Haus Schmuck

 

Architekten: Meixner Schlüter Wendt Architekten
Bauherr: privat
Tragwerksplanung: Dipl. Ing Hans Gruhn, Büro für Baustatik
Energieberatung: Brendel Consulting GmbH
BGF: 440 qm
Fertigstellung: 2010

Ausgangssituation ist ein eingeschossiges 50er-Jahre Gebäude in dichter Innenstadtlage auf einem Grundstück mit relativ großem Garten. Das Bestandsgebäude soll als Wohnhaus für eine Familie mit 4 Kindern umgebaut und erweitert werden.

Analyse Bestand / Aufgabe: Durch die Lage im Inneren einer Blockrandstruktur geht es hier nicht um ein gewöhnliches Einfamilienhaus mit Garten, sondern um eine Synthese eines derartigen Typus mit einem urbanen, verdichteten städtebaulichen Kontext. 

Planung – Grüne Oase: Der Entwurf beschreibt einen Prozeß, bei dem eine fiktive Grundkubatur, die das gesamte Grundstück besetzt, in zwei Schritten transformiert wird:

1. Schritt – Anpassung der möglichen Baumasse an die städtbauliche Umgebung
2. Schritt – Substraktion entsprechend der Parameter Bestand, Nutzung, Belichtung und Nachbarschaftsabstände.

Die städtebauliche Anpassung und die Substraktion führen zu drei Unterschiedlichen Außenbereichen - 1. Eingang, 2. Vorgarten, 3. Garten. Die daraus resultierenden baulichen Strukturen bzw. Grünräume schaffen so einen eng mit dem Haus verknüpften und geschützten Gartenraum – eine grüne Oase mitten in der Stadt. Garten und Haus verschmelzen selbst zu einer fließenden Raumstruktur. Baukörper und Gartenraum antworten auf die plastische Struktur der heterogenen Gebäude-Rückseiten der Umgebung in unterschiedlicher Art und Weise - im Spektrum zwischen Permeabilität und Separierung. Dabei spielt der Umgang mit Schwellen zwischen öffentlichem Raum ( Straße / Blockrandstruktur ), halböffentlichem Raum ( Eingang, Vorgarten ), familiärem Raum ( Garten / Haus ) eine entscheidende Rolle. Signifikantes Beispiel dafür ist z.B. die Brückenloggia, die vieldeutige Raumbeziehungen generiert. In sofern können sich vielfältige Interaktionen und Verbindungen zwischen der Familie und der Nachbarschaft entfalten.

Text: Meixner Schlüter Wendt Architekten

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