Sonntag, 25. Mai

18.30 Uhr
Ulrike Draesner & Wolf Singer "Sieben Sprünge vom Rand der Welt"
Ort: Frankfurter Goethe-­Haus, Großer Hirschgraben 23
Eintritt: 7 / für Mitglieder 4 Euro (reduzierte Karten nur direkt beim Goethe­-Haus)

Ulrike Draesner im Gespräch mit Wolf Singer Schon gute Tradition ist, dass Ulrike Draesner am Festival­sonntag ihren jeweils jüngsten Roman im Goethe­-Haus vor­stellt. „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ erschien im März 2014 und ist der persönlichste Roman der in Berlin lebenden Schriftstellerin. Aus der Perspektive von vier Generationen erzählt er von Ängsten, die sich in einer Familie vererben. Noch die Enkelin scheint von der Flucht des Großvaters vor der russischen Armee betroffen. Doch kann es sein, dass ein Ereignis aus dem Januar 1945 zur Initiation einer Angst über die Generationen hinweg wird? Gibt es für diese Art von „Erbe“ neurobiologische Belege? Wer könnte über diese Schlüsselfrage aus dem neuen Roman von Ulrike Draesner besser mit der Autorin diskutieren als der Frankfurter Hirnforscher Wolf Singer. Eine Kooperation mit dem Frankfurter Goethe­Haus / Freies Deutsches Hochstift

Ulrike Draesner ist Lyrikerin und Prosaautorin und lebt in Berlin. Ihre Werke erscheinen bei Luchterhand.
Wolf Singer ist Hirnforscher und Senior Fellow am Ernst Strüngmann Institut für Hirnforschung in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft in Frankfurt am Main.

20 Uhr
Per Leo & Ulrich Herbert "Zeitgeschichte als Narrativ"
Moderation: Christian Metz
Ort: Frankfurter Goethe-­Haus, Großer Hirschgraben 23
Eintritt: 7 / 4 Euro

Der Historiker Per Leo wagt sich in „Flut und Boden“, seinem fulminanten Debütroman, an die Weltanschauung der Deut­schen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Am Beispiel seines eigenen Großvaters und dessen Bruder zeichnet er phäno­typisch nach, was das deutsche Bildungsbürgertum dachte, glaubte und hoffte und wie schmal der Grad war, sich für oder gegen den Nationalsozialismus zu entscheiden. Die geistige Melange aus Idealismus und Antisemitismus, der deutsche „Wille zum Wesen“, so der Titel von Leos Dissertation, markie­ren eine Tradition, die von Schiller zu Himmler führt. Einen Gastauftritt in dem Roman hat Per Leos Geschichts­professor, der Freiburger Zeithistoriker Ulrich Herbert. Er, der soeben eine große „Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert“ (C. H. Beck, 2014) vorgelegt hat, „wusste viel, dachte scharf – und er konnte erzählen“. Ulrich Herbert ist der Gesprächspartner von Per Leo an diesem Abend. Eine Kooperation mit dem Frankfurter Goethe­Haus / Freies Deutsches Hochstift

Per Leo lebt in Berlin. Sein Debütoman „Flut und Boden“ (Klett­-Cotta) war für den Preis der Leipziger Buchmesse 2014 nominiert.
Ulrich Herbert ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-­Universität in Freiburg im Breisgau. 1999 wurde ihm der renommierte Leibniz-­Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft verliehen.
Christian Metz ist Literaturwissen­schaftler und Kritiker und lebt in Frankfurt am Main.