Stadtgeschichte Frankfurt am Main

 

794 Das königliche Gut an der Franconofurt wird erstmals urkundlich erwähnt, als ein Ort einer bedeutenden Synode des fränkischen Adels unter der Leitung Kaiser Karls des Großen.

1074 Zum ersten Mal wird ein königlicher Zoll in Frankfurt erwähnt.

1152 Friedrich I. Barbarossa wird in Frankfurt zum deutschen König gewählt.

1157 In einer Königsurkunde findet sich ein deutliches Zeugnis für die Existenz der Frankfurter Messe.

1222 Die steinerne Mainbrücke wird erstmals erwähnt.

1240 Friedrich II. verspricht den Besuchern der Frankfurter Messe als Privileg einen königlichen Schutz für Hin- und Rückreise. Dies markiert den Beginn der langen internationalen Messetradition der Stadt.

1254 Frankfurt wird Mitglied des Rheinischen Städtebundes.

1356 Frankfurt wird mit der Goldenen Bulle, dem Reichsgrundgesetz, endgültig zur Wahlstätte der deutschen Könige ernannt.

1372 Frankfurt ist "Freie Reichsstadt" und somit Mitglied des Reichstages, d.h. ein sich selbstverwaltender Stadtstaat, der nur noch dem Kaiser zur Gefolgschaft verpflichtet ist.

1405 Der Rat der Stadt erwirbt die Häuser „Zum Römer“ und „Zum Goldenen Schwan“ und baut sie zum Rathaus um.

1460 Eine Judengasse wird errichtet, in die die Juden umziehen müssen.

1478 Auf der Frankfurter Messe sind erstmals auch Buchhändler vertreten. Die Stadt entwickelt sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten Handelsplätze in Deutschland. Hier wurden die ersten bargeldlosen Finanzgeschäfte abgewickelt.

1509 Die schrittweise Rezeption des römischen Rechts wird durch eine systematische Kodifikation des Frankfurter Rechts („Frankfurter Reformation“) legalisiert.

1533 In Frankfurt wird die Reformation offiziell eingeführt: die öffentliche Ausübung der katholischen Religion von Seiten der weltlichen Obrigkeit wird für die nächsten 15 Jahre unterbunden.

1585 Mit der Börse wird ein erster behördlich kontrollierter Geldwechsel in Frankfurt eingerichtet. Am Ende des Mittelalters war Frankfurt einer der reichsten und mächtigsten Handelsorte in Deutschland.

1612/1614 Es kommt zu einem Verfassungskonflikt zwischen Rat und Bürgerschaft, der durch das Eingreifen des Kaisers entschieden wird („Fettmilchaufstand“). Während des Dreißigjährigen Krieges ziehen die Schweden durch Frankfurt. Es bricht die Pest aus.

1711 Der große „Judenbrand“ zerstört die Judengasse, ein zweiter Brand folgt.

1742-1745 Unter Kaiser Karl VII. wird Frankfurt für kurze Zeit zur Residenzstadt.

1749 Johann Wolfgang von Goethe wird am 28. August geboren.

1763 Der Arzt Johann Christian Senckenberg richtet die Senckenbergische Stiftung ein, die verschiedenen Naturwissenschaften zugute kommen soll.

1792 Es findet letztmalig eine Kaiserkrönung statt (Franz II.).

1800 Frankfurt hat etwa 35.000 Einwohner.

1804 Auf Beschluss des Rats beginnt man mit der Schleifung der Befestigungen. Die Wallanlagen werden in einen großen Park umgewandelt.

1815 Nach Errichtung des Deutschen Bundes durch den Wiener Kongress wird Frankfurt zur Freien Stadt und zum Sitz des Bundestags erklärt.

1839 Mit der Eröffnung der Taunusbahnstrecke Frankfurt-Höchst-Wiesbaden beginnt die Entwicklung Frankfurts zum Eisenbahnknotenpunkt.

1848 Die Erste Deutsche Nationalversammlung tagt in der Frankfurter Paulskirche. Im März 1849 wird die Erste Deutsche Verfassung, die allerdings nie wirklich in Kraft trat, verabschiedet. Die Zurückweisung der Kaiserkrone durch Friedrich Wilhelm IV. von Preußen lässt die Reformbemühungen der Paulskirchenversammlung scheitern.

1866 Durch die Annexion durch Preußen wird das Ende Frankfurts als Freie Reichsstadt besiegelt.

1871 Der Frankfurter Friede beendet den Deutsch-Französischen Krieg.

1875 Die Einwohnerzahl überschreitet die 100.000. Nur 30 Jahre später ist die 400.000-Marke überschritten.

1880/1888 Die Alte Oper und der Hauptbahnhof werden eingeweiht.

1912 Das Rebstockgelände wird zum Luftschiffhafen. Ab 1924 wird der Frankfurter Flughafen zu einem planmäßigen Luftverkehrsdienst. Aus Platzgründen löst ab 1936 der neue Flughafen im Stadtwald den Rebstockflughafen ab.

1914 Am 10. Juni wird die Johann Wolfgang Goethe-Universität gegründet.

1925 Am 21. Mai wird das Frankfurter Stadion eröffnet.

1925-1930 Der auf Betreiben von Oberbürgermeister Ludwig Landmann nach Frankfurt berufene Ernst May errichtet als Stadtbaurat viele neue Siedlungen und schafft so das „Neue Frankfurt".

1928-1931 Der Poelzig-Bau oder IG-Farben-Haus wird von Hans Poelzig als Zentralverwaltung für die IG Farben in Frankfurt errichtet. Nach Kriegsende zog die amerikanische Militärverwaltung dort ein.

1933 Nach der Kommunalwahl im März erobern die Nationalsozialisten den Römer und beginnen mit der „Gleichschaltung“. Oberbürgermeister Landmann wird aus seinem Amt gejagt und flüchtet über Berlin in die Niederlande.

1943/1944 Innenstadt und Altstadt Frankfurts werden durch Luftangriffe fast vollständig zerstört.

1945 Amerikanische Truppen besetzen Ende März die Stadt und die Zuordnung zu Hessen als kreisfreie Stadt erfolgt.

1947 wird Frankfurt zum Sitz des vereinigten Wirtschaftsgebiets der amerikanischen, britischen und französischen Zone. Die geschaffene Bank deutscher Länder organisiert ein Jahr später die Währungsreform.

1949 Im Mai wird auf dem Frankfurter Flughafen der zivile Luftverkehr wieder aufgenommen, und 1958 avanciert er zum ersten Düsenverkehrsflughafen Deutschlands. Frankfurt wird beinahe Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland - nur wenige Stimmen fehlen. Die traditionelle Handels- und Wirtschaftsstadt entwickelt sich zur Wirtschaftsmetropole.

1955 Die Einwohnerzahl überschreitet die 600.000.

1957 Am 25. Juli nimmt die Deutsche Bundesbank, die aus der „Bank deutscher Länder“ hervorging, ihre Geschäfte in Frankfurt am Main auf. Mit der Börse und der Ansiedlung vieler Geldinstitute aus dem In- und Ausland wird Frankfurt in der Folgezeit zu einem führenden Finanzplatz in Europa. Der Bau erster Bürohochhäuser (AEG-Hochhaus, Bienenkorbhaus, Fernmeldehochhaus, Zürichhaus) folgte.

1963-1965 In Frankfurt findet der Auschwitz-Prozess statt.

1968 Mit der Eröffnung der ersten U-Bahnlinie beginnt die Verwirklichung eines neuen Nahverkehrskonzepts.

1981 Die neue Alte Oper wird eröffnet.

1984 Der Ausbau des Museumsufers beginnt, das sich in den Folgejahren zur Kunst- und Kulturmeile der Stadt mausert.

1988 Als ein neues Symbol der Wirtschaftskraft der Mainmetropole prägt der 256 Meter hohe Messeturm das Stadtbild Frankfurts.

1993 Das Europäische Währungsinstitut (EWI) wird in Frankfurt gegründet.

1994 Frankfurt feiert sein 1200-jähriges Stadtjubiläum. Mitte der 90er wächst die Skyline Frankfurts weiter. 1997 wird der Commerzbanktower, mit 299 m (mit Antenne) Europas höchstes Bürohochhaus, fertig gestellt.

1998 Der Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB), die an die Stelle des Europäischen Währungsinstitutes tritt, wird nach Frankfurt gegeben.

2001 Die geisteswissenschaftlichen Institute der Universität Frankfurt zieht in den Poelzig-Bau um und tritt damit ein umstrittenes Erbe an.

2006 Frankfurt wird zum Austragungsort der FIFA WM 2006 und präsentiert mit dem Eröffnungs-Highlight "SkyArena" und dem stimmungsvollen Fanfest in der MainArena ein gelungenes Rahmenprogramm.

2008/2009 800 m der Frankfurter Einkaufsstraße Zeil wird neu gestaltet.

2010 Frankfurt am Main begeht das 100jährige Jubiläum der Eingemeindungen des Landkreises Frankfurt (heute nördliche Stadtteile): Rödelheim, Hausen, Praunheim, Heddernheim, Ginnheim, Eschersheim, Berkersheim, Niederursel, Bonames, Preungesheim und Eckenheim.

2012 Frankfurt wächst auf über 700.000 Einwohner.

2014 Die Goethe-Universität feiert ihr 100-jähriges Jubiläum. Seit 2008 fungiert sie wieder als Stiftungshochschule.

2015 Eröffnungsfeier des Neubaus der Europäischen Zentralbank unter starken Protesten.

2016 Richtfest für Frankfurts "neue" Altstadt: Anstelle des früheren Technischen Rathauses entstehen Wohn- und Geschäftsbauten als Rekonstruktionen der 1944 zerstörten Vorgängerbauten.

2018 Im Rahmen des Dom-Römer-Projektes wurde die historische Altstadt originalgetreu rekonstruiert und 2018 feierlich eröffnet.

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