Areal Technisches Rathaus

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Auslober: Magistrat der Stadt Frankfurt
Wettbewerb. Einstufiger, einphasiger städtebaulicher Ideenwettbewerb mit beschränkter Teilnehmerzahl

Entscheidung: 09/2005

Preisträger:

1. Preis: KSP Engel und Zimmermann Architekten, Berlin, Braunschweig, Frankfurt/Main, Köln, München, Peking
2. Preis: Jourdan & Müller PAS, Frankfurt/Main
3. Preis: Kramm+Strigl Architekten+Stadtplaner, Darmstadt

Ankauf: Dierks Blume Nasedy Architekten, Darmstadt, Frankfurt/Main
Ankauf: Atelier 30 Architekten, Kassel
Ankauf: struhkarchitekten, Braunschweig

Der Entwurf des Frankfurter Büros KSP Engel und Zimmermann, der auf einstimmigen Beschluss der Jury den ersten Preis erhielt, schlägt vor, den Krönungsweg nach Süden zu verlegen, so dass er auf den Turm des Doms zuläuft. Der Archäologische Garten soll teilweise mit einem schmalen Gebäude überbaut werden, das für kulturelle Nutzungen gedacht ist. Durch die Verlagerung des Krönungswegs gewinnt KSP Platz für ein dreieckiges Bürogebäude. Nördlich, zur Braubachstraße hin, schließt sich ein Wohnkomplex mit drei Innenhöfen an, die über Durchgänge von Norden und von Süden her zugänglich sind, so dass ein dichtes Netz von Gassen entsteht. Im Osten, neben dem Haus am Dom, soll das Hotel platziert werden, dessen Eingang an der Braubachstraße liegt.

Nach dem Urteil der Jury entsteht bei KSP eine spannungsvolle Folge verschiedener Gassen und Plätze. Dieter von Lüpke, Leiter des Stadtplanungsamtes, lobte die Mischung von privaten und öffentlichen Räumen. Da die einzelnen Gebäude von verschiedenen Architekten geplant werden sollen, werde eine abwechslungsreichere und kleinteiligere Bebauung entstehen, als sie das von KSP präsentierte Modell suggeriere. Nach Ansicht der Jury sollte die Lage des Krönungswegs überdacht werden. Auch gefiel den Preisrichtern nicht, dass der dreieckige Bürobau zum Römerberg hin spitz zuläuft. Die CDU-Fraktion hat gefordert, die Planung stärker am historischen Stadtgrundriss auszurichten.

Planungsdezernent Schwarz sprach sich dagegen aus, einzelne historische Gebäude zu rekonstruieren, wie es die Freien Wähler BFF in einem Antrag gefordert haben. Die Fachwerkbauten müssten dann neben modernen Gebäuden stehen. Schwarz teilte mit, dass die Deutsche Immobilien Leasing (DIL), der das Areal gehört, den Entwurf von KSP favorisiere. Wie berichtet, steht die Stadt in Verhandlungen mit der DIL über eine Verlängerung des Leasingvertrags für das Areal. Dieser würde dann der geplanten Neubebauung angepaßt. Laut Schwarz ist auch denkbar, dass die Stadt das Areal zurückkauft und anschließend mit einer Public Private Partnership neu entwickelt. Schwarz ließ durchblicken, daß die Zentrale der Stadtbibliothek voraussichtlich nicht in den Bau über dem Archäologischen Garten ziehen wird. Die benötigte Fläche von 7000 Quadratmetern sei dort nicht unterzubringen. Die Absenkung des Krönungswegs werde höchstens 20 Stellplätze in der Tiefgarage Römer kosten.

Das Büro PAS Jourdan & Müller, das mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wurde, belässt den Krönungsweg an der historischen Stelle. Auch sonst erfüllt das Frankfurter Büro mit seinem von vielen Giebeln gekennzeichneten Entwurf auf den ersten Blick eher die Forderung nach einer kleinteiligen Bebauung, wie sie Freunde einer möglichst originalgetreuen Rekonstruktion stellen. Die Jury hat hier und auch bei den übrigen Gebäudeblöcken jedoch bemängelt, dass die Häuser zu tief seien für eine effiziente Nutzung.

Gewöhnungsbedürftig zackig präsentiert sich der drittplazierte Entwurf des Darmstädter Büros Kramm & Strigl. Seine Struktur ist jedoch derjenigen des Entwurfs von Jourdan & Müller - und fast aller anderen Büros - sehr ähnlich. Allerdings sind die Gassen zwischen den einzelnen Blöcken sehr schmal geraten, zugunsten von großen Innenhöfen. (ale.)

Meldung: Frankfurter Allgemeine Zeitung, competitionline

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