Der Graphiker Hans Leistikow wurde 1892 geboren. Ab 1925 gehörte er zur Gruppe um Ernst May und leitete das graphische Büro der Stadt Frankfurt, hier entwickelte er beispielsweise für das Frankfurter Hochbauamt ein Farbkonzept für die neu entstehende Siedlung in Praunheim. Ebenfalls in dieser Zeit entstand sein Entwurf des Frankfurter Adlers, der als Frankfurter Stadtwappen unter Ernst May zwar verwendet wurde, aber gleichzeitig einen Skandal auslöste.
Hans Leistikow ging 1930 mit dem Team um Ernst May in die Sowjetunion und kam erst 1937 wieder nach Deutschland zurück.1948 gehörte er zu den Mitbegründern der so genannten „Kasseler Schule“. Er wurde Leiter der Graphikklasse der Kunstakademie in Kassel und arbeitete eng mit Hans Hillmann, Gunter Rambow und Jan Lenica zusammen, die vor allem für ihre Arbeiten im Bereich der Plakatkunst, Buch- und Zeitschriftengraphik bekannt wurden. Leistikow arbeitete außerdem auf dem Gebiet des Stoffdrucks, er entwarf die Glasfenster des Frankfurter Domes, die Chorfenster der Klosterkirche Maulbronn und Fenster und Kuppel der Synagoge in Frankfurt. Hans Leistikow starb 1962.