In der Möbel- und Produktgestaltung hat sich in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts eine Tendenz entwickelt, in der Möbel und Gegenstände völlig neu und unter anderen ästhetischen Gesichtspunkten gestaltet wurden. Ausgelöst durch Design-Gruppen wie »Superstudio«, »Archizoom« (1966) und »Alchimia« (1976) entwickelte sich in Italien ein Designverständnis, das nicht mehr nur funktionalistisch, sondern auch emotional ausgerichtet war. Endgültig etablierte sich das neue Design durch Ettore Sottsass, der mit der Gruppe »Memphis« (1981) vor allem durch eine hervorragende Öffentlichkeitsarbeit den Durchbruch erzielte.
Der rein utilitaristische Ansatz wurde durch einen avantgardistischen, ausgesprochen schöpferischen Zugang zur entwerferischen Arbeit ergänzt. Die Idee des bewusst Einfachen blieb erhalten und wurde, je nach gestalterischer Strömung, durch ökologische, materialabhängige, formkritische, parodistische oder ironisierende Komponenten erweitert. Von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wurde diese neue Gestaltung durch Ausstellungen wie beispielsweise »Wohnen von Sinnen«, die von dem Frankfurter Produktgestalter Volker Albus 1986 konzipiert und im Düsseldorfer Kunstmuseum gezeigt wurde.