10.09.2024 - Barbara Clausen wird neue Rektorin der Städelschule und Direktorin des Portikus

 

 

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

PRESSEINFORMATION
10.09.2024

Barbara Clausen wird neue Rektorin der Städelschule und Direktorin des Portikus

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) und der Hochschulrat der Hochschule für Bildende Künste–Städelschule in Frankfurt am Main freuen sich, die Ernennung von Prof. Dr. Barbara Clausen zur Rektorin der Städelschule und Direktorin des Portikus für eine Amtszeit von fünf Jahren ab 1. Oktober 2024 bekannt zu geben.

Clausen tritt die Nachfolge von Yasmil Raymond an, die das Amt von 2020 bis 2024 innehatte. Im Namen des Konvents der Städelschule dankt Prof. Gerard Byrne Yasmil Raymond für ihre Amtszeit als Rektorin der Schule: „Raymond hat inmitten der beispiellosen Herausforderungen der Pandemie eine unerschrockene Führungsrolle übernommen und seither die Beziehungen zu anderen Kunsthochschulen in ganz Europa durch das ehrgeizige Gasthof-Projekt 2022 gestärkt sowie eine neue Professur für Cohabitation und eine Reihe wunderbarer Gastprofessuren ins Leben gerufen. Raymond hinterlässt die Städelschule in bester Verfassung.“

Ihre Nachfolgerin Barbara Clausen (geb. 1970 in Österreich) blickt auf über zwei Jahrzehnte Erfahrung als Kuratorin, Pädagogin und Kunsthistorikerin zurück. Ihre akademische Führungserfahrung, kuratorische Praxis und internationalen Forschungsprojekte stehen für kollaborative und inklusive Denk- und Arbeitsprozesse, intergenerationelles Wissen und die Entwicklung integrativer und experimenteller Räume. Byrne fährt fort: „Ich möchte unsere große Freude zum Ausdruck bringen, dass Barbara Clausen im Herbst das Amt der Rektorin antreten wird. Clausen verfügt über ein international anerkanntes Profil als Kunsthistorikerin von höchstem Rang sowie über eine herausragende kuratorische Praxis, die zeitgenössische Kunstpraktiken durch das Prisma früherer künstlerischer Hinterlassenschaften betrachtet. Clausen kann auf eine langjährige Erfahrung in der engen Zusammenarbeit mit Studierenden und im Aufbau von Institutionen verweisen. Ihre beruflichen Interessen und ihre umfassende internationale Erfahrung machen sie zu einer idealen Kandidatin, um die Städelschule in die Zukunft zu führen.“

Clausen, die Frankfurt während ihrer Zeit als Chillida-Gastprofessorin am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt im Jahr 2023 kennengelernt hat, freut sich darauf, die Zukunft der Kunsthochschule und des Portikus gemeinsam mit den Studierenden, der Fakultät und der Administration zu gestalten. „Die Städelschule ist mit ihrer langen und ereignisreichen Geschichte, ihrem internationalen Netzwerk und ihrem Engagement für künstlerische und kuratorische Forschung und Experimentieren einzigartig. Meine Arbeit ist geprägt von der Überzeugung, dass Kunst und Lehre auf kollektiven und interaktiven Prozessen beruhen, welche die Kraft haben, inklusive Handlungsräume und Denkweisen zu eröffnen und die Gegenwart als auch Vergangenheit und Zukunft kritisch zu reflektieren und zu gestalten.“

Auch Dr. Ina Hartwig, Hochschulratsvorsitzende der Städelschule und Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt heißt die neue Rektorin willkommen: „Ich freue mich, dass wir Prof. Dr. Barbara Clausen in Frankfurt begrüßen können. Sie wird in hohem Maß dazu beitragen, die künstlerische Betreuung und das Wohlergehen der Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden zu sichern, Allianzen mit den jeweiligen Communities auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene zu schmieden und das Feld der Kunstpädagogik und der kuratorischen Studien zu erweitern.“

CV Barbara Clausen

Von 2020 bis 2024 war Clausen Vizedekanin für Forschung und Entwicklung an der Fakultät für Kunst der Université du Québec à Montréal (UQAM) in Kanada, wo sie seit 2011 Professorin für zeitgenössische Kunst und Performance am Institut für Kunstgeschichte ist. Seit zwei Jahrzehnten lehrt und schreibt sie umfassend über die Historisierung und Institutionalisierung von performativen Kunstpraktiken und die Diskurse um Politiken des Körpers und des Archivs. Clausens Fokus und ihre enge Zusammenarbeit mit Künstler*innen ist geprägt von ihren wegweisenden Jahren bei der Dia Art Foundation (1996-2000), dem CTP De Appel in Amsterdam (2000-2001), der documenta11 (2002) sowie den vielen Projekten, Institutionen und Künstler*innen, mit denen sie seither zusammenarbeitet.

In den vergangenen zwanzig Jahren hat sie zahlreiche Ausstellungen und Performance-Reihen kuratiert, u.a. After the Act (2005), Again and Against (2006) und Push and Pull I & 2 (2010–2012), die sie mit dem mumok (Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien), Tanzquartier Wien und der Tate Modern in London entwickelte und die sich mit der Institutionalisierung performativer Praxen und Fragen der intergenerationellen Vermittlung auseinandersetzten. Ab 2011 in Montreal, Kanada, kuratierte sie die Retrospektive Babette Mangolte (VOX centre de l’image contemporaine 2013), Stage Set Stage. On Identity and Institutionalism (SBC Gallery, 2014), gefolgt 2016 von Joan Jonas: From Away und der Performance-Reihe Affinities mit Rosa Barba, Simone Forti, Andrea Geyer, Joan Jonas, Jason Moran, Tanya Lukin Linklater, taisha paggett und Lawrence Weiner, beides in der PHI Foundation Montreal.

Einige dieser Projekte waren Teil ihrer akademischen Forschungsprojekte, insbesondere An Annotated Bibliography in Real Time: Performance Art in Quebec and Canada (Artexte Montreal 2014-2019) und The Joan Jonas Knowledge Base, ein digitales Open-Access-Archiv, das sie 2017 bis 2021 als Kuratorische Leiterin mit der Artist Archives Initiative an der New York University und in enger Zusammenarbeit mit Museen in Europa, Nordamerika und Asien entwickelte. Sie ist die Autorin von Babette Mangolte. Performance zwischen Aktion und Betrachtung (Edition Metzel, München) und Mitherausgeberin der Monografie Joan Jonas: next move in a mirror world (Dia Art Foundation & DAI New York), die beide 2023 veröffentlicht wurden.

Hochschule für Bildende Künste–Städelschule

Die Hochschule für Bildende Künste–Städelschule ist eine Kunsthochschule in Frankfurt am Main. Seit 1817 steht sie für eine gleichberechtigte, internationale, experimentelle und unabhängige künstlerische Ausbildung. Die Lehre fördert die Freiheit der Kunst und das kritische Denken durch eine Vielzahl von Formaten und Diskursen in einer für Deutschland einzigartigen, internationalen Hochschulgemeinschaft. In Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität wird ein Masterstudiengang in Curatorial Studies angeboten. Zur Städelschule gehört die Kunsthalle Portikus, 1987 von Kaspar König gegründet. Sie zeigt Ausstellungen, Veröffentlichungen und fördert Diskussionen junger, aufstrebender und etablierter Künstler*innen und ihrer Werke. Zu der renommierten Fakultät der Städelschule gehören Künstler*innen, Architekt*innen und Kulturtheoretiker*innen wie Monika Baer, Daniel Birnbaum, Gerard Byrne, Benjamin Foerster-Baldenius, Isabelle Graw, Judith Hopf, Hassan Khan, Philippe Pirotte, Tobias Rehberger, Willem de Rooij und Haegue Yang.

Für Nachfragen und Anfragen für Interviews wenden Sie sich bitte an: presse@staedelschule.de

 

Dezernat Kultur und Wissenschaft
Pressesprecherin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit
Jana Kremin
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Telefon: 069 – 212 49232; Fax: 069 – 212 97 49232
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