Frankensteiner Hof

 

Architekten: Jo. Franzke Architekten
Umfang: Neubau, Umbau, Sanierung
Bauherr: FAAG Frankfurter Aufbau AG
Fertigstellung: 2008
BGF: 5.854 m² (Frankensteiner Hof), 1564 m²  (Wohnturm)
Baukosten: ca. EUR 5 Mio
Nutzung: Büro, Wohnen, Ateliers
Standort: Große Rittergasse 101, 103, Paradiesgasse 2-10

Ursprünglich war der Frankensteiner Hof ein Adelssitz. An seiner Stelle wurde nach der Kriegszerstörung das Amt für Entwässerung errichtet, das nun auf Basis des Sieger-Entwurfs zu Sozialrathaus, Bürgeramt, Wohnungen und Ateliers umgenutzt wird. Es handelt sich um einen lang gestreckten Komplex mit bislang eher abweisenden Fassaden.

Kennzeichnend für den Umbau ist ein behutsamer Umgang mit der Bausubstanz. Das Gebäude bleibt als Kind seiner Zeit erkennbar, öffnet sich jedoch zu seiner Umgebung. Zu diesem Zweck wurden hohe Schaufester in die Ostfassade gebrochen, die Einblicke in die dort neu einge-richteten Künstlerateliers erlauben. Dem Passanten in der Regel verborgen bleiben die auf dem südlichen Grundstücksabschnitt stehenden neuen Räume der Künstlervereinigung Klosterpresse sowie ein neuer Verwaltungsbau, der den Ost- mit dem Westtrakt des Hofs verbindet.

Von wesentlicher Bedeutung für die Neuordnung ist ein turmartiges Haus an der Großen Ritter-gasse. Der viergeschossige Neubau mit insgesamt neun geförderten Wohnungen steht zwischen den Hoftrakten und inszeniert ein neues Entrée für Alt-Sachsenhausen. Nach Norden steht das gestaffelte Gebäude von der Grundstücksgrenze zurückversetzt. Nach Süden öffnet es sich mit Loggien und Privatgärten. Schmale Giebel und spitze, mit Metall gedeckte Dächer nehmen Bezug auf die für das Quartier typische Kleinteiligkeit. Das Gebäude ist wie die meisten Häuser im Viertel verputzt. Die Fassadenfarben ordnen sich dem 2001 aufgestellten Farbleitplan für Alt-Sachsenhausen unter.

Text: Jo. Franzke Architekten