Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig
PRESSEINFORMATION
05.07.2024
Caricatura Museum Frankfurt erhält gesamten Vorlass der Zeichnerin Hilke Raddatz
Städtischer Ankaufsetat ermöglicht wichtige Erweiterung der Sammlung Komischer Kunst
Es ist der zweite wichtige Ankauf für in diesem Jahr: Am Donnerstag, dem 4. Juli, stimmte der Ausschuss für Kultur, Wissenschaft und Sport dem Erwerb des gesamten Vorlasses der Zeichnerin Hilke Raddatz für das Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst zu. Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig: „Ich freue mich über den zweiten wichtigen Ankauf des Caricatura Museums in diesem Jahr. Hilke Raddatz ist neben Marie Marcks und Franziska Becker eine der ersten Frauen, die sich in Deutschland als Karikaturistin etablieren konnte. Umso schöner, dass auch ihre Arbeiten einen dauerhaften Platz in der Sammlung des Museums gefunden haben.“
Der Vorlass umfasst rund 4000 Karikaturen für Zeitungen und Zeitschriften, vor allem das in Frankfurt erscheinende Satiremagazin Titanic, wie auch Zeichnungen ihrer Kinderbücher und andere Buchillustrationen, Einzelzeichnungen, Plakatgestaltungen und Skizzen. Die teilweise illustrierte Korrespondenz mit der Titanic-Redaktion und die gezeichneten Postkarten, die sie von F.W. Bernstein erhielt, runden das Konvolut ab.
Martin Sonntag, Leiter des Caricatura Museum Frankfurt: „Unser Haus hat einen klaren Sammlungsauftrag, in dessen Zentrum die Werke der Neuen Frankfurter Schule stehen. Dieser Künstlergruppe haben wir es zu verdanken, dass Frankfurt zur Hauptstadt der Satire wurde. Mit dem Gesamtwerk der ersten Kollegin der Neuen Frankfurter Schule, Hilke Raddatz, vervollständigen wir unsere Sammlung um ein sehr wichtiges Konvolut. Wir danken ihr für ihr Vertrauen in unser Haus und versichern, dass wir ihr Werk sicher verwahren und für künftige Generationen zugänglich machen.“
1941 in Hamburg geboren, studierte Hilke Raddatz Graphik an der Kunstschule Alsterdamm in Hamburg. Hier lernte sie F.K. Waechter, späteres Mitglied der Neuen Frankfurter Schule, kennen. Im Anschluss an das Studium arbeitete Raddatz als Werbegrafikerin. 1979 gründeten ehemalige Redakteure der Satirezeitschrift Pardon, unter ihnen auch F.K. Waechter, ihr eigenes Satiremagazin Titanic und warben Raddatz erfolgreich an. Mit ihren Zeichnungen, darunter allein rund 2.500 Illustrationen der Rubrik „Briefe an die Leser“, ist sie bis auf wenige Ausnahmen in jedem Heft vertreten und prägte das Erscheinungsbild der Zeitschrift entscheidend mit. Auch in anderen Publikationen wie Kowalski, Vorwärts, Wochenpost und vielen anderen Zeitungen und Zeitschriften begeisterten ihre Zeichnungen ein breites Publikum. Kinderbücher und Bildergeschichten bereicherten ab den 1980er Jahren ihr Repertoire, darunter die „Bockenheim“-Serie „Die große Liebe“, „Die Punker“ und „Der Erpresser“.
2013 wurde Hilke Raddatz mit dem Sondermannpreis für Komische Kunst geehrt. Im September dieses Jahres wird ihr in Stadthagen der Wilhelm-Busch-Preis überreicht. Sie lebt und arbeitet in Hamburg.
Dezernat Kultur und Wissenschaft
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