Tradition, die in die Zukunft weist - Das Deutsche Jazzfestival Frankfurt
Das Frankfurter Festival hat bereits in seinen Anfängen 1953 eine Prägung erhalten, die es bis heute bewahrt hat. Zu seinem besonderen Profil gehörte, den wichtigen deutschen Musikern Produktionen abseits der Alltagsroutine zu ermöglichen und ihnen prominente Jazz-Größen aus dem Ausland (anfänglich hauptsächlich aus Amerika) gegenüberzustellen - in speziellen Festival-Projekten, die nur hier angeboten wurden und dem Festival das Image außergewöhnlicher Musiker-Begegnungen und Konzert-Premieren einbrachte. Hier verbrüderten sich - bis dahin einigermaßen undenkbar - der schwarze Saxophonist Archie Shepp mit dem Trompeter-Schöngeist Chet Baker. Der deutsche Bassist Eberhard Weber traf auf den amerikanischen Saxophonisten Pharoah Sanders und den westafrikanischen Kora-Spieler Foday Musa Suso. Kein anderes deutsches Festival hat so viele neue kulturübergreifende Kombinationen produziert wie das Frankfurter. Das Festival war Plattform für unzählige Projekte, in denen Albert Mangelsdorff seinen Ruf als "Weltmeister der Posaune" wie auch Frankfurts Image als weltoffene Metropole mitzubegründen half.
Als ein subventioniertes Festival, das nicht nach kommerziellem Kalkül funktioniert, ist das Frankfurter immer seinem Anspruch gerecht geworden, Entwicklungsarbeit und Nachwuchsförderung für Musiker aus der Region zu leisten; Talenten aus Hessen ein Forum mit großem Rampenlicht zu geben. Der Frankfurter Saxophonist Christof Lauer, heute einer der bedeutendsten Saxophonisten Europas und mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet, hat auf dem Frankfurter Festival seine ersten Schritte auf der Karriereleiter gemacht. Das Jazzfestival Frankfurt hat sich in vielfältiger Hinsicht als Ermöglicher und als Katalysator für solche Entwicklungen erwiesen.
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