Mittwoch, 30. Oktober, 19 Uhr
Bin ich eigentlich jemand, den man heiraten kann?
Der Briefwechsel zwischen Gerty und Hugo von Hofmannsthal
Lesung mit Max Mayer und Sibylle Canonica, Einführung: Prof. Dr. Ursula-Renner Henke
Zum 150. Geburtstag Hugo von Hofmannsthals erscheint im S. Fischer Verlag der bisher unbekannte Briefwechsel mit Gerty Schlesinger. Zunächst sind es heimliche Liebesbriefe voller Poesie und Zärtlichkeit, ab der Heirat 1901 überbrücken die Schreiben Hofmannsthals häufige Abwesenheiten und zugleich die Kluft zwischen dichterischer Existenz und bürgerlicher Ehe. Die Tonfälle wechseln, ebenso die Themen, intime Bekenntnisse einer exklusiven Gemeinschaft stehen neben Berichten über gesellschaftliche und zeitpolitische Ereignisse – klug, verletzlich, witzig, zuweilen schroff und verzweifelt, stets auf Augenhöhe. Im Zentrum der Buchpremiere steht eine Lesung mit Max Mayer und Sibylle Canonica, die Einblick in das über 1000 Briefe umfassende Textkorpus gibt. Die Einführung übernimmt Prof. Dr. Ursula Renner-Henke (Universität Duisburg-Essen), die auch das Nachwort zur Ausgabe verfasst hat.
Max Mayer studierte am Konservatorium der Stadt Wien Schauspiel. Nach zahlreichen Arbeiten als freier Schauspieler war er u. a. Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz (2006 bis 2008), im Ensemble des Schauspielhaus Wien (2008 bis 2013) sowie am Schauspiel Frankfurt (2014 bis 2016). 2011 erhielt er den Nestroy-Preis als „Bester Schauspieler“. Weitere Engagements führten an das Thalia Theater Hamburg, Deutsche Schauspielhaus Hamburg, an das Schauspielhaus Bochum sowie an das Burgtheater Wien und das Schauspiel Köln. Seit der Spielzeit 2019/2020 ist er im Ensemble des Residenztheaters.
Sibylle Canonica erhielt ihre Ausbildung an der Folkwang-Hochschule für Musik Theater Tanz in Essen. Sie spielte am Oldenburgischen Staatstheater, Schiller Theater Berlin, Staatstheater Stuttgart, Düsseldorfer Schauspielhaus, an den Münchner Kammerspielen und am Residenztheater. Sie gastierte regelmäßig bei den Wiener Festwochen sowie den Salzburger Festspielen und arbeitete u. a. mit George Tabori, Hans Lietzau, Peter Zadek, Thomas Langhoff, Dieter Dorn, Werner Herzog, Franz Xaver Kroetz, Jan Bosse, Barbara Frey, David Bösch, Herbert Fritsch, Timofej Kuljabin, Tina Lanik, Bernhard Mikeska, Ivica Buljan, Martin Kušej und Michael Thalheimer.
In Kooperation mit dem S. Fischer Verlag, der S. Fischer Stiftung und der Hugo von Hofmannsthal-Gesellschaft
Ort: Freies Deutsches Hochstift
Eintritt frei