Film- und Festivalstudie

 

Die Stadt Frankfurt hat eine Machbarkeitsstudie „Ein Filmfestivalhaus für Frankfurt – Machbarkeitsstudie in fünf Szenarien“ in Auftrag gegeben. Die Studie zeigt fünf verschiedene Möglichkeiten auf, die tendenziell zunehmenden Raumbedarfe der Frankfurter Filmfestivals kurz-, mittel- und langfristig zu decken.

Mehr als 20 Filmfestivals in Frankfurt Zuhause
Hintergrund der Filmstudie ist die wachsende Beliebtheit, der sich Filmfestivals in Frankfurt erfreuen. Neben großen und überregional bekannten Filmfestivals wie dem LICHTER Filmfest Frankfurt International, Nippon Connection - Japanisches Filmfestival, LUCAS – Internationales Filmfestival für junge Filmfans und dem Türkischen Filmfestival Frankfurt gibt es mehr als 20 Filmfestivals, die viel Entwicklungspotenzial haben. Allerdings verfügen sie bislang über keinen festen Ort in der Stadt, der ihnen Arbeitsmöglichkeiten und Lagerflächen bietet. Auch die Zahl der Kinosäle mit geeigneten Veranstaltungsflächen, die für Filmfestivals zur Verfügung stehen, ist begrenzt.

Studie schlägt fünf mögliche Varianten vor
Mit der nun vorliegenden Studie wurden verschiedene Varianten geprüft, die Raumbedarfe der Festivals in Frankfurt zu befriedigen. Das beauftragte Büro "bb22 Architekten + Stadtplaner" hatte dazu mit Filmfestivalmachern, Experten und den Eigentümern bzw. Verantwortlichen für mehr als ein Dutzend potenzieller Standorte gesprochen und vergleichbare Referenzprojekte in anderen Städten untersucht. Die Szenarien wurden auf Grundlage der Gespräche mit Filmfestival-Veranstaltern und Akteuren aus der lokalen Filmszene entwickelt und orientieren sich daher eng an der vorhandenen lokalen Expertise.

"Variante XS": Verwendung eines Kino- oder Leinwandschiffes als innerstädtische Ergänzung zu bestehenden Kinos und Abspielorten. So gibt es etwa in Bremen und Stuttgart Erfahrungen mit Theaterschiffen, die einen eigenen Zuschauerraum beinhalten. Denkbar sind u. U. auch Varianten einer schwimmenden Leinwand mit Zuschauerplätzen am Ufer.

"Variante S": Ein Festivalbüro mit im Wechsel nutzbaren Arbeitsplätzen. Filmfestivals benötigen in der Regel besonders in den Wochen vor dem Festivalstart Arbeits- und Meetingräume. Da die Festivals über das Jahr verteilt stattfinden, können hier ein gefördertes Angebot an "Coworking Space" (wechselnd besetzbare, offen gestaltete Arbeitsräume) sinnvoll sein.

"Variante M": Eine ergänzende Nutzung des Offenen Hauses der Kulturen auf dem zukünftigen Kulturcampus. Nach Umzug des AStA auf den Campus Westend soll im geplanten "Offene Haus der Kulturen" auch das traditionsreiche studentische Kino bestehen bleiben, welches eine Geburtsstätte vieler Filmfestivals wie etwa Nippon Connection – Japanisches Filmfestival ist. Dort könnten auch weitere Filmfestivals Platz finden.

"Variante L": Ein Festivalhaus als gemeinsame Nutzung mit anderen kulturellen Einrichtungen: Ein multifunktionaler Veranstaltungssaal, der neben dem Film auch von anderen Kulturschaffenden genutzt wird und dem auch Lagerraum und Coworking Space angegliedert ist, könnte den Bedarf der Filmfestivals nach einem großen Kinosaal befriedigen. Exemplarisch geprüft wurde dies am Bespiel des Milchsack-Geländes im Frankfurter Gutleutviertel, das die städtische KEG im Dezember erworben hat. Dort befinden sich bereits Ateliers und Kultureinrichtungen.

"Variante XL": Die Nachnutzung eines Interimsbauwerks für die Städtischen Bühnen Frankfurt. Sofern im Rahmen des geplanten Neubaus der Städtischen Bühnen ein Interimsbauwerk für Oper oder Schauspiel errichtet werden muss - was zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings noch Gegenstand von Prüfungen ist - wäre im Anschluss die dauerhafte Nutzung für Filmfestivals im Wechsel mit anderen Veranstaltungen eine in Betracht zu ziehende Variante.

Die vollständige Studie kann unter "Downloads" heruntergeladen werden.