Solo West

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Architekten Sanierung: Jo. Franzke Architekten, Frankfurt am Main
Innenarchitekten: ippolito fleitz group, Stuttgart
Bauherr: PHOENIX Real Estate Development GmbH, Frankfurt am Main
Fertigstellung: 2014
Architekten Ursprungsbau (Lahmeyer-Haus): BGG / Grünzig Planungsgesellschaft mbH
Fertigstellung Ursprungsbau: 1991
BGF: 5.337 m2
Projektadresse: Guiollettstraße 48

Das zehngeschossige Bürogebäude befindet sich in exklusiver Lage im Frankfurter Westend. Nach sechzehn Jahren Nutzungsdauer wies es einen Instandhaltungsrückstau auf. Es wurde neu verkleidet und tritt als steinerner Kubus auf, in den in jede Himmelsrichtung ein großes, über alle Regelgeschosse reichendes Fenster geschnitten ist. Im Sinne einer klaren Geometrie werden die bislang negativ ausgebildeten Gebäudeecken geschlossen. Das Haus interpretiert den Fassadenaufbau seines Nachbarn insbesondere bei der Kassettierung der Fenster neu. Je zwei Büroachsen werden durch einen etwa 300 Millimeter vor der Fassade auskragenden Metallrahmen gebündelt. Obwohl das Gebäudevolumen in den Grundzügen erhalten bleibt, wird durch eine Reorganisation der Grundrisse eine Effizienzerhöhung erreicht. Die Nutzfläche nimmt um etwa 700 Quadratmeter zu. Über eine Aufzugsgruppe erreicht man die beiden Tiefgaragengeschosse. Die Grundrisse sind im Ausbauraster von 1,35 Metern organisiert, so dass grundsätzlich eine effektive Aufteilung der Etagen in Einzel- und Mehrpersonenbüros möglich ist.
Text: Jo. Franzke Architekten

Die hochwertige Lobby ist die gemeinsame Visitenkarte der verschiedenen Mieter. Sie differenziert sich deutlich von der in Frankfurt dominierenden Lobbyarchitektur. Der kompakte zweigeschossige Raum wird durch eine Wandbekleidung aus vertikalen Lamellen in seiner Wirkung überhöht. Die Lamellen verspringen unregelmäßig und geben so der Wandfläche einen dynamischen Verlauf. Unsichtbare Absorberflächen in den Zwischenräumen sorgen für eine unerwartet warme Akustik. Als Decke ist ein polygonal gefaltetes Element aus hochglanzpoliertem Edelstahl eingehängt, die die aufstrebende Wirkung des Raumes nochmals steigert. Aus der Fuge zwischen Decke und Lamellen beleuchten Spots von oben die Wandelemente. Die Lichtquelle bleibt unsichtbar und lässt die Wandflächen magisch leuchten. An den oberen Schnittkanten der Lamellen entstehen Lichtpunkte, die in ihrer Reflexion an der Decke noch größer und intensiver leuchten. Durch die Faltung entstehen mit dem wechselnden Standpunkt des Betrachters immer neue überraschende Perspektiven. Die Form des Deckenelements greifen drei skulpturale Objekte im Eingangsbereich auf: der sich vor dem Gebäude befindende Briefkasten, ein Sitzmöbel mit gepolsterter Sitzfläche sowie der Empfangstresen aus schwarzen bzw. weißen Mineralwerkstoff. Die Lobby gibt den Blick frei auf die Aufzüge. Die darum herum befindlichen Erschließungs- und Versorgungskerne sind in allen Etagen einheitlich gestaltet. Nach außen sind sie vollständig mit furnierten Nussbaumlamellen verkleidet und variieren damit das Thema der Lobby mit einer warmen und hochwertigen Materialität. Durch die Überlagerung der einzelnen Lamellenelemente werden die Türen zu den Nebenflächen optisch unsichtbar und es entsteht die Wirkung eines homogenen Holzkörpers. Ein umlaufendes Lichtband betont dessen monolithische Form. In diesen Block eingeschnitten ist der Zugangsbereich zu den Fahrstühlen, der mit raumhohen Fliesenpanelen verkleidet ist. Wie Adern durchlaufen hier eingelassene Holzlisenen die Wände, die diese wie Schnitte durch den Raumkörper wirken lassen. In den Flurbereichen wie auch in den Aufzugsvorräumen sind akustisch wirksame und voll revisionierbare Metalllamellendecken aus eloxiertem Aluminium installiert.
Text: ippolito fleitz group

Bilder: Christian Richters, Berlin

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