Yvette Kießling ist Reisende – und Forschende. In der Konsequenz folgt sie einer multiperspektivischen Auffassung von Landschaft. Anlässlich des 30. Saisonstarts der Frankfurter Galerien zeigt sie in der Galerie Leuenroth jüngste Arbeiten, in denen sie die Impressionen ihrer mehrfachen Aufenthalte in Tansania verhandelt. Diese sind unmittelbarer Ausdruck dortiger ästhetisch-sensueller Erfahrungen, über deren malerische Reflexion sich Kießling unbekanntem Terrain nähert. Hierfür maßgeblich ist die Variationsbreite von Licht und Farbe sowie der Flora, die sie in ungeheurer Intensität entfaltet. Daneben widmet sich Kießling zunehmend der Ausdeutung von Landschaft als Kulturraum, indem sie erstmalig fein beobachtete Zeichen kultureller Überformung motivisch einfließen lässt.