DomRömer Bebauung

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Entscheidung: 22.03.2011
Auslober: DomRömer GmbH, Frankfurt
Verfahren: Nichtoffener einphasiger Realisierungswettbewerb
Zulassungsbereich: EWR, Welthandelsorganisation WTO
Teilnahmeberechtigte: Architekten, Bauingenieure
Gewünschte Teilnehmerzahl: 56
Beteiligung: 190 Arbeiten
Preisgelder/Honorare: 213.000 EUR
Betreuer: ANP Architektur- und Planungsgesellschaft mbH, Kassel

Aufgabe: Ein vitales innerstädtisches Quartier nach dem Vorbild der zerstörten, beispielhaft urbanen Frankfurter Altstadt ist das Ziel der Neubebauung des Areals zwischen Dom und Römer. Das Gebiet zwischen dem spätmittelalterlichen Rathaus Frankfurts, dem Kaiserdom St. Bartholomäus und der Kunsthalle Schirn ist die schon in römischer Zeit bebaute Keimzelle der Stadt. In Jahrhunderten war hier ein Quartier gewachsen, das sich durch vielfältige Nutzung, hohe Gebäudedichte, hervorragende gestalterische Qualität, enge Gassen, intime Plätze und bergende Höfe auszeichnete. Bis zur Vernichtung durch die Bomben des Zweiten Weltkriegs hatten sich die mittelalterlichen Strukturen und Parzellen sowie die typische Mischung aus Fachwerkhäusern und steinernen Patrizierbauten größtenteils erhalten. Nach halbherzigen Wiederaufbauversuchen wandte man sich in den siebziger Jahren mit überdimensionierten Betonbauten wie dem Historischen Museum und dem Technischen Rathaus von der zuvor prägenden Kleinteiligkeit und Vielfalt des historischen Orts ab. Mit dem Entschluss, das marode gewordene Technische Rathaus nicht zu sanieren, sondern abzutragen und das Areal neu zu bebauen, tut sich nun die einmalige Chance auf, im Dialog mit den Bürgern Frankfurts die verlorene Altstadt und ihre urbanen Qualitäten an dieser Stelle wiederzugewinnen. Dies hochgesteckte Ziel macht das Vorhaben zu einem, das weit über Deutschland hinaus als einmalig und beispielgebend für den zeitgenössischen Städtebau wahrgenommen werden wird. Um das angestrebte hohe Niveau zu gewährleisten, gelten folgende Grundsätze: — In den vorliegenden Wettbewerb sind 27 Parzellen für Neubauten einbezogen; darüber hinaus werden acht ehemalige Altstadthäuser rekonstruiert: Hinter dem Lämmchen 2 ("Junger Esslinger"), 4 ("Alter Esslinger"), 6 ("Goldenes Lämmchen") und 8 ("Klein Nürnberg"), Braubachstraße 21, Rebstock-Hof 1 ("Haus Rebstock"), Markt 7 ("Goldene Waage") und Markt 17 ("Rotes Haus"). Etwa sieben Parzellen des Wettbewerbs kommen möglicherweise ebenfalls für eine Rekonstruktion in Frage, so dass sich die Anzahl der Neubauten verringern könnte. Die zu rekonstruierenden Altstadthäuser sind nicht Gegenstand dieses Wettbewerbsverfahrens. Die Architektenleistungen hierfür werden über ein gesondertes VOF-Verfahren vergeben, – Das Büro schneider+schumacher Architekturgesellschaft mbH, Frankfurt am Main, hat einen Masterplan erarbeitet, der sich nach Vorgaben der Stadt Frankfurt am ehemaligen Stadtgrundriss und damit an der historischen Straßen-, Platz- und Parzellenstruktur orientiert. Der Masterplan dient als verbindliche Planungsleitlinie, – Es wird ein städtisches Quartier angestrebt, das für Bewohner, aber auch für Besucher attraktiv ist. Als Nutzung wird eine kleinteilige Mischnutzung vorgesehen. In den Obergeschossen soll überwiegend gewohnt werden, auch Büronutzung ist vereinzelt möglich, die Erdgeschosszonen sind Einzelhandel und Gastronomie vorbehalten. Einzelhandel und Gastronomie können auch im 1. OG stattfinden, wenn es sich um eine Einheit mit dem EG handelt. An der Braubachstraße soll es u.a. eine Hotelnutzung geben, – Für die Architektur der neuen Gebäude ist eine von der Stadt Frankfurt am Main beschlossene Gestaltungssatzung verbindlich (www.domroemer.de).

Aus der Architektur soll ablesbar sein, dass es sich um eine (rekonstruierte) Altstadt handelt. Für den Bereich des Archäologischen Gartens und angrenzend an das "Haus am Dom" ist unter Maßgabe der Rekonstruktion der beiden Altstadthäuser "Goldene Waage" und "Rotes Haus" ein Wettbewerb für das "Stadthaus am Markt" durchgeführt worden. Dieses soll dem historisch bedeutsamen Ort eine angemessene öffentliche Nutzung geben. Bei dem hier anstehenden Wettbewerb handelt es sich um einen Nichtoffenen einphasigen Realisierungswettbewerb im anonymen Verfahren mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren für die Neubebauung des Dom-Römer-Areals in Frankfurt am Main nach RPW 2008 im Rahmen eines VOF-Verfahrens. Absicht ist, bis zu 56 Architekturbüros in den Wettbewerb einzubeziehen, davon sind 18 Teilnehmer ‚gesetzt’; 38 Teilnehmer sollen über den hier bekannt gemachten Teilnahmewettbewerb ausgewählt werden.

Der Wettbewerb dient dazu, Qualität und Vielfalt der Neubebauung zu sichern. Dazu ist eine parzellenscharfe Einzelplanung und Umsetzung durch unterschiedliche Architekten erforderlich. Um dies zu gewährleisten, ist das gesamte Areal in 7 etwa gleich große Lose mit jeweils im Durchschnitt 4 Grundstücken mit einer Größe von 44 bis 291 qm gegliedert, die in der Regel nicht aneinander angrenzen. Die Parzellen fügen sich mit den Parzellen der (möglicherweise) zu rekonstruierenden Altbauten zu drei städtebaulichen Baublöcken (siehe Website des Wettbewerbs www.domroemerareal-ffm-wb.de).

Jedes Los soll von bis zu 8 Wettbewerbsteilnehmern bearbeitet werden. Die Zuweisung der Lose an die Wettbewerbsteilnehmer erfolgt nach dem Zufallsprinzip, also per Losentscheid. Somit handelt es sich im Prinzip um einen Rahmenwettbewerb mit integrierten 7 Einzelwettbewerben. Die Bewertung durch das Preisgericht erfolgt parzellenscharf; die Feinabstimmung der Schnittstellen untereinander und auch zu den zu rekonstruierenden Häusern ist Sache der späteren koordinierten Bearbeitung. Die DomRömer GmbH behält sich bis zur Auftragsvergabe vor, circa 7 Parzellen des Wettbewerbs, die für Rekonstruktionen in Frage kommen, anderweitig zu vergeben.
Der von der Stadt Frankfurt eingesetzte Gestaltungsbeirat, der den gesamten Prozess der Neubebauung des Dom-Römer-Areals begleitet, ist in dieses Verfahren einbezogen.

Zu den prämierten Arbeiten heisst es im Preisgerichtsprotokoll: „Die in die engere Wahl genommenen Arbeiten zeichnen sich durch eine städtebaulich vermittelte besondere architektonische Qualität aus. Diese gründet in der typologischen Beziehung auf den parzellenbezogenen Hauszuschnitt, in der thematischen Spannweite der Interpretationsmöglichkeiten des historischen Kontexts, sowie in einer bis ins Konkrete gebaute Detail nachvollziehbaren plausiblen Gestaltungsabsicht. Es handelt sich um individuelle Häuser, die in Zuschnitt, Gliederung, Materialität und kleinmaßstäblicher Durchbildung ein differenziertes Ensemble erzeugen und der neuen Stadttextur zu einer in Relief und Oberfläche plastisch und räumlich erlebbaren Erscheinung verhelfen. Denjenigen Arbeiten, die diese Bedingungen durch ein in allen Maßstabs- und Bedeutungsebenen stimmiges Gestaltungskonzept übersetzen und mit selbstverständlicher Souveränität städtebaulich und architektonisch konkretisieren, wurde der erste Preisrang zuerkannt.“ (aus dem Preisgerichtsprotokoll)

Hühnermarkt 22 (optionale Rekonstruktion)
1. Preis: Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, Berlin

Hühnermarkt 24 (optionale Rekonstruktion)
1. Preis: Eckert Negwer Suselbeek ENS Architekten, Berlin
2. Preis: Karsten K. Krebs Architekten, Hannover
Anerkennung: Klaus Theo Brenner - Stadtarchitektur, Berlin.

Markt 26 (optionale Rekonstruktion)
1. Preis: Eingartner Khorrami Architekten, Leipzig
Anerkennung: jessenvollenweider, Basel
Anerkennung: Johannes Götz und Guido Lohmann, Köln

Markt 28 (optionale Rekonstruktion)
1. Preis: Helmut Riemann Architekten GmbH, Lübeck
Anerkennung: Jourdan & Müller Projektgruppe Architektur und Städtebau, Frankfurt am Main

Markt 30
1. Preis: Morger + Dettli Architekten, Basel
Anerkennung: Eckert Negwer Suselbeek ENS Architekten, Berlin

Markt 32
1. Preis: Tillmann Wagner Architekten, Berlin
2. Preis: Helmut Riemann Architekten GmbH, Lübeck

Markt 34
2. Preis: Francesco Colloti Architetto, Mailand
2. Preis: von Ey Architektur, Berlin

Markt 36
1. Preis: dreibund architekten, ballerstedt, helms, koblank, Bochum

Markt 38
1. Preis: Michael A. Landes Architekt, Frankfurt am Main

Markt 40
Kein/e Preis/Anerkennung vergeben

Braubachstraße 29
1. Preis: knerer und lang Architekten GmbH, Dresden
2. Preis: Meurer Architekten Stadtplaner Ingenieure, Frankfurt am Main
Anerkennung: Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, Berlin

Braubachstraße 27 (optionale Rekonstruktion):
1. Preis: Bernd Albers, Berlin
2. Preis: Michael A. Landes Architekt, Frankfurt am Main
2. Preis: Van den Valentyn – Architektur, Köln

Braubachstraße 25
1. Preis: Eckert Negwer Suselbeek ENS Architekten, Berlin

Braubachstraße 23
1. Preis: Eingartner Khorrami Architekten, Leipzig

Rebstock-Hof 2
1. Preis: Meurer Architekten Stadtplaner Ingenieure, Frankfurt am Main
2. Preis: Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, Berlin

Markt 8
1. Preis: Jordi & Keller Architekten, Berlin
2. Preis: Helmut Riemann Architekten GmbH, Lübeck

Markt 10
1. Preis: von Ey Architektur, Berlin

Markt 12
1. Preis: dreibund architekten, ballerstedt, helms, koblank, Bochum
Anerkennung: Winking Froh Architekten, Berlin

Markt 14
1. Preis: Eingartner Khorrami Architekten, Leipzig
1. Preis: Johannes Götz und Guido Lohmann, Köln
2. Preis: jessenvollenweider, Basel

Hühnermarkt 16
1. Preis: Van den Valentyn – Architektur, Köln
Anerkennung: Michael A. Landes Architekt, Frankfurt am Main

Hühnermarkt 18 (optionale Rekonstruktion)
1. Preis: dreibund architekten, ballerstedt, helms, koblank, Bochum
2. Preis: Winking Froh Architekten, Berlin

Hühnermarkt 20 (optionale Rekonstruktion)
1. Preis: von Ey Architektur, Berlin

Neugasse 4
2. Preis: Bernd Albers, Berlin

Markt 7
Anerkennung: Eckert Negwer Suselbeek ENS Architekten, Berlin
Anerkennung: Morger + Dettli Architekten, Basel

Markt 9
1. Preis: dreibund architekten, ballerstedt, helms, koblank, Bochum
Anerkennung: Winking Froh Architekten, Berlin

Markt 11 (optionale Rekonstruktion)
1. Preis: von Ey Architektur, Berlin

Markt 13 (optionale Rekonstruktion)
1. Preis: Walter A. Noebel, Berlin
Anerkennung: Christoph Kohl Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Anerkennung: Helmut Riemann Architekten GmbH, Lübeck


Gesetzte Teilnehmer:
Architekt Johannes Götz, Köln
Architekt Prof. Karl-Heinz Schmitz, Weimar
Architekturbüro Walter A. Noebel, Berlin
biq stadsontwerp bv, Rotterdam
Entasis / christian + signe cold arkitekter maa, Kopenhagen
Florian Nagler Architekten GmbH, München
Franken Architekten GmbH, Frankfurt am Main
Helmut Riemann Architekten GmbH, Lübeck
Hild und K Architekten, München
jessenvollenweider Architektur, Basel
Jo. Franzke Architekten, Frankfurt am Main
Lundgaard & Tranberg, Kopenhagen
Michael A. Landes Architekt BDA, Frankfurt am Main
Miller & Maranta dipl. Architekten ETH BSA SIA, Basel
Morger + Dettli Architekten AG BSA/SIA, Basel
Nöfer Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Prof. Hans Kollhoff Genralplanungs GmbH, Berlin
Rafael Moneo, Madrid

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