Die Goldene Bulle, Frankfurt am Main, © Uwe Dettmar
Neben den renommierten Rechtswissenschaften und dem Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte (der Rechtshistoriker Michael Stolleis erhielt im Jahr 2000 den Balzan-Preis) und den Wirtschaftswissenschaften, die natürlich im Rhein-Main-Gebiet einen Schwerpunkt haben, blickt Frankfurt auch auf eine interessante Geschichte im Bereich der Sozialforschung zurück. Hier wurde eine Denkerschule gegründet, die weltweit rezipiert wurde: die sogenannte "Frankfurter Schule".
Im Zentrum der Frankfurter Schule standen Max Horkheimer und das ab 1931 von ihm geleitete Institut für Sozialforschung. Von einer Reihe von Denkern wie Theodor W. Adorno, Walter Benjamin, Erich Fromm, Herbert Marcuse und anderen wurden dort Ansätze zur Geschichtsphilosophie und zur Kulturtheorie erörtert. Max Horkheimers programmatischer Aufsatz über "Traditionelle und kritische Theorie" prägte den Begriff der vom Institut hervorgebrachten "kritischen Theorie". Die in ihr formulierten Überlegungen zur Kulturindustrie, Politik, Gesellschaft und Ästhetik erlebte in den sechziger Jahren eine Renaissance. Adorno, der ab 1949 zwanzig Jahre an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main lehrte, setzte als Direktor des Institutes für Sozialforschung entscheidende Akzente für die kritische Beurteilung der künstlerischen Medien Musik, Literatur, Theater und Film.
Eine Übersicht über die Adressen von Stiftungen, Gesellschaften, Vereinen und Instituten aus dem Bereich Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften finden Sie unter der jeweiligen Rubrik.