21.06.2021 - KZ-Häftlinge in Frankfurt: Das Außenlager der Adlerwerke August 1944 bis März 1945

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

PRESSEINFORMATION
21.06.2021

KFZ-Häftlinge in Frankfurt: Das Außenlager der Adlerwerke August 1944 - März 1945

Am 23. Juni 2021 präsentiert Dr. Andrea Rudorff, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut, die Ergebnisse ihrer Recherche zur Geschichte des Konzentrationslagers Katzbach. Dazu laden das Fritz Bauer Institut, das Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main und der AStA der Goethe-Universität ein.

Die Historikerin beleuchtet in ihrem Buch sowohl die Errichtung des Lagers und seine Einbindung in das KZ-System als auch die Verfolgungsgeschichten der Häftlinge und ihre Existenzbedingungen im Lager. Darüber hinaus wirft sie ein Licht auf die Rolle der Unternehmensangehörigen, der Nachbarschaft im Gallusviertel und der städtischen Behörden, denen die Zustände im Lager nicht verborgen blieben.

Wie zahlreiche deutsche Unternehmen beschäftigten auch die Frankfurter Adlerwerke ab Sommer 1944 KZ-Häftlinge in der Rüstungsproduktion und errichteten für deren Unterbringung ein KZ-Außenlager auf ihrem Firmengelände. Insgesamt 1.616 Häftlinge, die zum großen Teil aus Polen, aber auch aus der Sowjetunion, Deutschland, Österreich, Jugoslawien, Frankreich und der Tschechoslowakei stammten, wurden dort unter sich stets verschlechternden Bedingungen zu mörderischer Zwangsarbeit eingesetzt. Die Todesrate war mit 527 in Frankfurt verstorbenen Häftlingen besonders hoch.

Das Buch ist im Frühjahr in der Reihe des Fritz Bauer Instituts Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust im Wallstein Verlag erschienen. Finanziert wurde das Forschungsprojekt vom Kulturdezernat der Stadt Frankfurt am Main.
"Anhand neuer Quellen zeigt Andrea Rudorff, dass Zwangsarbeit kein abstraktes Geschehen war. Sie fragt nach den Verantwortlichen für das KZ mitten in der Stadt, erschließt auch die Perspektive der Verfolgten und führt die europäische Dimension der nationalsozialistischen Ausbeutungspolitik klar vor Augen", sagte Prof. Dr. Sybille Steinbacher, Direktorin des Fritz Bauer Instituts.

Dezernentin für Kultur und Wissenschaft Dr. Ina Hartwig hob die Bedeutung des Projekts für die Frankfurter Stadtgeschichte hervor: "Dr. Andrea Rudorff bereichert mit ihrer Forschung und Publikation nicht nur die Forschungslandschaft um eine sehr gute historische Recherche, sondern schafft damit auch eine aktuelle wissenschaftliche Grundlage für den zukünftigen Geschichtsort Adlerwerke. An den von ihr verifizierten beziehungsweise aufgedeckten Fakten und Zahlen wird sich die Darstellung zum KZ ›Katzbach‹ und der Zwangsarbeit in den Adlerwerken fortan orientieren."


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Hannah Hecker
Fritz Bauer Institut
Telefon: 069.798 322 40
presse@fritz-bauer-institut.deKontakt
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