Der Kulturdezernent
Prof. Dr. Felix Semmelroth
04.06.2009 - PRESSEINFORMATION
Gedenken an Anne Frank
Veranstaltungen zum 80. Geburtstag der weltberühmten Frankfurterin
„Die gebürtige Frankfurterin Anne Frank, die am 12. Juni 2009 80 Jahre alt geworden wäre, ist zu einer Symbolfigur für die Opfer des Nationalsozialismus geworden. Ihr weltberühmtes Tagebuch, das ihr Vater posthum nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte, ist ein historisches Dokument gegen das Vergessen, das für immer Bestand hat“, so Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth. „Anlässlich ihres Geburtstages erinnert die Stadt Frankfurt an den Menschen Anne Frank, ihr Werk und dessen weltweite Wirkung.“
Am Freitag, dem 12. Juni, findet ein Festakt für geladene Gäste zu Ehren Anne Franks im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt. Es sprechen Kulturdezernent Professor Semmelroth und die bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin Mirjam Pressler, die die Übersetzerin der Tagebücher Anne Franks aus dem Niederländischen ins Deutsche ist und Verfasserin des 1992 erschienenen Sachbuches „Ich sehne mich so. Die Lebensgeschichte der Anne Frank“. Anschließend lädt die Jugendbegegnungsstätte Anne Frank zu Kaffee und Kuchen.
Am selben Tag um 16.30 Uhr übergibt Kulturdezernent Prof. Semmelroth eine von der Stadt in Auftrag gegebene und von dem Künstler Bernd Fischer gestaltete Gedenkstele vor Anne Franks ehemaligem Wohnhaus im Marbachweg 307 der Öffentlichkeit. Als Ehrengäste sind ehemalige jüdische Frankfurter Bürgerinnen und Bürger sowie Mitglieder der jüdischen Gemeinde eingeladen.
Anschließend besteht die Möglichkeit, die neu installierte Anne-Frank-Fotowand in der Dornbuschpassage zu besichtigen, die aus den Mitteln des Ortsbeirats 9 gestiftet wurde. Ortsvorsteher Friedrich Hesse wird vor der Wand Blumen niederlegen. Den Abschluss des öffentlichen Rundgangs bildet ein Besuch der zweiten Frankfurter Wohnstätte von Anne Frank und ihrer Familie in der Ganghoferstraße 24, die sich ebenfalls im Stadtteil Dornbusch befindet.
Auf den Gedenktag einstimmen, wird die Bürgervereinigung Dichterviertel bereits am Vortag, dem 11. Juni. Um 16.00 Uhr enthüllen Mitglieder eine von der Bürgervereinigung gestiftete Bronze-Gedenktafel am Wohnhaus in der Ganghoferstraße, die mit einem Zitat aus Anne Franks Tagebuch an diesen historischen Ort erinnert. Begleitet wird die feierliche Einweihung der Tafel mit musikalischen Darbietungen und Lesungen aus dem Tagebuch.
Gleichfalls am Donnerstag, dem 11. Juni, stimmt die Mono-Oper von Grigori Fried mit Barbara Zechmeister (Gesang) und Herrn Hartmut Keil (Begleitung) musikalisch auf Anne Franks Geburtstag ein. Der Text stammt nach dem Tagebuch von Anne Frank vom Komponisten selbst. Die Einführung spricht Prof. Norbert Abels, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.
Der russische Komponist Grigori Fried, 1915 in Petersburg geboren, hat 21 Episoden aus dem Tagebuch der Anne Frank als Libretto eingerichtet und vertont. Seine berührende Kammeroper wurde 1996 erstmals in Deutschland aufgeführt und hat sich seither wie nur wenige zeitgenössische Werke dieses Genres im Repertoire durchgesetzt. Die Monolog-Oper für einen Sopran und Begleitung wird in Kooperation mit der Oper Frankfurt um 20 Uhr im Museum für Kommunikation, Schaumainkai 53 zu sehen sein. Eintritt: 4 Euro.
Noch im Juni findet auch das vom Jüdischen Museum und vom Fritz Bauer Institut im Februar initiierte Schulprojekt „Anne Frank und die anderen“ seinen Abschluss. Anlässlich des bevorstehenden 80. Geburtstags von Anne Frank haben vier Schulklassen, die das Tagebuch im Unterricht behandelten, das Schicksal jüdischer Kinder und Jugendlicher zur Nazizeit in Frankfurt erforscht. Die Ergebnisse dieser Arbeit in Form von Texten, Bildern und Plakaten werden bei einer gemeinsamen Veranstaltung, am 26. Juni im Museum Judengasse gezeigt. Mirjam Pressler wird dabei den Schülern über ihre Arbeit an der Biografie Anne Franks berichten. Am 1. Juli begeht die Anne Frank Schule zudem noch einen eigenes Schulfest, um ihre Namenspatronin zu würdigen.
Dauerhaft bietet in Frankfurt die Jugendbegegnungsstätte Anne Frank mit ihrer interaktiven Ausstellung und einem umfangreichen pädagogischen Angebot die Möglichkeit, sich mit Anne Frank auseinanderzusetzen.
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