Kultur und Geschichte geebnet. Unter Vorbehalt der Zustimmung des Magistrats wird mit Beginn des nächsten Jahres die neue Leiterin Dr. Mirjam Wenzel gemeinsam mit ihrem Team das Haus auf seine zusätzlichen Aufgaben, wie die Vermittlung zur Erinnerungsstätte an der Europäischen Zentralbank (Eröffnung im November 2015) oder zur Sammlung der Familie Frank, ausrichten. Digitale Strategien und soziale Medien sollen dabei das sich verändernde Informationsverhalten der Gesellschaft adaptieren und die Sichtbarkeit des Museums stärken. Nach der Bauphase eröffnet das Museum Judengasse bereits im Frühling 2016, das Jüdische Museum im Jahr 2018 sowohl mit dem sanierten Altbau als auch mit dem Erweiterungsbau.

Ebenfalls 2016 wird das Historische Museum fertiggestellt und das Kindermuseum in das Mutterhaus zurückkehren, 2017 eröffnet der Gesamtkomplex.

Für Erneuerung steht auch die Initiative für das MOMEM (Museum of Modern Electronic Music), ein weltweit einzigartiges Musik- und Kulturprojekt. Die Idee in Frankfurt ein Museum für elektronische Musik zu gründen, zeugt für die innovative und vielfältige Kulturszene Frankfurts.

Das vierte zukunftsweisende Projekt ist die Realisierung des Romantikmuseums, ein Projekt des Freien Deutschen Hochstifts, das mit Mitteln von Bund, Land, Stadt sowie von privaten Förderern realisiert wird. Kulturdezernent Semmelroth führt aus: „Das Romantikmuseum lässt in besonderem Maße die gesellschaftliche Relevanz von Kultur erkennen. Das breite Interesse an der Sammlung zur Literatur der deutschen Romantik und der Wunsch nach der Verbreitung europäischer Geistesgeschichte zeigen, dass Kunst und Kultur eine tragende Rolle für Viele einnehmen. Kulturelle Mannigfaltigkeit und ein hohes ästhetisches Niveau sind wichtige Maßstäbe sowohl als Bildungskomponente als auch für die Lebensqualität in unserer Stadt.“

In diesem Sinne feierte das Städelmuseum mit 432.121 Besucherinnen und Besuchern in „Monet und die Geburt des Impressionismus“ die mit Abstand erfolgreichste Ausstellung in der 200-jährigen Geschichte des Hauses. Erfolgsgarant und Zeichen der Identifikation mit Kultur ist auch die MuseumsuferCard, die aktuell mit einer Geschenkaktion 15jähriges Jubiläum feiert. Die Jahreskarte für die Museen in Frankfurt und Umgebung ist mit 21.500 Besitzern die erfolgreichste Kulturkarte im deutschsprachigen Raum. Ebenfalls Jubiläum feierte das Jazzstipendium, welches nun seit einem Vierteljahrhundert herausragend begabte Musikerinnen und Musiker würdigt und einen Anreiz schafft, das musikalisch-künstlerische Schaffen in Frankfurt fortzusetzen. Das Stipendium wurde in diesem Jahr von 7.500 Euro auf 10.000 Euro erhöht und ging an „The J-Sound Project“.

Und auch Schauspiel, Oper und Alte Oper bestätigen ihren qualitativen wie quantitativen Erfolg beim Publikum über alle Generationen hinweg. Dabei feiert das Schauspiel erneut Besucherrekorde und geht mit Beginn der Spielzeit 2017/2018 neue Wege. Die Gesellschafterversammlung hat die Bestellung von Anselm Weber zum Intendanten von Schauspiel Frankfurt und Geschäftsführer der Städtischen Bühnen Frankfurt GmbH beschlossen. Weber wird gemeinsam mit Marion Tiedtke als Chefdramaturgin das Schauspiel künstlerisch lenken – ein Intendant, der laut Kulturdezernent Semmelroth „das Theater von der Bühne her denkt“. Weiterhin konnte die Oper bei steigenden Eintrittskosten die Besucherzahlen stabilisieren. Bereits wenige Stunden nach dem Vorverkaufsstart der Alten Oper waren sämtliche Karten für die Familienkonzerte der Reihen „Entdecker“ und „Rabauken und Trompeten“ ausverkauft. „Pegasus“ ist eines der Angebote, die der Geschäftsführer und Intendant der Alten Oper, Dr. Stephan Pauly, konzipiert hat. Auf Grund der erfolgreichen Programmarbeit hat der Aufsichtsrat der Alten Oper Frankfurt den Vertrag von Dr. Pauly bis 2022 verlängert, so dass auch hier kontinuative Qualität des Hauses gewährleistet ist.

Dass Frankfurts Kulturangebote bei Besuchern immer beliebter werden, haben auch die Frankfurter Lyriktage gezeigt. In hochkarätig besetzten Lesungen und Gesprächen wurden wichtige Positionen der Gegenwartslyrik vorgestellt und das Publikum erhielt einen Überblick über das, was Lyrik von heute ausmacht. Die Lyriktage wurden vom Kulturamt Frankfurt gemeinsam mit dem Kulturfonds sowie zahlreichen Literaturveranstaltern in Frankfurt und der Rhein-Main-Region veranstaltet. Autoren, Verlage und Veranstalter freuten sich gleichermaßen über die herausragende Resonanz.

Neue Wege geht der Kulturdezernent seit diesem Jahr bei der Theaterförderung und nahm die Empfehlungen des erst kürzlich konstituierten Theaterbeirats an. Das Expertengremium hatte transparente Förderkriterien aufgestellt und in diesem Sinne Entscheidungsvorschläge für die Mittelvergabe unterbreitet. Damit die freie Szene auch zukünftig eine inhaltlich und ästhetisch überzeugende Arbeit leisten kann, setzt Semmelroth sich bei den Haushaltsberatungen für das Jahr 2017 für eine Erhöhung der Zuschüsse ein.

Prof. Semmelroth fasst zusammen: „Angesichts der Entwicklung ist mir abschließend wichtig zu betonen, dass es auch weiterhin gilt, nach nachhaltigen Neuerungen bei der kulturellen Infrastruktur zu streben und Angebote qualitativer Exzellenz zu schaffen. Der entscheidende Erfolgsfaktor bleibt, mit einem qualitativ hohen Angebot traditioneller Formate sowie zeitgenössischer Fortsetzungen das Interesse an Kunst und Kultur auszubilden und zu erhalten. Kultur bleibt eine stabile und verlässliche Größe in Frankfurt!“


Dezernat Kultur und Wissenschaft
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Antje Runge
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