Office building Junghofstraße

 

Architekt: schneider+schumacher, Frankfurt
Fertigstellung: 2003
Tragwerksplanung: Ingenieursozietät DBT Deutsch Buckert Thomas, Frankfurt
Adresse: Junghofstraße

Der Gebäudekomplex liegt mitten im Frankfurter Bankenviertel, er ist geprägt von diversen Bauten aus den 1950er und 1960er Jahren, die sowohl in Stil als auch im Material völlig unterschiedlich sind. Zum insgesamt 6-teiligen Ensemble gehört ein aus der Gründerzeit stammendes Haus mit L-förmigen Grundriss an der Ecke Junghofstrasse/Neue Mainzer Strasse, das unter Denkmalschutz steht. Zudem besteht eine Auflage des Stadtplanungsamtes, zwischen der Junghofstraße und der Neuen Rothofstrasse eine fußläufige Verbindung als Teil eines Wegenetzes zwischen den Hochhäusern in der Neuen Mainzer Straße und der Fressgass' zu schaffen. Grundlage des Entwurfes war es, den jeweiligen Charakter der Gebäude herauszuarbeiten und dem ganzen Carrée eine Identität zu geben, die über die Addition verschiedener Bauten hinausgeht und das Ensemble als ganzes erlebbar macht.

Zunächst wurde der bestehende zweigeschossige Querriegel zwischen Junghofstrasse und Neue Rothofstrasse durch einen Neubau mit insgesamt sechs Stockwerken ersetzt. Dieser Baukörper, der an den Querseiten verglast ist, schuf zwei attraktive Blockinnenräume. Der quadratische Hof, der mit dem Neubau eingeschlossen wird, wurde als "blauer Hof" mit einer großen Wasserfläche und begehbaren Insel, die durch den Querriegel bis in den zweiten Hof reicht, gestaltet. Der andere Hof wird durch die Grundstücksgrenze zum Nachbarn zweigeteilt. Er wurde als „grüner Hof“ ausgebildet und „vermittelt“ mit Pflanzenbewuchs zum Nachbargrundstück. Dieser Hof wird von der angesprochenen Passage durchquert.

Der sichtbarste und spektakulärste Element des Bürogebäudes ist eine zweigeschossige Aufstockung der vier den „blauen Hof“ einschließenden Gebäude. Die Konstruktion besteht aus bogenförmigen Fachwerkträgern. Da der Bestand die zusätzlichen Lasten der Aufstockung nicht tragen kann, wurde ein Tragwerk entwickelt, das auf zwei eigens geschaffenen Auflagern ruht. Es ähnelt - konstruktiv gesehen - einer Brücke und löst darüber hinaus das Problem der nachbarschaftlich relevanten Abstandsflächen. Der beiden zusätzlichen Geschosse erhielten eine Glasfassade und eine Metalleindeckung.

Quelle: schneider+schumacher