15.04.2011 - Sanierung der Städelschule abgeschlossen

 

Dezernat Kultur und Wissenschaft
Der Kulturdezernent
Prof. Dr. Felix Semmelroth

Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule

Städel Museum

PRESSEINFORMATION
15.04.2011

Sanierung der Städelschule abgeschlossen

Professoren, Studenten und Verwaltung ziehen zurück an die Dürerstraße

Nach einer rund zehnmonatigen Bau- und Renovierungsphase konnte die Sanierung der Frankfurter Städelschule abgeschlossen werden. Mit der abschließenden Baubegehung durch das Städel Museum als durchführenden Bauherrn, das Architekturbüro schneider+schumacher sowie die Stadt Frankfurt am Main wurde das an der Dürerstraße gelegene Gebäude heute an die Mitarbeiter und Studenten der Kunsthochschule übergeben.

Durch eine Investition im Gesamtvolumen von fünf Millionen Euro, die von der Stadt Frankfurt aufgebracht wurde, konnte eine umfassende denkmalgerechte und energetische Sanierung der Liegenschaft durchgeführt sowie das Lernumfeld der Studierenden verbessert werden. Dabei wurden unter anderem die Fassade des denkmalgeschützten Wiederaufbaus aus der Nachkriegszeit saniert, die Dachaufbauten erneuert und um eine Wärmedämmung ergänzt sowie die originalen 50er-Jahre Stahl-Fenster mit einer Zwei-Scheiben-Sonnenschutz-Verglasung aufgearbeitet. Zusätzlich wurden die Geschossflächen des Altbaus auf 3.300 Quadratmeter behutsam renoviert und originalgetreu aufgearbeitet. Die noch weitestgehend aus den Fünfziger Jahren stammende Haustechnik – darunter Sanitär- und Heizungsanlagen sowie Elektrik – wurde modernisiert sowie um umfassende EDV- und Brandmeldeanlagen ergänzt. Die Arbeiten im Außenbereich des Geländes befinden sich derzeit in den letzten Schritten. Beaufsichtigt und umgesetzt wurden die Baumaßnahmen vom Städel Museum, das momentan ebenfalls einen Erweiterungsbau für die Präsentation seiner Sammlung der Gegenwartskunst errichtet. Sowohl die Sanierung der Städelschule als auch die Erweiterung des Städel Museums werden vom renommierten Frankfurter Architekturbüro schneider+schumacher geplant und betreut.

Dank des zielgerichteten Handelns aller Beteiligten konnten die im Vorfeld auf fünf Millionen Euro bezifferten Gesamtkosten punktgenau eingehalten werden. Das Gesamtbudget wurde dabei von der Stadt Frankfurt bereitgestellt. Professor Felix Semmelroth, Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main, zeigte sich hocherfreut über die „in neuem Glanz erstrahlende“ Städelschule: „Nach umfassender Sanierung und Instandsetzung bietet das Gebäude wieder ein ideales Umfeld für die Kunsthochschule, die völlig zu Recht zu den besten der Welt gezählt wird. Ich bin froh, dass die Stadt Frankfurt mit der Bereitstellung der Sanierungskosten einen wichtigen Beitrag für die Zukunft der Institution leisten konnte.“

Professor Nikolaus Hirsch, Rektor der Städelschule, betonte die architektonischen Verbesserungen und die damit verbundene Stärkung seiner Institution: „Nach einer nomadischen Situation im vergangenen Wintersemester sind wir glücklich, wieder in unserem angestammten Gebäude zu sein und hier Ende April den traditionellen Rundgang der Studierenden zeigen zu können. Die Sanierung schafft nun die räumlichen Voraussetzungen, dass die Städelschule auch in Zukunft eine der weltweit führenden Kunstakademien sein wird.“ Zur jährlichen Rundgang-Ausstellung am 29. April öffnet die Städelschule erstmals wieder ihre Türen für die Öffentlichkeit. Während des gesamten Wochenendes präsentieren rund 190 Studenten der Kunsthochschule ihre Arbeiten jeweils von 10 bis 20 Uhr in den verschiedenen Räumlichkeiten der Städelschule.

„Ich freue mich, dass das Städel Museum in seiner Aufgabe als Eigentümer und Vermieter des Gebäudes die umfangreichen Renovierungsarbeiten an der Städelschule verantwortungsvoll durchführen konnte und die Studenten und Professoren der Kunsthochschule wieder zurück in ihre ursprünglichen Räumlichkeiten ziehen können“, so Max Hollein, Direktor des Städel Museums.

Die Architekten Till Schneider und Michael Schumacher – selbst Absolventen der Architekturklasse der Städelschule – zeigten sich hoch erfreut über den Verlauf der Baumaßnahmen. „Die Komplettsanierung unseres ehemaligen Hochschulgebäudes war eine ebenso spannende Herausforderung wie Herzensangelegenheit für uns. Bei der behutsamen Sanierung kam es darauf an, den einzigartigen Charme des denkmalgeschützten Gebäudes zu bewahren“, betonte Prof. Michael Schumacher, einer der beiden Partner des Architekturbüros schneider+schumacher.

Die Städelschule geht auf eine Stiftung des Frankfurter Bürgers Johann Friedrich Städel aus dem Jahre 1817 zurück. Mit seinem Stiftungsbrief schuf Johann Friedrich Städel die Voraussetzungen zur Gründung des Städelschen Kunstinstituts. Mit einer Ausbildungsstätte für durch Talent ausgewiesene junge Künstler verband er eine der Öffentlichkeit zugängliche Kunstsammlung. Im Laufe der Zeit haben sich aus diesem Institut zwei eigenständige Institutionen entwickelt: Das Städel Museum und die Städelschule.

Die Städelschule hat in den vergangenen Jahren ein internationales Profil entwickelt und gehört heute zu den weltweit führenden Kunsthochschulen. Sie ist eine internationale Institution, was sowohl die Lehrenden als auch die Studierenden betrifft. Mehr als 60 Prozent der Studentinnen und Studenten kommen aus dem Ausland. Die relativ geringe Anzahl von etwa 160 Studierenden im Bereich bildende Kunst und etwa 30 Studierenden im Bereich Architektur ermöglicht eine sehr direkte Auseinandersetzung mit den zwölf Professorinnen und Professoren, zu denen renommierte Künstler wie der Gewinner des Goldenen Löwen Tobias Rehberger und die Turner-Prize-Gewinner Simon Starling und Douglas Gordon gehören.

Dezernat Kultur und Wissenschaft
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