02.09.2019 - Husarenaffen – neue Bewohner im Menschenaffen-Haus

 

 

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig


PRESSEINFORMATION
02.09.2019

Husarenaffen – neue Bewohner im Menschenaffen-Haus

Willkommen zurück! Nachdem 2006 der letzte Husarenaffe den Frankfurter Zoo verlassen hat, ist jetzt wieder eine Gruppe der flinken Primaten eingezogen. Im Borgori-Wald sollen sie den Gorillas auf der großen Außenanlage Gesellschaft leisten.

Bis 2006 waren Husarenaffen ein vertrauter Anblick im Frankfurter Zoo. Jetzt sind wieder vier der Primaten, die in die zoologische Familie der Meerkatzenverwandten gehören, im Menschenaffen-Haus Borgori-Wald eingezogen. Alle vier kommen aus dem Zoo von Barcelona: die 13 Jahre alte MORA, die 25 Jahre alte ANTONIA, der 17-jährige CASCABELES und ALONSO, ein zwölfjähriges Männchen. Allerdings sind zunächst nur die beiden Männchen für die Besucherinnen und Besucher zu sehen. Sobald sie sich eingewöhnt haben, folgen die beiden Weibchen.
„Ich freue mich, dass nach 13 Jahren wieder Husarenaffen im Zoo eingezogen sind. Die vier Tiere sollen sich nach der Eingewöhnung die Außenanlage mit den Gorillas teilen. Es wird für die Besucherinnen und Besucher bestimmt aufregend zu beobachten, ob und wie Gorillas und Husarenaffen miteinander interagieren“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

Die Entscheidung, Husarenaffen wieder nach Frankfurt zu holen, traf der Zoo aufgrund einer Empfehlung der Taxon Advisory Group (TAG) des europäischen Zooverbandes (European Association of Zoos & Aquariums, EAZA). Die Mitglieder dieser Expertengruppen der EAZA, von denen es über 40 verschiedene (z.B. für Altweltaffen, Pinguine, Amphibien und viele andere Tiergruppen) gibt, erarbeiten Empfehlungen für die Mitgliedszoos, welche Tierarten vorzugsweise gehalten werden sollten. Ziel ist es sicherzustellen, dass langfristig gesunde und stabile Zoopopulationen etabliert werden können und die zoologische Vielfalt der in den Zoos gehaltenen Tierarten effizient zu managen. „Dazu“, erklärt Zoodirektor Dr. Miguel Casares, „kann es auch nötig sein, dass ein Zoo Tiere hält, aber nicht mit ihnen züchtet. Wir unterstützen das Erhaltungszuchtprogramm der Husarenaffen, indem wir zunächst vier Tiere zu uns nehmen. So wird in anderen Zoos Platz für Zuchtgruppen geschaffen. Für uns passt das gut, denn die Husarenaffen werden mit den Gorillas vergesellschaftet. Hier haben wir eine tolle züchtende Gruppe. Bei Vergesellschaftungen ist es häufig so, dass nur eine Tierart züchtet, denn Jungtiere können das Sozialverhalten stark ändern. Dies kann zur Folge haben, dass es zu Konflikten zwischen den Tierarten kommt.“

Husarenaffen (Erythrocebus patas) sind in Afrika in einem breiten Streifen vom Senegal bis Tansania heimisch. Dort leben sie bevorzugt in baumbestandenen Savannen und offenem Grasland. Sie ernähren sich vor allem vegetarisch von Früchten, Samen und Baumsäften. Gelegentlich erbeuten sie aber auch Insekten, Eier und kleine Wirbeltiere. Auffällig ist, dass die Männchen annähernd doppelt so groß werden wie die Weibchen.

Die schlanken, bis zu 90 cm großen Husarenaffen sind unter den Primaten die schnellsten. Auf bis zu 50 km/h können sie beim Laufen beschleunigen. Vor Feinden flüchten sie in der Regel nicht auf Bäume, sondern rennen weg. Husarenaffen verbringen die meiste Zeit auf dem Boden. Sie leben in Gruppen von durchschnittlich 15 Tieren. Nachts verteilt sich die Gruppe manchmal über ein sehr großes Gebiet; so werden im Falle eines Angriffs durch Raubtiere die Verluste in der gesamten Gruppe gering gehalten.

Die Art gilt bisher als nicht gefährdet, der Populationstrend ist allerdings rückläufig. In manchen Regionen wird ihr Fleisch als Delikatesse geschätzt. Aber es ist vor allem der Verlust und die Durchschneidung ihrer Lebensräume durch Straßen oder landwirtschaftliche Nutzung, die die Tierart unter Druck setzen.

Kontakt: Zoo Frankfurt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Christine Kurrle, Tel.: 069 212-32683, Mobil: 0170 2218 719, E-Mail: christine.kurrle@stadt-frankfurt.de


Dezernat Kultur und Wissenschaft
Pressesprecherin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit
Jana Kremin
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