Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig
PRESSEINFORMATION
20.11.2017
Weiße-Lilie-Brunnen schmückt künftig den Friedrich-Stoltze-Platz
Der Weiße-Lilie-Brunnen hat ein neues Zuhause gefunden: Ab sofort schmückt der Obelisk, das Fragment eines klassischen Pumpenbrunnens aus dem späten 18. Jahrhundert, den Friedrich-Stoltze-Platz. Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig hat gemeinsam mit Ortsvorsteher Dr. Oliver Strank und Mitgliedern des Ortsbeirates 1 am Montag, 20. November, den neuen Mittelpunkt des Platzes enthüllt. Der Obelisk lagerte im städtischen Depot, nachdem er 2005 im Zuge der Umgestaltung des Goethe-Platzes abgebaut werden musste.
„Es freut mich, dass der Platz nach dem Wegzug des Stoltze-Denkmals ein neues Schmuckstück erhalten hat. Der Weiße-Lilie-Brunnen mit seinem roten Mainsandstein fügt sich ganz wunderbar in die Architektur dieses Platzes ein und hat damit in der Nähe seines ursprünglichen Standortes ein endgültiges Zuhause gefunden. Damit kehrt ein Teil Frankfurter Geschichte in den öffentlichen Raum zurück“, sagt Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig.
Ortsvorsteher Dr. Oliver Strank ergänzt: „Nach dem Wegzug des Stoltze-Denkmals wird sich der Ortsbeirat mit der Frage beschäftigen, ob ein angemessener Ort in der Alt- und Innenstadt in der Nähe des Stoltze-Brunnens auf dem Hühnermarkt nach Stoltze benannt werden kann. Angesichts der Rückkehr des Stoltze-Denkmals in die Altstadt hat der Magistrat außerdem angeregt, dem bisherigen Stoltze-Platz einen anderen Namen zu geben. Da dies allerdings ureigene Aufgabe des Ortsbeirats als Gesamtgremium ist, sollte diese Frage der Platzbenennung dann dort mit der nötigen Ruhe und Sorgfalt beraten werden.“
Der Bildhauer Johann David Voelcker schuf 1794 den Weiße Lilie-Brunnen als klassizistischen Pumpbrunnen, dessen Vorgänger nach dem Frankfurter Brunnenbuch zum ersten Mal 1390 als Born erwähnt wurde. Sein acht Meter hoher Aufbau reichte bis zum zweiten Stock des Eckhauses, vor dem er stand. Das Becken war von vier Pfeilern umrahmt, die einen Obelisk mit Vase und vergoldeter Lilie geschultert hatten. Der Brunnen stand am Eingang zur Fressgass auf dem Comoedienplatz, dem heutigen Rathenauplatz. Seinen Namen verdankt er dem Nachbarhaus „Zur Weißen Lilie“. Hier war er bis 1831 in Betrieb. Dann wurde er abgebrochen und seine Steine entweder verkauft oder verbaut.
Seitdem ist von dem Brunnen nur noch ein Obelisk aus rotem Mainsandstein übriggeblieben, wechselnd in bossierten und glatten Quadern. Dieser wurde 1983/84 durch die finanzielle Unterstützung des Kuratoriums Kulturelles Frankfurt restauriert. 1990 erhielt er mit Hilfe des Kuratoriums eine umlaufende Sandstein-Sitzbank und wurde im Zentrum auf dem Goetheplatz wieder aufgestellt. Doch auch hier fand der Brunnen nicht sein endgültiges Zuhause: Im Zuge der Umgestaltung des Platzes wurde er 2005 abgebaut und im städtischen Depot eingelagert.
Auf der Suche nach einem geeigneten Standort verständigten sich das Kulturamt, das Denkmalamt, das Stadtplanungsamt und das Amt für Bau und Immobilien in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat 1 auf den Friedrich-Stoltze-Platz. Durch den Umzug des Stoltze-Denkmals auf den Hühnermarkt wurde hier nicht nur ein Platz frei, der Obelisk eignet sich aufgrund der Lichtverhältnisse und des üppigen Baumbewuchses besonders gut für diesen Standort.
Dezernat Kultur und Wissenschaft
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