Um die Verwandlung Frankfurts in die »Stadt des deutschen Handwerks« zu versinnbildlichen, wollte der nationalsozialistische Oberbürgermeister Friedrich Krebs ein monumentales Zeichen setzen. Neben der Planung eines »Hauses des deutschen Handwerks« beauftragte er den Berliner Bildhauer Max Esser mit dem Entwurf eines Brunnens. Der »Brunnen des deutschen Handwerks« sollte die Bedeutung des Handwerks für den Nationalsozialismus und für die Stadt Frankfurt repräsentieren. Der Entwurf Essers, ein aufwändiges, symbolträchtiges Modell aus kunsthandwerklich bearbeiteter Bronze, war ein bewusster Gegenentwurf zu dem in den vergangenen Jahren in Frankfurt entstandenen konzeptionellen Ansätzen der Städelschule.
Der Monumentalcharakter des Brunnens mit seiner Widmung an das deutsche Handwerk war programmatischer Teil der Ideologisierung der Stadt und der Verdrängung ihrer jüdisch-liberal geprägten Tradition. Als Standort war zunächst der Römerberg im Gespräch, schließlich wurde jedoch der Frankfurter Opernplatz ausgewählt. Trotz der Auftragserteilung an Max Esser im Jahr 1938, verschwand der Brunnen samt seiner Handwerksembleme in der Versenkung, da der Kriegsbeginn und die folgende Mangelwirtschaft seinen Bau verhinderten.