19.05.2009 - historisches museum frankfurt

 


Der Kulturdezernent
Prof. Dr. Felix Semmelroth


19.05.09 - PRESSEINFORMATION

Startschuss für den Umbau des historischen museums frankfurt

Nachdem die umfangreiche Detailplanung, die Vergabe von Bauleistungen und die Vorbereitung der Baustelle abgeschlossen sind, beginnt jetzt der eigentliche Umbau des historischen museums frankfurt. Im ersten Bauabschnitt bis Mitte 2011 werden die fünf historischen Bauten am Mainufer grundlegend bearbeitet: Dazu gehört Frankfurts ältestes aufrecht stehendes Gebäude, der staufische Saalhof mit seiner romanischen Kapelle, sowie der spätmittelalterliche Rententurm gegenüber dem Eisernen Steg, das barocke Bernuspalais sowie zwei Gebäude aus dem 19. Jahrhunderts: der Burnitzbau und das Zollgebäude. „Mit diesem Projekt wird in der Frankfurter Altstadt ein Meilenstein zur Erhaltung und Verbesserung der historischen Baudenkmäler gesetzt“, so Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth. Schon vor der Gründung des Historischen Museums, im Jahr 1867, ließ die Stadt Frankfurt hier die städtische Gemäldesammlung ausstellen. Das Historische Museum bezog die Gebäude nach dem Wiederaufbau der ausgebrannten Ruinen im Jahr 1955.


Die Gebäudetechnik der Altbauten stammt weitgehend aus den 1950er oder frühen 1970er Jahren. Der vorbeugende Brandschutz entspricht schon seit Jahren nicht mehr den Anforderungen. Alle Decken und Treppenhäuser müssen deshalb aufwändig ertüchtigt werden. Museumsdirektor Dr. Jan Gerchow freut sich besonders über die neue Museumstechnik: „Erstmals werden die Gebäude mit einer denkmal- und museumsgerechten Lüftung und Klimatisierung ausgestattet. Und auch die Sicherheit (Alarm-, Brandmeldeanlage) kann damit auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden. Die Altbauten werden jetzt weitgehend barrierefrei: Ein Besucheraufzug erschließt die Gebäude vom Keller bis zum Dach.“


Bei den fünf Altbauten handelt es sich um eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Stadt Frankfurt. Es ist zusammen mit dem Römer, dem Dom, St. Leonhard, der Liebfrauenkirche, dem Karmeliterkloster, der Paulskirche und dem Dom der wichtigste Zeuge des Altstadt-Ensembles. Trotz der Kriegsschäden handelt es sich überwiegend um originale Bausubstanz. Um diesem Baudenkmal gerecht zu werden, entfernt die anstehende Sanierung Einbauten der 1950er und 1970er Jahre und macht die historischen Gebäudestrukturen wieder sichtbar. Das schöne hölzerne Wendeltreppenhaus des Burnitzbaus wird wieder für das Publikum begehbar werden, ebenso wie das steinerne Wendeltreppenhaus im Rententurm. Der gesamte Rententurm wird für das Publikum geöffnet und in seiner ganzen Länge auch von innen als Turmraum erlebbar gemacht. Der staufische Wohn- und Wehrturm wird im Inneren wieder hergestellt. Die historischen Wandoberflächen werden soweit möglich freigelegt. Im Untergeschoss des Saalhofs wird die gesamte Ausgrabung überarbeitet und nach denkmalgerechten Kriterien bearbeitet.


Die Sanierung verfolgt das Konzept, die einzelnen Gebäude auch im Innern deutlich voneinander zu unterscheiden und in ihrer Individualität erfahrbar zumachen. Während früher darauf keine Rücksicht genommen wurde, unterstützen die zukünftigen Nutzungen und Ausstellungen dieses Konzept. Im Stauferbau wird die „Stauferzeit“ selbst ausgestellt. Im Burnitzbau wird das neue „Sammlermuseum“ eingerichtet, das Bernuspalais nimmt (ab ca. 2014) wieder das kinder museum frankfurt auf. Daneben wird hier das neue Auditorium des historischen museums frankfurt (im EG) und die Bibliothek/Mediathek (im 3. OG) untergebracht sein. Der Rententurm wird eine eigene Ausstellungseinheit („Mainpanorama“) aufnehmen, und das Zollgebäude dient während der Neubauphase (bis 2014) als Eingangsgebäude, danach als Museumscafé.


Der Umbau der Altbauten wird bis Mitte 2011 dauern, unmittelbar danach werden die Ausstellungen „Stauferzeit“, „Sammlermuseum“ und „Mainpanorama“ sowie das Auditorium und die Bibliothek/Mediathek des Museums eröffnet. Während der Phase von Abriss und Neubau des direkt angrenzenden Betongebäudes (2011-2014) werden die Altbauten für die Besucher des historischen museums frankfurt geöffnet sein. Vom Bernusbau werden die Besucher immer wieder beeindruckende Blicke in die Baugrube und auf den Fortschritt des Museumsneubaus werfen können.

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