Johann Wolfgang Goethes Roman ‚Die Leiden des jungen Werthers‘ erschien im Herbst 1774. Das Buch war ein sensationeller Publikumserfolg und machte Goethe im Alter von fünfundzwanzig Jahren schlagartig europaweit berühmt. Der noch heute mitreißende Briefroman über einen Suizid aus unerfüllter Liebe ist ein Schlüsselwerk der deutschen Literaturgeschichte.
Verständlich wird die gewaltige, bis heute lebhafte Wirkung des Buches am ehesten aus den Zeitumständen. Wie kann man sich die Welt von 1774 vorstellen? Worüber diskutierte die Öffentlichkeit, welche Stimmung herrschte unter den Intellektuellen, wen traf der eben 25-jährige Frankfurter Dichter und was passierte in diesem Jahr in Europa und darüber hinaus? Antworten auf diese Fragen gibt zum 250. Jubiläum des ‚Werther‘ eine zwölfteilige Ausstellung im Handschriftenstudio des Deutschen Romantik-Museums: Monat für Monat wechselnd werden im Laufe des gesamten Jahres Bücher, Porträts und Handschriften von 1774 gezeigt.