Digitaler Fachtag „You&Eye – Freiräume für Kulturelle Bildung“

 

Veranstaltungs-Dokumentation

Der digitale Fachtag „You&Eye – Freiräume für Kulturelle Bildung“ fand am 27. Mai 2021 von 14:00-18:30 Uhr auf der Online-Plattform BigBlueButton statt. Die Veranstaltung des Kulturamts Frankfurt am Main richtete sich an Künstler*innen, an Lehrkräfte und Schulleitungen, an Akteur*innen und Multiplikator*innen der Kulturellen Bildung sowie an die interessierte Fachöffentlichkeit aus den Bereichen Kunst, Kultur, Bildung und Vermittlung in Frankfurt und Umgebung. Der Fachtag wurde von der Kulturwissenschaftlerin Friederike Holm moderiert und technisch von nihma GbR umgesetzt. Die gesamte Veranstaltung wurde außerdem durch ein graphic recording der Künstlerinnen Anne Lehmann und Magdalena Wiegner begleitet.

Ausgehend von den Erfahrungen und Erkenntnissen aus dem vom Kulturamt Frankfurt koordinierten Projekt You&Eye widmete sich die Veranstaltung den Rahmenbedingungen und entstehenden Freiräumen in Projekten an der Schnittstelle von Schule und Kunst. Mit Blick auf die jeweils unterschiedlichen Perspektiven und Bedarfe der Schüler*innen, der Schulen und der Künstler*innen wurde gemeinsam diskutiert, wer zum einen was braucht, um in Projekten kultureller Bildung gut arbeiten zu können und jeweils einen Mehrwert aus dem Angebot zu erhalten. Zum anderen ging es darum, welche Freiräume sich jeweils in den Projekten ergeben und durch welche Faktoren diese eröffnet oder ggf. auch eingegrenzt werden.

Dazu wurde der Verlauf des Projekts You&Eye während der vergangenen drei Jahre im Rahmen einer Projektvorstellung skizziert und im Verlauf der Arbeitsgruppen eine konstruktive Reflexion der Spezifika des Projekts ermöglicht. Dabei wurde deutlich, welche Möglichkeitsräume für die Schüler*innen durch die künstlerische Arbeit an authentischen, außerschulischen Lernorten, wie den Ateliers oder Proberäumen der Künstler*innen, entstehen. So ergeben sich, etwa durch die Loslösung aus dem räumlichen Schulkontext, durch die Freiheit vom gewohnten Notendruck oder durch die Möglichkeit, eine Vielzahl an Materialien nutzen zu können für Schüler*innen im Wortsinne Spielräume und zugleich Schutzräume, in denen die eigene Selbständigkeit und die eigenen Grenzen entdeckt und ausprobiert werden wollen.

Bei der Diskussion von Rahmenbedingungen in Projekten Kultureller Bildung in der Schule zeigte sich, dass neben ausreichenden finanziellen, zeitlichen und personellen Ressourcen eine gemeinsame Haltung der Wertschätzung und Anerkennung für das künstlerische Arbeiten in der Schulgemeinschaft ausschlaggebend für das Gelingen der Projekte ist. Erfahrungsgemäß haben diese Projekte verschiedene schulorganisatorische und künstlerische Logiken miteinander in Einklang zu bringen. Besonders hilfreich bei solchen Kooperationsprojekten ist daher die Person einer Projektkoordination, die durch ihre Mediationsfunktion zum Gelingen der Projekte beitragen kann.

Mit Blick auf die Potentiale der Zusammenarbeit von Schüler*innen und Künstler*innen war zu erkennen, dass das Besondere an der Arbeit mit Künstler*innen als Vermittler*innen insbesondere in der authentischen Künstler*innen-Persönlichkeit liegt. Als Gegenüber mit eigenen, sich vom Schulalltag unterscheidenden, nicht institutionalisierten Regeln, fordert sie neue Lernerfahrungen heraus und ermöglicht im besten Fall Begegnungen mit den Schüler*innen auf Augenhöhe. Eine begleitende Supervision der Künstler*innen kann hier eine wichtige Rahmenbedingung, sowohl zur Reflexion der eigenen Rolle als Vertrauensperson als auch zum Umgang mit pädagogischen Ansprüchen, in den Projekten darstellen.

Die Impulse zu den Diskussionen während des Fachtags wurden insbesondere von am Projekt You&Eye beteiligten Personen beigetragen. Darüber hinaus flossen aber auch die Erfahrungen aus dem Projekt KreativLabor, einem von der Stiftung Nantesbuch gGmbH, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft und dem Gemeinnützigen Kulturfonds Frankfurt Rhein Main geförderten Projekt, in die Diskussion mit ein. Im Rahmen einer Keynote wurden außerdem Fragen nach künstlerischer Qualität in Kultureller Bildung und nach der Rolle und dem Selbstverständnis von Künstler*innen als Vermittlerinnen intensiver beleuchtet.

Auf dieser Seite stellen wir Ihnen einen umfassenden Überblick über den Verlauf sowie über die Themen, Fragestellungen und Ergebnisse des gesamten Fachtags zur Verfügung. Neben der Aufzeichnung der Projektvorstellung You&Eye und der Aufzeichnung der Keynote von Prof. Mona Marijke Jas finden Sie weiter unten auf dieser Seite eine ausführliche Veranstaltungsdokumentation und weitere ergänzende Dokumente zum Download.

 

Aufzeichnung: Begrüßung & Vorstellung des Projekts „You&Eye“

Die Veranstaltung wurde durch Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig eröffnet. Sie begrüßte die Anwesenden und betonte den Stellenwert der Kulturellen Bildung als Zukunftsthema für die Stadt Frankfurt am Main. Kulturamtsleiterin Sybille Linke stellte daran anknüpfend das Projekt You&Eye vor, das bislang insgesamt 200 Schüler*innen für die kontinuierliche künstlerische Arbeit an außerschulischen Lernorten in Frankfurt begeistert hat.


 

 

Impressionen aus den vergangenen eineinhalb Jahren im Projekt You&Eye


 

 

Aufzeichnung: Keynote zu Künstlerischer Qualität in Kultureller Bildung

Prof. Mona Marijke Jas
Weiter unten auf dieser Seite finden Sie die Präsentation zu diesem Vortrag sowie eine ergänzende Literaturliste zum Download.


 


Der Fachtag „You&Eye – Freiräume für Kulturelle Bildung“ wurde vom Kulturamt Frankfurt am Main veranstaltet und von der Crespo Foundation und der Stiftung Polytechnische Gesellschaft gefördert.