Culture bunker

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Architekt: INDEX Architekten
Fertigstellung: 2004
Adresse: Schmickstrasse 18

Die Umgestaltung des erst 1912 eröffneten Osthafens zählt in Frankfurt zu den größten städtebaulichen Herausforderungen der nächsten Jahre. Das Gebiet um die Großmarkthalle ist bereits vom Strukturwandel ergriffen. Im dahinter liegenden Teil des Osthafens aber befindet man sich plötzlich wie in einer anderen Welt. Hier, im Niemandsland zwischen Kiesbergen und Schutthalden, gestapelten Recyclingprodukten und Containern, die auf ihre Verladung warten, steht an der schnurgeraden, staubigen Strasse ein notdürftig als Wohnhaus getarnter Bunker aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Immer auf der Suche nach günstigem Raum für künstlerische Zwecke, entstand die Idee, diesen Bunker zu einem kulturellen Ort werden zu lassen, ihn zum Motor für städtische Transformation zu definieren. Anlass war das undichte Walmdach, das teuer hätte repariert werden müssen. Ein Abriss kam wegen den enormen Kosten nicht in Frage. So ist der Bunker gewissermaßen zu einem hochgelegenen Bauplatz geworden. Wie auf einem Fels in der Stadt sitzt in Zukunft eine sparsam berechnete hölzerne Box, die Künstlerateliers und das Institut für Neue Medien beherbergen wird. Im schweren Betonkern werden dabei weiterhin Übungsräume für Musiker untergebracht sein. Eine umlaufende Erschließung fasst die leichte Holzschachtel und kehrt gleichzeitig die Gemeinschaftszone nach außen im Dialog mit der Stadt. Sie dient zugleich als Fluchtweg für die Ateliers. Die quergestellten Wandscheiben regulieren nicht nur den Sonneneinfall, sie beleben auch die Fassadengestaltung.

Besichtigung nach Vereinbarung Mo - Fr, Institut für Neue Medien, Tel. 069 25 75 4001. Besichtigt werden kann nur der Neubau von INDEX Architekten, nicht der Bunker!