Gesprächsreihe: Was die Frankfurter Schule zu aktuellen Fragen sagt

 

Gesellschaftliche Normen, zu Institutionen und Ordnungen manifestiert, bilden das Fundament unseres sozialen und politischen Zusammenlebens. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte sich die sogenannte Frankfurter Schule vorgenommen, diese Normen und ihre Widersprüche im Sinne einer umfassenden „Kritischen Theorie“ ganzheitlich und (ideologie-)kritisch in den Blick zu nehmen – eine Herangehensweise, deren Bedeutung und internationale Wirkmacht bis heute ungebrochen sind.

Doch was sagt die Frankfurter Schule, die Gesellschaftsanalysen stets mit Ideologiekritik verbunden hat, zur derzeitigen Lage der Gesellschaft? Welche Antworten gibt die sogenannte „dritte und vierte Generation“ auf weltweite Krisen und Konflikte?

Die vom Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität in Kooperation mit dem Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main organisierte Reihe findet in regelmäßigen Abständen in wechselnden Frankfurter Kultureinrichtungen statt. Dabei zu Gast sind jedes Mal Persönlichkeiten, die – geschult am ‚Frankfurter Denken‘ – zu aktuellen Problemlagen kritisch Position beziehen. Die Kooperationspartner der Veranstaltungsreihe sind das Museumsufer, das Institut für Sozialforschung und hr2-kultur.
 

Letzte Veranstaltung:
"Was heißt 'kolonial' - Zur Bedeutung einer historischen Qualifizierung"?
am Mittwoch, den 3. Juli 2024, um 19 Uhr
im Arkadensaal des Freien Deutschen Hochstift

Der Termin der Veranstaltungsreihe „Frankfurter Schule“ widmete sich dem in jüngster Zeit wieder intensiv geführten Diskurs über Kolonialismus. Ins Gespräch treten der Historiker und Autor Dan Diner und der Jurist und Journalist Miloš Vec.

Der Eintritt kostet 3 Euro. Karten können an der Abendkasse erworben werden.
 

Vergangene Veranstaltung: "Wer ist autoritär?" mit Vera King, 5. Februar 2024

Die Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts und Mitglied der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ am Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ Prof. Vera King sprach mit dem Journalisten Alf Mentzer über die aktuellen Herausforderungen durch autoritäre Einstellungen und Ideologien.

 

Vergangene Veranstaltung: "Was ist Solidarität?" mit Stephan Lessenich, 3. Dezember 2023

Solidarität war in Corona-Zeiten in aller Munde. Doch mit dem politisch beschlossenen Ende der Pandemie war auch der Rückgriff auf diesen gesellschaftspolitischen Wert beendet. Die Konjunkturen der Solidarität laufen scheinbar parallel zu den Krisenkonjunkturen der Gesellschaft. Beschworen werden dann, angesichts des sich auftuenden Krisenabgrunds, für gewöhnlich gesellschaftlicher Zusammenhalt und politische Stabilität. Dabei bleibt jedoch der Blick auf die ausschließenden, letztlich unsolidarischen Effekte der angerufenen Solidarität verstellt. Wie so oft in der kritischen Gesellschaftstheorie gilt es daher auch in diesem Fall, den Begriff vom Kopf auf die Füße zu stellen, auf den Boden nämlich einer Gesellschaftskonzeption, die Ausgrenzungen vermeiden will.

 

Vergangene Veranstaltung: "Krise der Demokratie?" mit Rainer Forst, 18. Juli 2023

Beim zweiten Termin unserer Gesprächsreihe zur Bedeutung der Frankfurter Schule diskutierte Prof. Dr. Rainer Forst (Co-Sprecher des Forschungszentrums "Normative Orders" der Goethe-Universität Frankfurt und Professor für Politische Theorie und Philosophie der Goethe-Universität Frankfurt am Main) mit der Meinungsredakteurin Dr. Kia Vahland (Redakteurin für Kultur und Geisteswissenschaften im Ressort Meinung der Süddeutschen Zeitung) die Fragestellung „Krise der Demokratie?“.

 

Vergangene Veranstaltung: "Was ist Befreiung?" mit Christoph Menke, 20. März 2023

Bei der Auftaktveranstaltung im MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST sprachen der Philosophieprofessor Christoph Menke und der Journalist Cord Riechelmann von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über das Thema „Was ist Befreiung?“. Im Mittelpunkt des Abends stand Menkes erst jüngst im Suhrkamp Verlag erschienenes Buch "Theorie der Befreiung". Darin geht der Philosoph von der Diagnose aus, dass bisherige Befreiungsbewegungen stets in neue Abhängigkeitsordnungen gemündet seien und zeigt auf, wie Freiheit und Herrschaft unauflöslich miteinander verwoben sind.