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PRESSEINFORMATION
21.01.2016
Rund 80 Quadratmeter Kunst im zentralen Werkstatt- und Verwaltungsgebäude
Verkehrsdezernent Stefan Majer und Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth weihen Kunst am Bau-Werk von Winter und Hörbelt ein
‚Kunst am Bau‘ hat viele Gesichter: anmutige, freche und witzige ebenso wie nachdenkliche oder spektakulär in Szene gesetzte. Wer ab heute das neue Verwaltungsgebäude der Stadt Frankfurt betritt, den heißt ein eindrucksvolles und zugleich elegantes Gegenüber willkommen: rund 80 Quadratmeter Kunst des Künstlerduos Wolfgang Winter und Berthold Hörbelt.
Über die Wand des zentralen Treppenhauses zieht sich ein gigantischer Bildteppich, eigenhändig von der Decke bis zum Boden mit dem Stockhammer aus der frisch verputzten Wand gemeißelt. Jeder Schlag ein unwiderrufliches Statement für Nachhaltigkeit. Nach dem Prinzip ‚weniger ist mehr‘ entwickelten die beiden international tätigen Künstler Winter und Hörbelt ihr einfaches und überzeugendes Konzept. Unter dem weißen Putz kommt die raue graue Betonwand zum Vorschein. Es entstehen zwei in Farbe und Struktur unterschiedliche Oberflächen, die eine grau-weiße Bildkomposition ergeben. Durch das handwerkliche Arbeiten verweisen die Künstler auch auf die Arbeit der verschiedenen Werkstätten in dem Gebäude. Die über 460 städtischen Mitarbeiter von Grünflächenamt und Amt für Straßenbau und Erschließung waren aufgerufen, die Künstler bei der Bildfindung zu beraten oder selbst Bildvorschläge einzureichen. Die Bildkomposition setzt sich aus häufig nur unbewusst wahrgenommenen Einzelmotiven der städtischen Alltagswelt zusammen. Fotografische Motive, die am Computer aufgearbeitet wurden und die für Frankfurt typisch sind, aber gerade nicht touristische Attraktionen wiedergeben, fanden ihren Eingang in dem Kunstwerk. Herausgekommen ist ein Bilderbogen, der sich vom Stau auf der A5, über die Wallanlagen bis hin zu Verkehrspollern spannt.
„In meinen Augen ist Kunst am Bau immer dann geglückt, wenn die Kunst keine dekorative Zutat ist, sondern wenn ein Dialog zwischen Kunst und Architektur stattfindet“, so Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth bei der feierlichen Einweihung. „Das entstandene Kunstwerk zeigt, wie kommunale Bauvorhaben zeitgenössische Kunst ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken können und gleichzeitig zur Identifikation der Mitarbeiter beitragen“, fügt der Stadtrat hinzu.
Für Verkehrsdezernent Stefan Majer ist das entstandene Kunstwerk zugleich ein bleibender Appell an die Kreativität: „Beide Ämter, die in diesem Haus beheimatet sind, legen wortwörtlich jeden Tag Hand an unsere Stadt und ihre öffentlichen Räume. Mit technischen Regelwerken allein ist es da nicht getan, es braucht in Straßen- wie in Gartenbau auch stets die kreative Idee, das Ingenium."
Die Jury, die den Wettbewerb für das Kunstwerk initiierte, setzte sich aus Kunst- und Architektursachverständigen zusammen und wählte mit Philippe Pirotte (Rektor Städelschule Frankfurt), Till Schneider (Architekten schneider + schumacher), Franziska Nori (Leiterin Kunstverein Frankfurt), Julia Voss (FAZ, Frankfurt), Manfred Stumpf (Bildender Künstler) und den Sachjuroren Stadtrat Stefan Majer (Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt) sowie Gabriele Dehmer (Leiterin des Amtes für Straßenbau und Erschließung) und Stephan Heldmann (Leiter des Grünflächenamtes) die Arbeit von Winter und Hörbelt aus. Neben den Preisträgern reichten drei weitere Künstler beziehungsweise Künstlerkollektive Entwürfe zum Wettbewerb ein: Atelier Goldstein, Mai Braun und Mustafa Kunt/Özlem Günyol – alle international geschätzt und gleichzeitig in Frankfurt lebend und arbeitend.
Die Entscheidung hat sich auch für den die Projektentwickler ‚Groß & Partner‘ sowie ‚Lang & Cie‘ ausgezahlt, die sich mit dem Bau des Gebäudes von ‚schneider + schumacher‘ für eine Zertifizierung in Gold für nachhaltiges Bauen bewarb. Dieser wird von der DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) Stuttgart vergeben. Dabei geht es in erster Linie um Ökobilanz, Energieeffizienz sowie Nachhaltigkeit. Voraussetzung der Zertifizierung ist aber auch die Verpflichtung für Kunst am Bau. Und weil die Kunst so kongenial mit den geforderten baulichen Qualitätskriterien korrespondierte, durfte das Unternehmen die höchste Auszeichnung in Platin mit nachhause nehmen.
Die deutschen Bildhauer Wolfgang Winter (* 1960) und Berthold Hörbelt (* 1958) kooperieren seit 1992 unter dem Namen Winter/Hörbelt. Für ihre Skulpturen und Installationen im öffentlichen Raum sind sie international bekannt. Ihren ersten großen internationalen Erfolg hatten sie bei ‚Skulptur.Projekte‘ in Münster 1997, wo sie Getränkekisten zu Informationspavillons stapelten und den Grenzbereich zwischen Skulptur und Architektur ausloteten. Ihre Projekte sind ortsspezifische, individuelle Entwürfe. Dieses Kunstwerk ist ihr erstes größeres im öffentlichen Raum Frankfurts realisiertes Projekt.
Ansprechpartnerin:
Dr. Jessica Beebone, Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Referat Bildende Kunst
Telefon: +49 (0)69 212 – 7 40 68. E-Mail: jessica.beebone@stadt-frankfurt.de
Foto-Link für Pressebilder zum Download:
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