19.11.2012 - Atelierstipendium „HEIMvorteil“ 2012 vergeben!

 

Das Kulturamt
Fachbereich Bildende Kunst

PRESSEMITTEILUNG
19.11.2012

Atelierstipendium „HEIMvorteil“ 2012 vergeben!


Das Kulturamt der Stadt Frankfurt vergibt in diesem Jahr erstmals ein Atelierstipendium für professionelle bildende Künstlerinnen und Künstler in Frankfurt am Main. Das Stipendium wird im Zweijahresrhythmus im Rahmen der Veranstaltung „Frankfurter Ateliertage“ ausgelobt. Das Augenmerk richtet sich dabei auf Teilnehmer/innen der „Frankfurter Ateliertage“. Das Stipendium umfasst die (anteilige) Zahlung der Ateliermiete für 12 Monate (max. 7.000,- Euro). Erwartet wird, dass am Ende der Stipendiatenzeit das aktuelle Werk der Öffentlichkeit in Form einer Ausstellung bei Dr. Robert Bock in der Ausstellungshalle 1 A, Schulstrasse 1A, präsentiert wird. Das Kulturamt hält außerdem anteilig Fördermittel für einen Katalog bereit, der die Ausstellung begleitet.

76 Künstlerinnen und Künstler sind dem Aufruf gefolgt und haben sich beworben. Aus diesen wurden die folgenden sechs Künstlerinnen und Künstler aus fünf Ateliers nominiert: Nicolaj Dudek, Michel Klöfkorn und Jens Lehmann, Dirk Krecker, Saskia Schüler und Suzanne Wild.

Über die Wahl des Stipendiaten entschied eine unabhängige Fach-Jury, die sich 2012 wie folgt zusammensetzte:
• Christoph Schütte, freier Journalist der FAZ, Rhein-Main-Zeitung, Frankfurt am Main
• Elke Gruhn M.A., Vorsitzende und Leiterin Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden
• Dr. Ursula Grzechca-Mohr, Direktorin Gotisches Haus, Bad Homburg

Preisträger des Atelierstipendiums „Heimvorteil“ 2012/2013 ist das Atelier KLÖFKORN/LEHMANN, Moselstraße 45

Bei der letztendlichen Entscheidung über die Preisträger standen bei den Juroren vier Kriterien im Mittelpunkt der Diskussion: die Stringenz der bisherigen künstlerischen Entwicklung, der innovative Umgang mit den künstlerischen Medien, das Entwicklungspotential und die Erwartung, dass der Künstler/die Künstlerin seinem Werk mit Hilfe des Stipendiums verstärkt öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen kann.

Michel Klöfkorn und Jens Lehmann erhalten als erste Künstler das Atelierstipendium Heimvorteil 2012. Die beiden Künstler haben sich gemeinsam als Ateliergemeinschaft für das Stipendium beworben. Das Urteil der dreiköpfigen Fach-Jury sieht in beiden Künstlern ein hohes Maß experimenteller Energie für eine weitere innovative Entwicklung. Beide beschäftigen sich mit gesellschaftspolitischen Fragen, dem Alltag im Hier und Jetzt und unserer Wahrnehmung von Lebenswirklichkeit. Häufig wird der Stadtraum, die unmittelbare Umgebung für Anregungen genutzt. Eine finanzielle Entlastung in Form des Atelierstipendiums kann bei beiden Künstlern experimentelle Alleingänge befördern.

Für Jens Lehmann könnte das bedeuten, dass er ermuntert wird auf dem eingeschlagenen Weg neue Wagnisse einzugehen. Bei dem Filmemacher Michel Klöfkorn könnten das hohe Niveau und der aktuelle Schwung, der in seinen Arbeiten zu erkennen ist, weitergetragen werden wobei er sich im kommenden Jahr zudem stärker entfalten und auf seine eigenen Kunst-Film-Produktionen konzentrieren kann. Obwohl beide Künstler in unterschiedlichen Medien zuhause sind und verschiedene Absichten in ihrem schöpferischen Tun verfolgen, befassen sie sich mit ähnlichen gesellschaftlichen Fragestellungen, die den Humus der Kulturszene einer Großstadt darstellen. Und so setzt die Jury mit ihrer Entscheidung die Hoffnung auf eine weitere intensive Auseinandersetzung und sind auf die gemeinsam realisierte Ausstellung gespannt.

„Ich gratuliere den beiden Preisträgern Michel Klöfkorn und Jens Lehmann zu dem Stipendium und freue mich über diese einstimmige Wahl der Jury“, sagte Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth bei der Eröffnung der „Frankfurter Ateliertage“ und der Überreichung des Preises am Samstag.

„Wie der Titel „HEIMvorteil“ bereits aussagt, ist das Atelierstipendium ein „Dankeschön“ an die Künstlerinnen und Künstler, die sich bewusst für den Standort Frankfurt entschieden haben und hier leben und arbeiten. Das Stipendium ist neben der Projekt- und Atelierförderung ein weiterer Baustein, um dem Abwanderungsdruck von Künstlerinnen Künstlern entgegenzuwirken“, so Susanne Kujer, Leiterin des Referats Bildende Kunst im Kulturamt der Stadt Frankfurt, weiter.

Michel Klöfkorn, 1967 in Cuxhaven geboren, hat an der HfG Offenbach Zeichnung und Film bei Helmut Herbst und Malerei bei Adam Jankowski studiert. Seine ausgesprochen experimentell geprägten Animationsfilme haben anarchische Qualitäten und loten immer wieder bewusst die Grenze zwischen Film und Kunst aus.

Jens Lehmann, geboren 1968 in Frankfurt am Main, hat von 1991 bis 1997an der Städelschule studiert und dort als Meisterschüler von Per Kirkeby graduierte. Er selbst bezeichnet seine Arbeit als „Collagenmalerei“. Wie Klöfkorn setzt er sich mit strukturellen Problemen unserer Zeit auseinander. Bei Lehmann sind es vorrangig die Strukturen des Stadtraums und das Wechselverhältnis zwischen unserer Gesellschaft und der sie umgebenden Medienwirklichkeit.

Kontakt:
Susanne Kujer
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Dr. Jessica Beebone
Tel.: (069) 212-34058 . E-Mail: jessica.beebone@stadt-frankfurt.de
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