20.10.2019 - Gedenken an die erste Massendeportation aus Frankfurt im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

 

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

PRESSEINFORMATION
20.10.2019

Gedenken an die erste Massendeportation aus Frankfurt im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Die Stadt Frankfurt erinnerte am Sonntag, 20. Oktober, mit einer Gedenkmatinee im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum an die Opfer der ersten Massendeportation aus Frankfurt am 19. Oktober 1941. Dabei wurde im Rahmen einer Vorpremiere der Dokumentarfilm „‘Meinen Freunden zum Abschied‘. Ernst Ludwig Oswalt, genannt ‚Lux‘ (1922-1942)“ gezeigt. Die Veranstaltung wurde von Stadträtin Elke Sautner in Vertretung der Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig und Michael Lenarz, stellvertretender Direktor des Jüdischen Museums, eröffnet.

„Die Biografie von Lux Oswalt steht exemplarisch für die Shoah, die auch in unserer Stadt ihren Ausgang nahm. Von der Frankfurter Großmarkthalle aus wurden über 10.000 Jüdinnen und Juden in die Konzentrationslager deportiert, unter ihnen der damals 19-jährige Oswalt. Die Dokumentation ist eine wertvolle Quelle und für die zukünftige Gedenkkultur von immenser Wichtigkeit, da immer weniger Zeitzeugen von ihren Erlebnissen berichten können“, sagt Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig.

„Der Gedenktag an die erste Massendeportation am 19. Oktober 1941 erinnert exemplarisch an die als Juden verfolgten und vertriebenen Frankfurterinnen und Frankfurter sowie an alle Deportationen aus der Stadt und damit an das schändlichste Verbrechen der Ortsgeschichte überhaupt.“, so Michael Lenarz, stellvertretender Direktor des Jüdischen Museums.

Der Dokumentarfilm von Heiko Arendt widmet sich dem kurzen Leben von „Lux“ Oswalt. Sein Vater war Inhaber des Frankfurter Verlags „Rütten & Loening“, der 1845 Heinrich Hoffmanns „Der Struwwelpeter“ publizierte. Am 11. Juni 1942 wurde der 19-jährige Lux in das Vernichtungslager Majdanek oder Sobibor verschleppt. „Ich weiß nicht, was vor mir liegt, vielleicht ist das gut so“, schrieb er in seinem Abschiedsbrief. Das Zitat gehört zur Erinnerungsstätte an der Frankfurter Großmarkthalle. Im Anschluss an die Filmvorführung sprach der Regisseur mit Ruth C. Oswalt, Schauspielerin und Nichte von „Lux“, die das Vorstadttheater Basel mitbegründete. Dort wurde 2011 unter dem Titel „Struwwelväter“ die tragische Familiengeschichte inszeniert. Das Gespräch moderierte die Journalistin Claudia Sautter.


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