Der deutsche Architekt Helmut Jahn ist am Samstag, 8. Mai im Alter von 81 Jahren aufgrund eines tragischen Fahrradunfalls in einem Vorort von Chicago gestorben. Die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main Dr. Ina Hartwig hat die Nachricht von seinem Ableben mit großer Betroffenheit aufgenommen und spricht seinen Angehörigen im Namen der Stadt Frankfurt ihre Anteilnahme aus:
„Bestürzt habe ich die Nachricht vom Tod Helmut Jahns vernommen. Er gehört zu den wenigen weltweit bekannten deutschen Architekten und war international sehr erfolgreich. In Frankfurt und in Deutschland hat er wichtige und prägnante Bauten hinterlassen. So konnte er mit dem Messeturm den Frankfurtern den Typus Hochhaus emotional sehr viel näherbringen. Die elegante und klassische Gestalt mit Sockel, Schaft und Krone ermöglichte eine positive Identifikation mit der Höhenentwicklung der eigenen Stadt, die schließlich zu unserer berühmten Skyline geführt hat. Seither mussten sich alle nachfolgenden Architekten von Hochhäusern in Frankfurt an diesem qualitätsvollen Vorbild messen lassen. Helmut Jahn war eine großer Architekt, dem Frankfurt viel zu verdanken hat.“
Helmut Jahn wurde 1940 in Zirndorf bei Nürnberg geboren und studierte Architektur an der Technischen Universität München. 1966 ging er nach Chicago, um weiter unter dem berühmten Bauhaus-Leiter Ludwig Mies van der Rohe am Illinois Institute of Technology zu studieren. Ein Jahr später ging er ohne Abschluss ins Architekturbüro CF Murphy Associates, dass er einige Jahre später leitete, 1981 zu Murphy/Jahn und 2012 in JAHN umbenannte. Während seiner 44-jährigen Karriere baute er weltweit vor allem sehr große Bauwerke, wie Hochhäuser, Flughäfen und Bürokomplexe, viele in seiner Wahlheimat Chicago. In Deutschland baute er u.a. das Sony-Center und das Neue Kranzler Eck in Berlin, das Airport Center und die Highlight Towers in München, den Post-Tower in Bonn und vollendete vor kurzem noch den Aufzugstestturm in Rottweil mit der höchsten Besucherplattform Deutschlands.