20.12.2013 - Erinnerungsstätte an der Großmarkthalle nimmt Form an

 

Der Bügermeister
Olaf Cunitz

Der Kulturdezernent
Prof. Dr. Felix Semmelroth

PRESSEINFORMATION
20.12.2013

Erinnerungsstätte an der Großmarkthalle nimmt Form an
Magistrat beschließt Bau- und Finanzierungsvorlage für den zweiten Bauabschnitt

Mit dem Beschluss der Bau- und Finanzierungsvorlage hat der Magistrat der Stadt Frankfurt heute den Weg für den zweiten Bauabschnitt der Erinnerungsstätte an der Großmarkthalle freigemacht. Der erste Bauabschnitt befindet sich bereits im Bau und wird im Frühjahr 2014 vollendet. Er umfasst die Rampe und den historischen Kellerraum der Großmarkthalle auf dem Gelände der Europäischen Zentralbank (EZB), den öffentlichen Weg von der Sonnemannstraße bis zum Stellwerk sowie das Gleisfeld. Der zweite Bauabschnitt umfasst die Sanierung des Stellwerks sowie Abriss und Neubau der Fußgängerbrücke. Er beginnt – vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung – nach Abschluss der vorhergegangenen Baustellen. Die Grundlage bildet das Konzept des Architektur-Büros KatzKaiser. Es ist geplant, zeitgleich mit dem Umzug der EZB die Gedenkstätte der Öffentlichkeit zu übergeben.

„Die Erinnerungsstätte an der Frankfurter Großmarkthalle soll das Gedenken an die Deportation von mehr als 10.000 jüdischen Bürgern Frankfurts unterstützen, die in den Jahren 1941 bis 1945 an diesem Ort versammelt und in die Konzentrationslager abtransportiert wurden“, sagt Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz. „Indem Bezüge zwischen historischen Fragmenten hergestellt werden, werden die furchtbaren Geschehnisse der Deportation nachvollziehbar gemacht und stellen eine Mahnung für uns alle dar.“ Die Erinnerungsstätte soll über die historischen Vorgänge informieren, an sie erinnern und so das Gedächtnis an die organisierte Ermordung der Juden durch die nationalsozialistische Vernichtungspolitik wach halten. „Die Stadt Frankfurt ist es den Opfern schuldig, ihr Gedenken zu wahren. Doch auch für die Heutigen und die künftigen Generationen ist die Erinnerung an die Deportationen und die Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur von entscheidender Bedeutung, damit die Lehren aus der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten“, so Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte im Frühjahr 2012 einen Grundsatzbeschluss gefasst, der von einem Kostenrahmen von 8,4 Millionen Euro für das Gesamtprojekt ausging. Die Kosten für den ersten Abschnitt belaufen sich auf rund 4,8 Millionen Euro. Davon trägt die EZB eine Million Euro. Mit den heute beschlossenen Mitteln von 3,58 Millionen Euro für den zweiten Bauabschnitt bleibt das Gesamtprojekt im ursprünglich geschätzten Kostenrahmen.

Das Vorhaben wurde eng mit der Europäischen Zentralbank und der Jüdischen Gemeinde Frankfurt abgestimmt. Eine Aufarbeitung der Geschichte der Deportationen im Einzelnen wird im Jüdischen Museum der Stadt Frankfurt am Main stattfinden und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Jüdische Museum wird Führungen an der Erinnerungsstätte anbieten.

Weitere Informationen zum Entwurf finden sich im Internet unter www.stadtplanungsamt-frankfurt.de, unter Projekte, Europäische Zentralbank, Wettbewerb Erinnerungsstätte.

 

Pressekontakt:
Mark Gellert, Dezernat II – Planen und Bauen, Telefon 069/212-36304, E-Mail mark.gellert@stadt-frankfurt.de


Dezernat Kultur und Wissenschaft
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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