26.04.2009 - Kulturnacht im Frühling

 

 

Der Kulturdezernent
Prof. Dr. Felix Semmelroth


26.04.09 - PRESSEINFORMATION


Kulturnacht im Frühling
Zehnte NACHT DER MUSEEN in Frankfurt und Offenbach


Zum zehnten Jubiläum der NACHT DER MUSSEN hat das einzigartige Museumsufer-Flair auf beiden Seiten des Mains das Publikum bei bestem Frühlingswetter in seinen Bann gezogen. Über 40 000 Besucherinnen und Besucher stürmten die rund 50 Museen und Ausstellungshäuser in Frankfurt und Offenbach und ließen sich zum nächtlichen Kulturgenuss verführen.

„Die Frankfurter Museumslandschaft ist ein lebendiges Zentrum der Kunst und Kultur im Rhein-Main Gebiet und in ganz Deutschland, ein markanter Anziehungspunkt für kulturbegeisterte Gäste“, erklärt Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth. „Das wird in der zehnten NACHT DER MUSEEN einmal mehr deutlich, in der es Zigtausende von Kunstinteressierten ans Museumsufer Frankfurt zieht. Diese Erfolgsgeschichte verdanken wir der großartigen Arbeit der Museen, die mit eindrucksvollen Ausstellungen und kreativem Programm für ein rundum gelungenes Kulturfest sorgen“, so der Kulturdezernent weiter.

Hunderte von Programmpunkten machten den Museums- und Kulturfreunden die Entscheidung nicht leicht: Ob man Teil des monumentalen Eis-Happenings „Fluids“ vor der Schirn Kunsthalle wurde, eine Nostalgiefahrt mit dem Oldtimer-Postbus am Mainufer entlang unternahm, sich im kinder museum frankfurt mit der Taschenlampe „Unter die Stadt“ begab, im 28. Stockwerk des Westhafen Towers den Jazzklängen des Contrast Quartet lauschte oder die Mitternachtskomödie von Michael Quast im Bolongaropalast besuchte, es war unmöglich, auch nur alle Angebote eines einzelnen Hauses zu nutzen.

Daneben ließ sich das Publikum auch open air begeistern: Im Archäologischen Garten an der Schirn bot Antagon wieder Körpertheater mit Feuerartistik, ein Rundgang des Historischen Museums entführte ins "Sündige Frankfurt" der Rosemarie Nitribitt, die Kulturothek gab analog zu zehn Jahren Nacht der Museen Einblicke in zehn schlaflose Nächte in der Geschichte Frankfurts und die „Frankfurt Flyers“ zeigten ihre Trampolinkünste im Garten des Museum für Angewandte Kunst als kleinen Vorgeschmack auf das Internationale Deutsche Turnfest.

Zu den ausstellerischen Höhepunkten der NACHT zählten die Neupräsentation der Antikensammlung und die Einrichtung des Schaudepots im Liebieghaus, das hiermit seinen 100sten Geburtstag feierte, die Steinbrenner-Skulpturen im Kreuzgang und im Garten des Karmeliterklosters, wo das jüngst sanierte Institut für Stadtgeschichte seinen Sitz hat, sowie die edlen Epochensäle der historischen Villa Metzler. Thema im Senckenberg wie in der Schirn war in dieser Nacht Charles Darwin: während sich das Senckenberg Museum auf naturwissenschaftlicher Ebene mit den Evolutionstheorien beschäftigte, zeigte die Schirn kunsthistorische Aspekte der Ideen Darwins. Die Partygänger vergnügten sich bei Jazzklängen im Haus am Dom, im neu eröffneten Schirn-Restaurant „Table“ und bei DJ Weller im Kunstverein bis in die frühen Morgenstunden.

Für die Sammler junger zeitgenössischer Kunst hatte die Ernst & Young Benefiz-Auktion wieder viel zu bieten. Oberbürgermeisterin Petra Roth ließ es sich nicht nehmen, im Jubiläumsjahr der NACHT DEr MUSEEN die Auktion und damit auch die Museumsnacht als solche zu eröffnen. Wie bereits in den vergangenen Jahren kamen speziell von einer Jury ausgewählte Werke junger Künstlerinnen und Künstler der Frankfurter Städelschule und der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) unter den Hammer. Unter anderem gab es auch eine Einführung in das 3D-Labor der HfG durch den Präsidenten der Hochschule für Gestaltung Prof. Bernd Kracke samt Verköstigung sowie einen gemeinsamen Saunabesuch mit dem Prorektor der Städelschule Tobias Rehberger zu ersteigern. „Hochtalentiert, aber ohne Publikum - das ist die Situation vieler junger Künstler. Mit unserer Benefizauktion wollen wir junge Künstlerinnen und Künstler mit einem interessierten Publikum zusammenbringen. Wer Gespür und ein wenig Glück hat, ersteigert bei uns vielleicht das Werk eines Stars von Morgen. Das macht unsere Auktionen, die sich schnell zu einem Geheimtipp in der Frankfurter Kunstszene entwickelt haben, so spannend. Und profitieren können beide – sowohl Kunstschaffende als auch Kunstinteressierte“, so Gunther Ruppel, Vorstandsmitglied von Ernst & Young. Der Erlös der Auktion kommt wie immer den Fördervereinen der beiden Hochschulen zugute, die damit die jungen Künstler unterstützen und ausgesuchte Projekte finanzieren. Die 24 Kunstwerke der jungen Künstler wurden für insgesamt 45 450 Euro versteigert. Ein Großteil der Bilder erzielte einen Einzelpreis von über 1000 Euro. Zum Höchstpreis von 6000 Euro wurde ein Werk des Städelschülers Tomislav S. Vukic versteigert. „Seit Beginn unserer Auktionsinitiative 2002 haben wir somit einen Gesamterlös von rund 365 500 Euro erzielt“, so Ruppel weiter.

Traditionell ermöglichte die Neue Börse in Frankfurt-Hausen auch in diesem Jahr wieder einem großen Publikum einen Blick auf ihre einmalige "Art Collection", die nunmehr ihr zehnjähriges Bestehen feiert: Dabei handelt es sich um eine Sammlung überwiegend großformatiger Fotografien deutscher und internationaler Künstler von hohem Rang wie Bernd und Hilla Becher, Andreas Gursky, Roni Horn, Rineke Dijkstra und vielen weiteren bedeutenden zeitgenössischen Fotografen. Die "Art Collection" der Neuen Börse ist sonst nur im Rahmen von angemeldeten Führungen zugänglich. Außerdem zeigte die Sonderausstellung „Talents 2008“ Fotografien junger Fotokünstler aus der gleichnamigen Ausstellungsreihe von C/O Berlin. Ein weiterer Höhepunkt waren die Künstlerführungen mit Beate Gütschow und Ricarda Roggan sowie die Sonderführung mit Prof. Jean-Christoph Ammann.

„Der Erfolg dieser Jubiläums-Nacht ist dem außerordentlichen Engagement aller Beteiligten zu verdanken“, so Stadtrat Semmelroth. „Mein Dank gilt insbesondere den Partnern und Sponsoren der NACHT Ernst & Young und der Deutschen Börse. Sie beteiligten sich nicht nur finanziell äußerst großzügig, sondern steuerten wieder ein facettenreiches inhaltliches Programm bei.“

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