Rudolf Koch

 

Rudolf Koch wurde 1876 in Nürnberg geboren. 1903 begann er sich mit dem Thema Typographie auseinanderzusetzen. Als Autodidakt kopierte und entwarf er mit der Breitfeder Schriften. Bereits drei Jahre später arbeitete Koch für die Schriftgießerei Klingspor und war nebenher Lehrer für Schrift an den Technischen Lehranstalten in Offenbach am Main. 1921 gründete Koch dort auch eine Schreibwerkstatt und veröffentlichte in den folgenden Jahren Zeichenbücher und eine Deutschlandkarte. Er entwickelte in dieser Zeit Drucktypen aus von ihm geschriebenen Blättern.

Aus seinen Großbuchstaben und Ligaturen wurden über 170 Buchstaben für die »Wilhelm Klingspor« geschnitten. Er entwarf außerdem die »Deutsche Schrift« in verschiedenen Schnitten und versuchte, gemeinsam mit dem Pädagogen Martin Hermersdorf, eine neue deutsche Druckschrift zu entwickeln, die das Sütterlin verbessern sollte. Rudolf Koch veröffentlichte Bücher zum Thema Schrift und Schreiben, darunter »Das Schreiben als Kunstfertigkeit« (1921) und »Die Offenbacher Schrift – eine Anweisung zum Schreiben« (1928). Zahlreiche weitere Schriften wurden von ihm entworfen und geschnitten u. a. die »Bibelschrift« oder auch die »Bibelgotisch« für den Druck der »Vier Evangelien« in der Übersetzung von Martin Luther. Rudolf Koch starb 1934. Sein Nachlass liegt heute im Klingspor-Museum in Offenbach am Main.