Seit 1997 gibt es im Frankfurter Stadtteil Dornbusch, wo die Familie Frank bis zu ihrer Emigration nach Amsterdam gelebt hat, die Bildungsstätte Anne Frank.
Die Dauerausstellung "Anne aus Frankfurt" erzählt von der Geschichte Anne Franks und aus der Frankfurter Stadtgeschichte. Zeitzeugen Gespräche mit Überlebenden des Nationalsozialismus ermöglichen eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit Geschichte. Stadtgänge durch den Stadtteil und die Frankfurter Innenstadt lassen Geschichte in der Gegenwart entdecken.
In der Bildungsstätte Anne Frank geht es nicht nur um Geschichte, sondern auch um Begegnung und Menschenrechte. Die Idee einer "Spurensuche Migration" ist die Grundlage für Zeitzeugen-Gespräche mit älteren Einwanderern, die als "interessante Erwachsene" Jugendlichen von ihrem Ankommen, vom Suchen und Gelingen ihres Leben in Frankfurt erzählen.
Anne Frank kam am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main zur Welt. 1933 verließ die Familie Frankfurt und emigrierte nach Amsterdam. Ab 1942 musste Anne mit ihrer Familie in einem Hinterhaus in Amsterdam "untertauchen", wo sie ihr weltberühmtes Tagebuch schrieb. 1944 wurde die Familie entdeckt und nach Auschwitz deportiert. Anne Frank starb in März 1945 in Bergen-Belsen.
Die Ausstellung "Anne aus Frankfurt", 1990 vom Historischen Museum Frankfurt entwickelt, ist seit 1997 in der Bildungsstätte Anne Frank zu sehen. Besucher können sich hier mit der Geschichte von Anne Frank, aber auch mit jüdischem Leben in Frankfurt, mit der Zeit des Nationalsozialismus in Frankfurt und Deutschland, mit Verfolgung, Widerstand und Ermordung der Juden auseinandersetzen.
Für Gruppen (Schulklassen, Jugendgruppen, Arbeitskollegien) besteht die Möglichkeit, sich von einer/m jungen Begleiter/in durch die Ausstellung führen zu lassen. Bei dieser Art von Begleitung geht es vor allem darum, von den Interessen und Fragen der jeweiligen Gruppe auszugehen und miteinander ins Gespräch zu kommen.