28.09.2022 - Verleihung des Kinder- und Jugendtheaterpreises der Stadt Frankfurt „Karfunkel“

 

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

PRESSEINFORMATION
28.09.2022

Verleihung des Kinder- und Jugendtheaterpreises der Stadt Frankfurt „Karfunkel“

Am Dienstag, 27. September um 18 Uhr wurde der Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterpreis „Karfunkel“ in der Paulskirche durch Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg in Vertretung der Frankfurter Kulturdezernentin verliehen. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr das Ensemble Hennermanns Horde für das Programm „No Fear – Hennermanns Horde stellt sich der (Corona-) Angst“. Das Kollektiv imaginary company erhielt einen Förderpreis für „Die Verhandlung“. Zugleich wurde die Verleihung des „Karfunkel“ 2021 an die Initiative „Sechs Neue Kinderstücke“ des Freien Theaterhauses Frankfurt sowie der Sonderpreis an die Fotografin Katrin Schander und die Verleihung des „Karfunkel“ 2020 an die Preisträger MONSTRA für die Produktion „MONSTRA in Love“ und das TheaterGrueneSosse für „Struwwelpeter – Lustige Geschichten und drollige Bilder“ nachgeholt. Die Laudatio auf die Preisträger hielt die Regisseurin Brigitte Dethier, Vorsitzende des Vorstands der ASSITEJ Deutschland und Gründungsdirektorin des JES Stuttgart.

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig: „Die Beschäftigung mit Theater, Tanz und performativen Formaten trägt dazu bei, dass Kinder und Jugendliche Vorstellungen von Freiheit und Demokratie entwickeln und ein Gefühl für Gerechtigkeit und gleiche Chancen von Beginn an in sich tragen. Das sind feste Größen, an denen sie sich gesellschaftlich und politisch ausrichten können und die sie zu gesellschaftlichem Handeln auffordern und befähigen.“

Lebendige Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterszene
Das Tanzensemble für junges Publikum „Hennermanns Horde“ unter der Leitung der Choreographin Célestine Hennermann wurde 2022 für die künstlerische und theaterpädagogische Auseinandersetzung des Ensembles mit den Begleitumständen der Corona-Pandemie, die in mehreren Projekten und Produktionen seit Beginn der Pandemie Ausdruck gefunden hat, ausgezeichnet. Das Gesamtprogramm trägt den Titel „No Fear – Hennermanns Horde stellt sich der (Corona-)Angst!“. Den Förderpreis im Rahmen des „Karfunkel“-Preises erhielt die Gruppe „imaginary company“, die mit ihrer aufgeführten Performance „Die Verhandlung“ im und vor dem Frankfurter Oberlandesgericht die Strukturen des deutschen Rechtssystems und gesellschaftliche Rollen thematisiert. Schon in der analog und digital erfolgreichen Performance ‚Schulausflug‘ (2019) habe die seit 2017/18 in wechselnden Formationen tätige Gruppe eine eigene Handschrift entwickelt, die mit theatralen Methoden Ordnungsstrukturen der Gesellschaft befrage, so die Jury.

Theater trotz(t) Corona: der Karfunkel 2021
Mit dem Kinder- und Jugendtheaterpreis 2021 wurde die Initiative „Sechs Neue Kinderstücke“ des Freien Theaterhaus Frankfurt ausgezeichnet. In der Notsituation des Corona-Lockdowns im Frühling und Sommer 2020 entstand unter dem Dach des Theaterhauses Frankfurt entgegen aller Widrigkeiten die Premierenserie „Sechs Neue Kinderstücke“. Kleine Stücke in kleinen Teams, die dort, aber auch auf anderen Bühnen oder mobil gezeigt werden können. So konnte flexibel auf die Lage mit oder ohne Corona Beschränkungen reagiert werden. Mit einem Sonderpreis ehrte die Jury zudem die Fotografin Katrin Schander, die die Arbeit der freien Theaterszene in Frankfurt seit mehr als 30 Jahren begleitet. Dabei liegt ihr Schwerpunkt auf dem Kinder- und Jugendtheater.

Zwei Preisträger für den Karfunkel 2020
Mit dem Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterpreis wurden für 2020 gleichberechtigt zwei Preisträger ausgezeichnet: Das TheaterGrueneSosse erhält den Preis für die Inszenierung „Struwwelpeter – Lustige Geschichten und drollige Bilder“, das Kollektiv MONSTRA für die Produktion „MONSTRA in Love“. Da es zwei Preisträger gibt, wurde das gesamte Preisgeld von 15.000 Euro geteilt, sodass jedes Theater 7.500 Euro erhielt. Mit MONSTRA zählt ein junges Frankfurter Theaterkollektiv zu den Preisträgern. Die Produktion „MONSTRA in Love“ widmet sich der Liebe und dem sich Verlieben, für die Jury besonders bemerkenswert ist dabei die Betrachtungsweise, die sich an der der jungen Zielgruppe orientiert. Gleichberechtigt würdigt die Jury das TheaterGrueneSosse für ihre Bühnenadaption des „Struwwelpeter“: Dem Theater sei es gelungen, sich dem Klassiker des Frankfurter Nervenarztes Heinrich Hoffmann neu zu nähern und ihn von seinem Image als Zeugnis der schwarzen Pädagogik zu befreien, das er immer noch in weiten Kreisen, gerade auch des Kinder- und Jugendtheaters, habe, so die Jury.

Kulturdezernentin Hartwig abschließend: „Man kann nie früh genug damit beginnen, die Phantasie wachzurufen, sich auf fremde Texte, Bilder und Szenen einzulassen. Auf der Bühne kann, wie in keinem anderem Medium, tatsächlich etwas passieren: Etwas, das nachwirkt, das imaginiert, das Sehen und Wahrnehmen bildet. Etwas, das im wahrsten Sinne des Wortes preiswürdig ist.“

Hintergrundinformationen
Mit dem vom Dezernat für Kultur und Wissenschaft seit 2010 vergebenen Preis werden alljährlich innovative Inszenierungs- und Spielideen sowie besondere theaterpädagogische Konzepte ausgezeichnet. Der Hauptpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert und verbunden mit einer vom Frankfurter Künstler Andreas Gundermann gestalteten Preisfigur, für den Förderpreis werden 5.000 Euro vergeben. Die fünfköpfige Jury besteht neben Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig aus Eva-Maria Magel (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Meike Fechner (Geschäftsführerin der ASSITEJ Deutschland), Nadja Blickle (Leiterin des Internationalen Theaterfestivals für junges Publikum „Starke Stücke“) sowie Johanna Kiesel (Kulturreferentin der Stadt Eschborn).


Dezernat Kultur und Wissenschaft
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