12.10.2022 - Ikonenmuseum-App

 


 

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

Presseinformation
12.10.2022

Ikonenmuseum-App

Ab sofort bietet das Ikonenmuseum in Frankfurt eine kostenfreie Smartphone-App, die es den Besucher:innen ermöglicht, Ausstellungsinhalte digital in deutscher, englischer und russischer Sprache kennenzulernen und zu vertiefen. Das Herzstück der App ist der Multimedia-Guide. Hier können sich Benutzer:innen Audiobeiträge anhören und Texte lesen, die sich auf unterschiedliche Inhalte und Exponate beziehen. Im Foyer stehen drei, im Hauptraum acht und auf der Galerie vier Audio- und Textstationen zur Verfügung. Es handelt sich um keinen geführten Rundgang, sondern die Besucher:innen können selbst auswählen, zu welchem Objekt sie mehr erfahren möchten. Markierungen im Ausstellungsraum weisen darauf hin, welche Ikonen im Multimedia-Guide enthalten sind. Nur für das Herunterladen der App ist WLAN erforderlich, das im Ikonenmuseum neu eingerichtet wurde. Die Ikonenmuseum-App bietet zusätzlich die Möglichkeit, sich über bevorstehende Termine zu informieren.

„Ich gratuliere dem Museum zum neuen Multimedia-Guide, der viele Potentiale bietet und bereits heute mit einem anspruchsvollen Angebot in gleich drei Sprachen an den Start geht“, erklärt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig. „Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine kommt dem Ikonenmuseum in Frankfurt eine neue Rolle zu: als Anker kultureller Identität für Menschen aus einem Land, deren Kulturgüter akut von Zerstörung bedroht sind. Das Ikonenmuseum betont zudem eindrücklich die Gemeinsamkeiten eines Jahrhunderte alten durch das orthodoxe Christentum geprägten Kulturraumes in Osteuropa. Dies ist gerade in Zeiten der politischen Betonung der Gegnerschaft, ja der alltäglichen Äußerung des Hasses von enormer Wichtigkeit.“

Digitalisierungsdezernentin Eileen O’Sullivan ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass wir mit der Einrichtung von WLAN im Ikonenmuseum einen Teil dazu beitragen konnten, dass die digitale Führung völlig unkompliziert und spontan vor Ort gestartet werden kann, ohne – und das betrifft insbesondere Besucherinnen und Besucher aus Nicht-EU-Ländern - zusätzliche Kosten für den Download entstehen. Gleichzeitig ist es ein weiterer Schritt bei der digitalen Transformation hin zu einer modernen Stadt mit entsprechenden Angeboten für jedermann bzw. jedefrau.“

Mit der neuen App begegnet das Ikonenmuseum unter anderem dem großen Interesse der aus der Ukraine geflohenen Menschen: „Deutlich über ein Drittel der Besucherinnen und Besucher sind aktuell aus der Ukraine stammende Geflüchtete. Meist sind es Frauen mit ihren Kindern, die direkt in Frankfurt untergebracht sind. Seit Juni dieses Jahres werden mindestens zwei Mal monatlich kostenfreie Führungen auf Russisch angeboten, die sich großer Nachfrage erfreuen. Wir freuen uns, mit der Ikonenmuseum-App einen weiteren Beitrag leisten zu können“, erläutert Prof. Matthias Wagner K, Direktor des Museum Angewandte Kunst, zu dem das Ikonenmuseum gehört.

Seit der Neueröffnung im Frühjahr 2021 rückt das Ikonenmuseum das Verhältnis zwischen Menschen und Ikonen in das Zentrum seiner komplett erneuerten Ausstellung. Das Foyer bildet sowohl in räumlicher als auch in inhaltlicher Hinsicht den Ausgangspunkt für die neue Dauerausstellung. Hier werden der Ursprung, die Verbreitung und die vielfältige Materialität und Bildsprache von Ikonen anschaulich vermittelt. Auf diese einführende Ebene folgt der Hauptraum, in dem ein tieferes Eintauchen in die Welt der Ikonen ermöglicht wird. Die Empore wird von einer intimen Atmosphäre des Privaten beherrscht. Die 130 ausgewählten Ikonen und religiösen Objekte werden weitestgehend glaslos und auf Augenhöhe präsentiert. Besonders wertvolle Ikonen, Metallikonen und kleinteilige Objekte sind durch Glas und Hauben geschützt.

In Frankfurt, einer Stadt mit mehr als 14 christlich-orthodoxen Gemeinden und geprägt von reicher kultureller Diversität möchte das Ikonenmuseum nicht nur ein Ort des Bewahrens kulturellen Erbes sein, sondern darüber hinaus einen Raum der Begegnung eröffnen, der alle einlädt und zu einem gelingenden Miteinander von Menschen mit verschiedenen kulturellen, religiösen wie auch nichtreligiösen Hintergründen beiträgt.

Die Ikonenmuseum-App wird vom Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt und der Firma FAROart gefördert.


Dezernat Kultur und Wissenschaft
Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jana Kremin
Hausanschrift: Brückenstraße 3-7, 60594 Frankfurt am Main
Telefon: 069 – 212 49232; Fax: 069 – 212 49232
E-Mail: jana.kremin@stadt-frankfurt.deDezernat Kultur und Wissenschaft

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