Adorno, Theodor W. (1903-1969)

 

*1903   †1969

Theodor W. Adorno (eigentlich Theodor Ludwig Wiesengrund) war Philosoph, Soziologe, Musikphilosoph und Komponist. Zusammen mit Max Horkheimer gilt er als Hauptvertreter der sogenannten Kritischen Theorie, die auch als Frankfurter Schule bezeichnet wird und ist vor allem durch seine Lehrtätigkeit an der Universität und Leitung des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt am Main bekannt. Als Kind genoss er eine breite musikalische Erziehung. Nach dem Philosophiestudium wandte er sich der Kompositionslehre im Kreis der Zweiten Wiener Schule um Arnold Schönberg zu, wirkte als Musikkritiker und schrieb musikästhetische Aufsätze. Bei Alban Berg in Wien begann er ab 1925 ein Aufbaustudium in Komposition und bei Eduard Steuermann nahm er zeitgleich Klavierunterricht. Er komponierte hauptsächlich Klavierliederzyklen, zudem auch Orchesterstücke, Kammermusik für Streicher und A-cappella-Chöre und bearbeitete französische Volkslieder in Wien und später wieder in Frankfurt und publizierte zu Musik, während seiner Tätigkeit als Privatdozent an der Frankfurter Universität. 1934 emigrierte er nach der Amterhebung für ihn als jüdischem Dozenten nach Oxford und später in die USA. Dort wurde er Mitglied und später Leiter des übersiedelten Instituts für Sozialforschung, welches nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1949 wieder in Frankfurt eingerichtet wurde. Zudem erhielt er eine außerplanmäßige Professur für Sozialphilosophie an der Universität Frankfurt/Main und verfasste zahlreiche musikwissenschaftliche Schriften.