Westend Windows

 

Architekten: Jo. Franzke Architekten
Bauherr: Projektgesellschaft Bockenheimer Landstr. 33-35 GmbH & Co. KG, Kronberg
Standort: Bockenheimer Landstraße 33
BGF: OGs 9.000 m², UGs 3.600 m²
Nutzung: Büros
Fertigstellung: Oktober 2009

Die ursprünglich von eleganten gründerzeitlichen Villen gesäumte Bockenheimer Landstraße im Frankfurter Westend wurde in den 1960er und 1970er Jahren zu einem beliebten Bürostandort. Verwaltungsgebäude verdrängten viele Bürgerhäuser, sind heute jedoch aufgrund gestiegener Anforderungen an die technische Ausstattung und Repräsentativität vielfach renovierungs- oder gar abrissbedürftig. Auch für das Bürogebäude mit der Hausnummer 33 wurde ein überaltertes Hochhaus abgerissen.

Die Architektur des neuen Bürogebäudes wird von zwei Faktoren bestimmt. Steht man am Opernplatz und blickt stadtauswärts in die Bockenheimer Landstraße, so scheint das Gebäude den Endpunkt einer Achse zu bilden. Unter Berücksichtigung dieses Blicks wurde der Eingang zum Bürogebäude an der Ecke zur Niedenau platziert. Das Gebäude stärkt die vergleichsweise ruhige südliche Raumkante der Bockenheimer Landstraße, um ein Gegengewicht zur äußerst heterogenen nördlichen Straßenseite zu bilden. Das mit einem Staffelgeschoss versehene, siebenstöckige Gebäude passt sich an die Höhe der umliegenden Bebauung an. Dominierendes gestalterisches Element sind zudem lang gezogene Balkonbänder, welche die Horizontale betonen. Der Eingang wird durch den gestaffelten Rücksprung einer Technikebene hervorgehoben.

Gegliedert ist das Gebäude durch ein 1,35er Achsraster, das sich in einer Lochfassade aus hochrechteckigen Fenstern artikuliert. Die Biegung der Fassade lehnt sich an die Ecke Bocken-heimer Landstraße/Niedenau an und eröffnet durch größere Glasflächen an dieser Stelle tiefe Einblicke in das Foyer. Die Fassade ist mit hellem Naturstein „Mocca Creme“ verkleidet, der mit den linienförmig gelagerten Glasbrüstungen der Balkone harmoniert. Hofseitig betrachtet wirkt das Gebäude durch die weiß gehaltene Lochfassade und die Biegung zurückhaltend.

Das statische System der Stahlbetonkonstruktion erlaubt größtmögliche Flexibilität der Grundrisse. Da sich die tragenden Bauteile auf die Außenwände und den Erschließungskern beschränken, können die Ebenen als Großraum-, Kombi- und Zellenbüros aufgeteilt werden. Erschlossen wird das Gebäude über das Eingangsfoyer, dem der zentrale Erschließungskern angegliedert ist. Dieser liegt im Schnittpunkt der Flügel und reicht bis zur Tiefgarage.

Alle Elemente der Außenraumplanung in den Vorgärten und im hofseitigen Garten sind auf das Achsmaß der Gebäudefassade bezogen. Das gilt insbesondere für die Wellenlinien der Hain-buchenhecken in den Vorgärten und für die wellenförmigen Randeinfassungen in den Vorgärten und im Hofgarten. Schon unmittelbar nach der Fertigstellung und dem Bezug der ersten Mieter erweckt das Gebäude einen selbstbewussten, harmonisierenden Eindruck und stärkt die ehemals unbestrittene Bedeutung der Bockenheimer Landstraße als repräsentative Hauptachse des Westends.

Text: Jo. Franzke Architekten
 

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