03.03.2022 - Was den Zoobesuch wertvoll macht

 

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

 

PRESSEINFORMATION
03.03.2022

Was den Zoobesuch wertvoll macht - der Zoo zeigt eine Ausstellung zu den vom ihm geförderten Naturschutzprojekten und zieht Bilanz nach einem Jahr Naturschutz-Euro

Heimische Honigbienen, südamerikanische Pinguine, südostasiatische Orang-Utans – sie alle und viele mehr profitieren vom Naturschutz-Euro, der vor genau einem Jahr im Frankfurter Zoo eingeführt wurde. Wie genau das funktioniert und wo die Spendenmittel in konkreten Naturschutz umgewandelt werden, das erklärt der Zoo ab heute in einer kleinen Ausstellung in der neuen „Infobox Naturschutz“.

Ein riesiger grüner Frosch ziert eine Seite des neuen Ausstellungspavillons am Großen Weiher. Manche kennen ihn bereits als Symbol auf dem Naturschutz-Euro, der freiwilligen Spende, die an der Zookasse zur Förderung von sechs Naturschutzprojekten gegeben werden kann. „Und genau um diese Projekte geht es in der neuen Infobox Naturschutz, die ab jetzt für Besucherinnen und Besucher geöffnet hat. Hier erfährt man auf ansprechend und spannend gemachte Art und Weise, wie Naturschutz funktioniert und wofür die Spendengelder genutzt werden. Eine gelungene kleine Ausstellung, die die wichtige Arbeit des Zoos und seiner Partner gut auf den Punkt bringt“, findet Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

Positive Bilanz nach einem Jahr Naturschutz-Euro
Laut einer Forsa-Studie im Auftrag des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) aus dem Jahr 2020 halten über 90 Prozent der Zoobesucherinnen und Zoobesucher den Arten- und Naturschutz für die wichtigste Aufgabe der Zoos*. Sie erfüllen diese Aufgabe zum Beispiel über die Teilnahme an Erhaltungszuchtprogrammen (Ex-situ-Naturschutz). Immer häufiger führt der Weg aber auch über die Förderung von In-Situ-Projekten, also von Projekten in den Ursprungsländern der Tiere. Sofern die Zoos keine eigenen Projekte unterhalten, arbeiten sie hierbei mit renommierten Partnerorganisationen zusammen. So auch der Frankfurter Zoo. Eine wesentliche Säule dieser Zusammenarbeit ist die finanzielle Unterstützung der Partner und ihrer Projekte vor Ort. Der Naturschutz-Euro, der zum 1. März 2021 vom Zoo eingeführt wurde, leistet hierzu einen signifikanten Beitrag. „Die freiwillige Spende, die beim Kauf von Tages-, Jahres- und Gruppenkarten gegeben werden kann, geht zu einhundert Prozent an die Projekte, die der Zoo unterstützt. Trotz pandemiebedingt niedriger Besucherzahlen, konnten über den Naturschutz-Euro im letzten Jahr knapp 120.000 Euro eingenommen und an die Partner weitergegeben werden“, erklärt Hartwig.

Und Zoodirektorin Dr. Christina Geiger führt weiter aus: „Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt erhielt insgesamt gut 96.000 Euro für ihre Schutzbemühungen im Manu-Nationalpark in Peru, auf Sumatra, im Hessischen Wispertaunus und der Serengeti in Tansania. Knapp 18.000 Euro konnten an Sphenisco – Verein zur Rettung des Humboldt-Pinguins ausgezahlt werden, und 6.000 Euro gingen an die Bienenbotschaft in der Wetterau.“

Obwohl der Zoobesuch im zweiten Jahr der Pandemie mit einigen Einschränkungen verbunden war, war die Akzeptanz für den kleinen freiwilligen Aufschlag auf den Zooeintritt von Anfang an sehr groß: Entsprechend dem Motto der Einführungskampagne „Mach deinen Zoobesuch wertvoller“ entschieden sich über 70 Prozent der erwachsenen Besucherinnen und Besucher für den Beitrag. „Dafür“, so Geiger, „bedanken wir uns sehr herzlich – auch mit Hilfe der neuen Ausstellung, denn alle Spenderinnen und Spender sollen sehen, wohin ihr Naturschutz-Euro geht.“

Ausstellung Zoo und Naturschutz im neuen Ausstellungspavillon
Die Ausstellung im neuen Pavillon ermöglicht es, bei einem Zoobesuch noch etwas tiefer in die Naturschutzbemühungen des Zoos und seiner Partner einzutauchen. An vier Stationen kommt man dem praktischen Naturschutz in den Ursprungsgebieten der Zootiere auf die Spur. Über interaktive Elemente und Videosequenzen werden die Bedrohung von Lebensräumen und der Mensch-Tier-Konflikt verdeutlicht. Aber es wird auch die Arbeit der Ranger sowie das Engagement der örtlichen Bevölkerung gezeigt, und es wird erklärt, was wir alle zum Schutz der Tiere und der Natur beitragen können.

Für die Konzeption der Ausstellung zeichnet die Abteilung Bildung und Vermittlung des Zoos verantwortlich. „Die Herausforderung bei der Planung einer solchen Ausstellung ist es, Umweltzerstörung klar zu zeigen, aber damit nicht zu frustrieren, sondern zu motivieren, den Schutz unserer Natur, und damit auch unserer Lebensgrundlagen, aktiv anzugehen. Außerdem sollte sich eine Ausstellung im Zoo natürlich an alle Altersgruppen richten und Inhalte so interessant wie möglich präsentieren. Auch unsere Partnerorganisationen wie die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, Sphenisco und die Bienenbotschaft müssen sich in der Darstellung wiederfinden, denn schließlich ist es ihre Arbeit, die die Spender unterstützen möchten“, erklärt Martina Weiser, Leiterin der Abteilung Bildung und Vermittlung.

Finanziert wurde der neue Ausstellungspavillon von der Stiftung Zoo Frankfurt, die dafür 23.000 Euro zur Verfügung gestellt hat. Die Ausstattung konnte dank einer Zuweisung von Mitteln aus der Tourismusförderung der Stadt Frankfurt realisiert werden.

Ein Naturschutzreferent bereichert das Zoo-Team
Auch wenn Natur- und Artenschutz stets Aufgaben des Zoos waren – ersichtlich wurde das für Besucherinnen und Besucher nicht immer. Zukünftig sollen diese wichtigen Themen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und im Zoo sichtbarer werden. Der Zoo hat daher zum Jahreswechsel eine neue Stelle besetzt: Der Biologe Marco Dinter betreut als Naturschutzreferent nicht nur die Naturschutz-Euro-Projekte, sondern wird die Naturschutzarbeit des Zoos insgesamt weiter ausbauen. Er wird die Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen fördern, Betriebsabläufe nachhaltiger gestalten und der Öffentlichkeit Naturschutzthemen näherbringen. Die aus Drittmittleln der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt finanzierte Stelle ist in der Wissenschaftlichen Abteilung des Zoos angesiedelt und bietet so die Möglichkeit für Kooperationen und Austausch mit diversen Zoofachverbänden.

Die Inhalte der Naturschutzarbeit werden dann in enger Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen des Zoos in verschiede Formate umgesetzt.

Bereits seit dem letzten Sommer moderiert Dinter den Podcast „Hinter dem Zoo geht’s weiter“, den der Zoo zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft produziert. Außerdem betreut er die Naturschutzbotschafter. Diese Gruppe Ehrenamtlicher informiert die Besucherinnen und Besucher im Zoo über Naturschutzprojekte – darunter viele Projekte der ZGF.


Dezernat Kultur und Wissenschaft
Pressesprecherin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit
Jana Kremin
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