28.04.2014 - literaTurm 2014 – 7. Literaturfestival Frankfurt RheinMain

 


 

Der Kulturdezernent
Prof. Dr. Felix Semmelroth

PRESSEINFORMATION
28.04.2014

literaTurm 2014 – 7. Literaturfestival Frankfurt RheinMain
20. bis 27. Mai 2014 in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet

Unter dem Titel „Literatur und Zeit“ geht das Frankfurter Literaturfestival an acht Tagen dem literarischen Umgang mit der Zeit nach: In hochkarätig besetzten Lesungen und Gesprächen fragt das facettenreiche Programm nach der Inszenierung und Darstellung von Zeit in der Gegenwartsliteratur und öffnet sich erstmals auch anderen Kunstsparten. Insgesamt sind 40 Lesungen und interdisziplinäre Veranstaltungen mit rund 90 Beteiligten geplant – Zentrum des Festivals bleibt der Frankfurter OpernTurm.

Vom 20. bis 27. Mai 2014 feiert die Stadt Frankfurt am Main zum siebten Mal das Literaturfestival literaTurm. Auch in diesem Jahr bleiben die Hochhäuser rund um den OpernTurm das Zentrum des großen Frankfurter Literaturfestivals. Daneben finden erneut Veranstaltungen in Darmstadt, Kronberg und Wiesbaden statt, ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

Der Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main, Professor Dr. Felix Semmelroth, sieht in dem städtischen Literaturfestival einen bedeutenden Beitrag zur Positionierung Frankfurts als Buch- und Literaturstadt und betont das Profil als bundesweit einziges Konzeptfestival: „Auch 2014 setzt literaTurm auf Inhalte. Mit einem klaren thematischen Schwerpunkt und einem hohen programmatischen Anspruch ist sich das Literaturfestival seit 2002 bis heute treu geblieben. Die Publikumswirksamkeit der vergangenen Jahre zeigt, dass sich literaTurm in Frankfurt und der Rhein-Main-Region etabliert hat.“

Unter dem Titel „Literatur und Zeit“ thematisiert literaTurm 2014 Zeit als Stoff wie als Form literarischen Schreibens: Rund 90 Schriftsteller und Wissenschaftler beleuchten die Praxis der literarischen Inszenierung und Darstellung von Zeit vor dem Hintergrund der gegenwärtig florierenden Zeitdiskurse und fragen, welche Wahrheit von Zeit die Literatur angesichts der Dominanz visueller Medien und der These von der Beschleunigung noch eröffnen kann. Im Gespräch miteinander und im Dialog mit Vertretern anderer Disziplinen schälen sie dabei die genuinen Eigenheiten des literarischen Umgangs mit der Zeit heraus. Denn im Unterschied zur „Echtzeit“ ist die temporale Ordnung der Literatur frei und spielerisch, den Gesetzen der Kunst verpflichtet und denen der Physik weitgehend enthoben – die Literatur konstruiert komplexe Zeitordnungen, die autonom und real zugleich sind. Und wie steht es um die Zeit in der Literatur? Sie erzeugt Rhythmus und Takt, birgt Geschichten und strukturiert den Plot. Zeitsprünge, Zeitraffungen, Zeitstillstand und Zeitdehnungen, die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen sowie die Verschachtelung von temporalen Ebenen konstituieren die literarische Eigenzeit. „Mit der Zeit als Topos rückt LiteraTurm nicht nur ein Fundament der Literatur ins Zentrum, sondern greift einen aktuellen Diskurs in den Kulturwissenschaften auf“, so die Programmleiterin Dr. Sonja Vandenrath.

Zu den Höhepunkten des Festivals zählt auch in diesem Jahr die Eröffnungsveranstaltung im Kaisersaal des Römers. Hier diskutieren die Autoren Michael Krüger und Uwe Tellkamp mit der Literaturwissenschaftlerin Eva Geulen über „Figurationen der Zeit“, moderiert von Hubert Winkels. Weitere Höhepunkte sind Veranstaltungen u.a. mit Volker Braun, Hans Ulrich Gumbrecht, Katja Petrowskaja, Hanns-Josef Ortheil, Fritz J. Raddatz, Marie-Luise Scherer, Szczepan Twardoch und ein Abend für den 2013 verstorbenen Peter Kurzeck.

Seinem Anspruch als kuratiertes Konzeptfestival wird literaTurm erneut mit einer Reihe von hochkarätig besetzten Podiumsdiskussionen gerecht: Unter dem Titel „Ästhetik der Zeit“ treffen der Literaturwissenschaftler Michael Gamper, der Schriftsteller Thomas Lehr und der Philosoph Martin Seel aufeinander, während die Autoren Günther Hack, Georg Klein und Leif Randt mit der Kulturredakteurin Doris Akrap über das „Erzählen von Zukunft“ und die Literatur von Morgen diskutieren. Das Panel „Zeiten-Wandel“ mit Aleida Assmann, Eva Horn und Achim Landwehr wiederum behandelt den historischen Wandel von Zeitvorstellungen.

Eine Neuerung stellt die Öffnung des Festivals zu anderen Disziplinen dar, vor allem zu den „Zeitkünsten“ Musik und Film. Das Ensemble Modern entwickelt hierzu ein konzertantes Projekt mit dem Schriftsteller Ingo Schulze. Zudem gibt es eine Gesprächsreihe mit Komponisten und Dichtern, die über die Analogien und Differenzen im Umgang mit dem Thema diskutieren. Die Zeit als Form- und Strukturelement des Films steht im Zentrum einer langen Filmnacht, die in Kooperation mit dem Deutschen Filmmuseum stattfindet.

Die literaTurm-Lounge ist auch 2014 ein besonderes Highlight: Autoren, Moderatoren und Festivalbesucher treffen sich unter der Woche auf der Dachterrasse des Hotels Fleming's Deluxe am Eschenheimer Tor. Hier kann bei einem Glas Wein über das Gehörte gesprochen werden.

literaTurm wird ermöglicht von dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Linklaters und dem Polnischen Institut Düsseldorf sowie zahlreichen Raumsponsoren und Kooperationspartnern. Unter www.literaturm.de sind alle Informationen zu den Veranstaltungen und Mitwirkenden abrufbar.

Weitere Informationen:

Leitung, Programm und Konzept: Dr. Sonja Vandenrath, Leiterin des Referates Literatur,
Kulturamt Frankfurt am Main, Tel. 069 212 36091, E-Mail sonja.vandenrath@stadt-frankfurt.de

Organisation und Öffentlichkeitsarbeit: Aino Kelle, Fachbereichsleiterin Projektmanagement, Kulturamt Frankfurt am Main, Tel. 069 212 35435, E-Mail: aino.kelle@stadt-frankfurt.de
 

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